Erlangens Flügelspieler machen den Heimsieg klar
Außen vor, noch ein Tor: Der HCE gefällt gegen Lübbecke
6.3.2022, 18:12 UhrDass man das Heimspiel gegen den TuS N-Lübbecke keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen dürfe? Darüber bestand beim HC Erlangen bereits vor dem Kräftemessen mit dem Tabellensechzehnten Einigkeit. "Nach zwei schweren Aufgaben wird das erneut eine schwere Aufgabe", sagte etwa René Selke, der Geschäftsführer. Gegen kampfstarke Ostwestfalen, die in der Hinrunde daheim gegen Kiel und um ein Haar auch gegen den HCE gewonnen hatten, berücksichtigten Erlangens Erstliga-Handballer die entsprechenden Warnhinweise am Sonntag gekonnt. Beim 29:22 (15:11) am Kurt-Leucht-Weg zeigten sich die Gastgeber unbeeindruckt von den Niederlagen gegen Flensburg und Kiel. Und feierten nach der Schlusssirene den letztlich ungefährdeten Heimsieg erleichtert.
Ball erobert und versenkt
Applaus und Stille hatten sich in der Heimstätte des HCE vor Spielbeginn abgewechselt. Auf die Begrüßung von Islands Handballstar Olafur Stefansson, der Raul Alonso seit einigen Tagen als Co-Trainer unterstützt, folgte eine Schweigeminute. Die russische Invasion in der Ukraine beschäftigt und bedrückt auch die Anhänger des fränkischen Bundesligisten. Dass es - animiert von gut aufgelegten Außen - ein guter erster Durchgang werden würde, wurde im Anschluss schnell jedoch deutlich. Christopher Bissel, der in aussichtsreicher Position kurz zuvor noch an Lübbecke-Schlussmann Havard Asheim gescheitert war, eroberte den Ball selbst zurück. Und brachte ihn wenige Sekunden später im TuS-Tor unter. Treffsicher zeigte sich Erlangens Linksaußen auch danach. Bissel verschuldete aber auch Siebenmeter, den Tom Skroblien für die Gäste zum 3:3-Ausgleich nutzte.
Ein Tattoo-Fan schafft schöne Bilder
Weil die Ostwestfalen dem HCE auch fortan flottes Umschalten gestatteten, schlug dies jedoch nicht ins Kontor. Mit Hampus Olsson war es alsbald Erlangens Rechtsaußen, der sich nach Schnellangriffen immer häufiger in die Torschützenliste eintragen durfte. Der Tattoo-Fan aus Trelleborg schuf in der Arena Nürnberger Versicherung schöne Bilder. Ebenso Martin Ziemer, dem anstelle des wegen Rückenproblemen fehlenden Klemen Ferlin zahlreiche Paraden glückten. Weil Olsson weiter munter und variantenreich traf, war kurz vor dessen Ende der HCE 14:9 vorne. Dann durfte auch aus dem Rückraum gefeuert werden: Simon Jeppssons Prachtwurf in den rechten Winkel, sein erster Treffer in dieser Partie wohlgemerkt, bedeutete das 15:10. Mit einem Vier-Tore-Vorsprung ging es in die Pause.
In der zweiten Hälfte spielte und traf das Team von Raul Alonso konzentriert weiter. Erlangens Gäste, die nach eindrucksvoller Hinserie zuletzt bereits sechs Spiele in Folge verloren hatten, kamen derweil kaum noch zum Zug. Und so wuchs der Vorsprung für einen handlungsschnellen HCE an. Antonio Metzner, der den am Knie verletzten Christoph Steinert im Rückraum auch in den kommenden Wochen vertreten wird, steuerte seinen Teil dazu bei. Christopher Bissel, der die Erlanger Treffer 22 und 23 in rascher Abfolge auf den Videowürfel brachte, hatte das Tore-Werfen bereits zu Beginn gehörigen Spaß gemacht. Weil auch Martin Ziemer im HCE-Kasten einen tollen Tag erwischt hatte, sollte dieser Spaß und eine deutlich zu spürende Leichtigkeit bis zum Ende im Vordergrund stehen.
HC Erlangen: HC Erlangen: Ziemer, Sonne Hansen - Olsson (9/1), Bissel (7), Jeppsson (4), Firnhaber (2), Metzner (2), Sellin (2), Büdel (1), Leban (1), Zechel (1), Overby, Link, Seitz, Marschall.
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