Feierstunde für die Pokal-Rückkehrer
Heimsieg für den HCE: Famoser Ferlin wird zum Matchwinner gegen Melsungen
28.4.2022, 21:14 UhrDie Voraussetzungen für einen Sieg gegen Melsungen hatte Raul Alonso bereits vor Anwurf proklamiert. "Wir sind zu Hause, haben unglaubliche Fans, die uns beim Final Four überragend unterstützt haben. Mit diesem Selbstbewusstsein müssen wir auftreten", erklärte der Coach des HC Erlangen vor der Auseinandersetzung mit den Nordhessen.
Willensstärke am Kurt-Leucht-Weg
Zusätzliche Energie für das Treffen mit dem Tabellenachten sollte also das Pokal-Highlight in Hamburg geben. "Diese Erfahrung wollen wir in die nächsten Spiele und den Rest der Saison nehmen", sagte Alonso. Als Schlüssel zum Erfolg hatte der HCE-Coach "den absoluten Willen, diese Mannschaft niederzukämpfen" ausgemacht. Weil seine Mannschaft diesen auf die Platte brachte, stand am Ende ein schönes 32:31.
An einem ebenso schönen Abend weckte Simon Jeppsson rasch Frühlingsgefühle, als er mit einem brachialen Wurf Erlangens Führung bewerkstelligte. Nachdem Domagoj Pavlovic Erlangens Metzner ausgewackelt hatte, hieß es 1:1. Klemen Ferlin war machtlos. Etwas, was danach nicht mehr allzu häufig zu konstatieren war. Der Slowene, zuletzt nicht mit einer Aneinanderreihung großartiger Paraden auffällig geworden, hielt, wie man es von atemberaubenden Auftritten kennt. Er entschärfte freie Würfe, indem er den Fuß über Kopfhöhe brachte. Und hatte bereits vor der Zehnminutenfrist fünf Paraden auf dem Konto.
Die Klemen-Ferlin-Rufe hallten auch deshalb oft durch die Arena am Kurt-Leucht-Weg, weil Erlangens Torwart das mitunter luftige Verteidigen seiner Vorderleute gekonnt kompensierte. Da der HCE sich allerdings im Abschluss ebenfalls nicht immer zielgenau zeigte oder am gegnerischen Schlussmann scheiterte, blieben auch Treffer der Hausherren zunächst Mangelware.
Büdel und eine Drei-Tore-Führung
Nachdem Antonio Metzer am Kreis Sebastian Firnhaber gefunden hatte, hieß es 6:5 für Erlangen. Für mehr Stabilität und Treffer vom Siebenmeterstrich sollte Christoph Steinert sorgen, dem dies zumindest in der zweiten Kategorie meist gelang. Als Nico Büdel in der 20. Minute einnetzte, war Erlangen mit 11:8 und damit drei Treffern vorne. Weiter setzte sich das Team von Raul Alonso aber nicht ab, was auch mit Domagoj Pavlovic zusammenhing. Kurz nachdem Christopher Bissel diesen dennoch genarrt hatte, stand es in einer intensiven Partie 15:13 für den HCE. Zur Pause notierte man ein 16:15.
Nach ihr? Schlugen die Erlanger Defensivmängel schlimmer ins Kontor. Die Melsunger Turngemeinde drehte auf und die Partie. 19:17 für die Gäste lautete der Zwischenstand, nachdem Pavlovic getroffen und Alonso zu einer Auszeit gezwungen hatte. "Reset. Wir kommen jetzt zurück ins Spiel. Wir geben heute nicht auf", brüllte der HCE-Coach.
Auf die Fans ist Verlass
Den Resetknopf fand Erlangen allerdings erstmals nicht in Person von Jeppsson, der mit einem überhasteten Wurf an Melsungen-Keeper Simic scheiterte. Doch der HCE konnte sich auf seine Fans verlassen, die ihrem Lieblingsverein lauthals den Rücken stärkten. Ihre Energie auf die Akteure unten übertrugen.
Mit Erfolg! Die Gastgeber kämpften sich zurück. Und glichen durch Bissel aus. Immer stärker wurde nun auch Metzner, der mit seinem sechsten Treffer auf 29:27 für Erlangen stellte. Nach Jeppssons Abschluss führte man in der 56. Minute noch 30:29, eine traumhafte Parade von Ferlin später, seine zehnte, immer noch. Metzners nächste Bude bedeutete kurz vor Schluss das 31:30, Bissels Wurf abgefälschter Wurf im Tempogegenstoß den Siegtreffer.
HC Erlangen: Ferlin, Ziemer - Metzner (7), Firnhaber (5), Jeppsson (5), Bissel (4), Sellin (3), Steinert (3), Zechel (2), Büdel (2), Leban (1), Link, Olsson, Jaeger, Kellner.
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