Starker Auftritt beim 35:28

Obenauf in Mittelhessen: Der HCE setzt sich in Wetzlar souverän durch

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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23.2.2023, 21:22 Uhr
Intensiver Abend in der Buderus-Arena: Die Zweikampfhärte am Donnerstag bekam auch Erlangens Christoph Steinert zu spüren.

© Eibner-Pressefoto, Eibner-Pressefoto/Rene Weiss Intensiver Abend in der Buderus-Arena: Die Zweikampfhärte am Donnerstag bekam auch Erlangens Christoph Steinert zu spüren.

Dass die Aufgabe in Wetzlar nicht leicht werden würde, hatte HCE-Coach Raul Alonso vor der Verabredung mit der dort ansässigen Handballspielgemeinschaft in Aussicht gestellt. "Die Mannschaft wird anders auftreten als im Hinspiel", sagte Alonso. Und meinte die gegnerische. Zum Saisonstart war Wetzlar nur Staffage für Erlangens Heimsieg gewesen. Vor dem Wiedersehen notierte man bei der inzwischen von Hrvoje Horvat trainierten HSG jedoch aufsteigende Tendenz. Tabellenführer Berlin war der Sechzehnte des Bundesliga-Klassements zuletzt auf Augenhöhe begegnet. Obenauf in Mittelhessen blieb ein konzentrierter HC Erlangen dennoch souverän. Das 35:28 (17:14) bedeutete für Frankens Erstliga-Vertreter den ersten Sieg im neuen Jahr.

Cool an der Wolfgang-Kühle-Straße

Der Tatsache, dass sich Wetzlar, regelmäßiger Europapokal-Starter der letzten Jahre, immer noch schwertut, konnte man in der Anfangsphase nicht unbedingt nachfühlen. Büdels Gespür für Lücken brachte den HCE mit der damit gepaarten Durchsetzungsstärke trotzdem in Front. Nachdem Bertram Obling, zwischen den rot-blauen Pfosten anstelle von Klemen Ferlin aufgeboten, auf der Gegenseite mit Glück und Geschick pariert hatte, war es erneut Büdel, der das 2:0 für die Gäste folgen ließ (3.).

Die HSG wehrte sich in der Buderus-Arena entschlossen. Doch Erlangen? Zeigte sich an der Wolfgang-Kühle-Straße cool. Weil man in der Abwehr aufmerksam und zupackend agierte und Obling mit oder ohne Alu-Unterstüzung gekonnt hielt, blieb der HCE auch deshalb im Vordertreffen. Hampus Olsson traf in der sechsten Minute per Trickwurf zum 5:4. Nachdem Steinert zum zweiten Mal eingenetzt und damit die 100-Tore-Marke in dieser Saison geknackt hatte, führte Erlangen 8:6. Als Zechel, der ins leere Gehäuse verwertete, den nächsten HCE-Treffer hinzugefügt hatte, war die Halle still (15.).

Konzentriert in der Abwehr und gefällig in der Vorwärtsbewegung blieb das Team von Raul Alonso auch anschließend. Ein sprung- und wurfstarker Lutz Heiny half dem HCE mit seiner Dynamik und seinen Treffern nun mehrfach. Auch in Phasen, in denen sich die Franken jetzt vermehrt in Unterzahl befanden. Obling parierte munter weiter. Nachdem Büdel zwei Minuten vor Aufheulen der Pausensirene Steinert eingesetzt hatte, führte Erlangen 17:13. In die Kabine gingen die Gäste auch darum mit einem guten Gefühl.

Aus der Kabine heraus kam der HCE ebenfalls schwungvoll und dank Tim Zechel in Form des 18:14 erfolgreich. Zeitstrafen kassierten die Kontrahenten weiterhin in rascher Folge. Weniger davon beeindruckt oder geschwächt zeigten sich starke Erlanger. Bialowas traf für ausbalanciert und souverän auftretende Gäste zum 26:21 (37.). Steinert setzte vom Siebenmeterstrich wenig später erstmals eine Sechs-Tore-Führung in diesen Spielbericht. Der HCE verteidigte im Kollektiv konsequent weiter, traf mit individueller Klasse und vermied in Person von Obling weitere Gegentore.

Auch wenn der HCE danach bis zum Ende der Partie mitunter schluderte, hielt er den Vorsprung stabil – etwa durch Christopher Bissel, der in Minute 49 Erlangens Treffer zum 26:20 markierte. Spätestens als Zechel kurz darauf wiederum ins leere Tor getroffen hatte und Olsson zielsichere Sprungeinlagen folgen ließ, war die Partie spielerisch leicht entschieden.

HC Erlangen: Obling, Ferlin; Steinert 9/2, Olsson 6, Zechel 6, Büdel 4, Bissel 3, Heiny 3, Bialowas 2, Firnhaber 1, Jeppsson 1.

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