Meisterprüfung in Magdeburg

Schöne Bescherung für Erlangen? Diese Sensation würde Steinert schmecken

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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16.12.2022, 17:59 Uhr
Verlässlicher Werfer: Christoph Steinerts erfolgreiche Abschlüsse sollen zuletzt erfolglosen Erlangern in Magdeburg helfen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Verlässlicher Werfer: Christoph Steinerts erfolgreiche Abschlüsse sollen zuletzt erfolglosen Erlangern in Magdeburg helfen.

Das Vorhaben für die beiden HCE-Spiele um Weihnachten herum ist delikat: Nach sechs Niederlagen in Folge fehlt Erlangen auch nach eigener Wahrnehmung noch mindestens ein Sieg für einen erfolgreichen Jahresabschluss. "Wir müssen unser Heimspiel gegen Stuttgart am 27. Dezember gewinnen, um die gute erste Saisonhälfte nicht kaputtzumachen", nennt Christoph Steinert als Hauptzutat.

Eine noch schönere Bescherung? Gäbe es, ergänzt Erlangens Festtagsplaner, wenn man mit dem Wieder-Gewinnen schon früher beginnen würde, dies "auch gegen Magdeburg am Samstag funktioniert" (18.30 Uhr, Sky).

Vor der Meisterprüfung in der Börde stellt die rot-blaue Negativserie eine Bürde dar. Als sehr schwierig hätte Steinert, mit großem Abstand bereits zweimal in Sachsen Anhalts Hauptstadt für die Hausherren handballerisch tätig, die anstehende Aufgabe wohl schon vorher bezeichnet. Auch Ende Oktober, als der HCE als Vierter im Erstliga-Ranking noch vor Magdeburg verortet war. "Sollten wir dort punkten, wäre das definitiv eine Sensation", sagt Steinert, mit 83 Toren Erlangens treffsicherster Werfer nun gleichermaßen.

Außergewöhnlich in Berlin, Paris und anderswo

Der Sport-Gourmets noch immer begeisternde SCM hat keines seiner letzten acht Pflichtspiele verloren, zuletzt vielmehr mit Siegen in Berlin und in der Champions League bei Paris Saint-Germain aufgewartet. Christoph Steinert findet "was die Jungs da machen, außergewöhnlich. Das sucht seinesgleichen im Welthandball", erklärt der Ex-Magdeburger mit viel Respekt.

Die altbekannten Stärken des neuerlichen Meisterschaftsanwärters? Liegen im Angriff, der "über die gewonnenen Zweikämpfe mit viel Tempo ins Rollen kommt", analysiert Steinert. "Magdeburg wirft immer wahnsinnig viele Tore." Darüber ließe der kommende HCE-Gegner "aber immer ein bisschen in Vergessenheit geraten, dass er auch relativ viele Gegentore kassiert", fügt Erlangens Rückraumrechter an. "Dass man gegen den SCM viele Tore werfen kann", könne den Erfolgshunger am Samstag entsprechend fördern.

"Wenn wir es hinbekommen, als Team zu verteidigen" – vor allem gegen die starken Isländer Omar Ingi Magnusson und Gisli Kristjansson – noch dazu "die Torhüter einen richtig guten Tag erwischen, ist was drin", glaubt Steinert. Und bekräftigt das damit, dass es "in der Vergangenheit schon immer ganz gut ausgesehen" habe gegen Magdeburg. Im Oktober des Vorjahres hatte der HCE an der Elbe nur deshalb mit 27:28 das Nachsehen, weil die Heimmannschaft einen ihr zugesprochenen Siebenmeter nach Ertönen der Schlusssirene verwandelte. Beim Wiedersehen im Punktspielbetrieb hielt Erlangen ebenso gekonnt dagegen wie beim Aufeinandertreffen in der Vorbereitung bei jeweils torreichen Begegnungen.

Appetitanreger und Rezeptreue

"Das lässt uns tatsächlich hoffen", sagt Steinert, der im 35er-Kader der deutschen Nationalmannschaft stehend hofft, bei der Mitte Januar beginnenden WM dabei zu sein. Bevor es soweit ist, wartet der SCM, eine private Weihnachtsfeier mit ein paar Teamkollegen, Raclette und einem von Steinert selbst zubereiteten Nachtisch. Vor dem Festessen und dem nachfolgenden Hauptmenü gegen Stuttgart wäre ein mit einem Zähler versüßter Achtungserfolg ein klasse Appetitanreger. Dass das mit den Nachspeisen an Weihnachten und gegen den TVB Stuttgart klappt, hält Steinert auf jeden Fall für möglich. "Man kriegt das hin, wenn man sich ans Rezept hält."

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