HCE trotzt Champions-League-Sieger ein Remis ab

18.3.2015, 20:44 Uhr
HCE trotzt Champions-League-Sieger ein Remis ab

© Sportfoto Zink / DaMa

Die Partie gegen die SG Flensburg-Handewitt war die erste überhaupt am Kurt-Leucht-Weg für Robert Andersson. Dass der HCE noch immer ein wenig anders ist, viele versuchen, diese besonders familiäre Art weiter aufrecht zu erhalten, zeigte ein an Vorgänger Frank Bergemann adressiertes Spruchband: "Danke Frank", stand dort geschrieben, "dein Stern wird immer über dem Erlanger Handball leuchten." Den Schweden Andersson begrüßten sie in seiner Muttersprache: „Varmt välkommen, Robert“.

Genau der richtige Gegner

Andersson hatte vor der Partie gesagt, Flensburg, der Tabellendritte, sei vielleicht genau der richtige Gegner in diesen Wochen, in denen die Mannschaft so oft am riesigen Druck gewinnen zu müssen gescheitert war. Für die Gäste kam das Spiel beim Vorletzten zwischen den beiden Achtelfinalspielen der Champions League gegen Kiel derweil denkbar ungünstig. Vier Tage zuvor hatte Flensburg erstmals seit 2011 zu Hause wieder ein Spiel gegen Rekordmeister THW Kiel verloren, ja, war beim 21:30 regelrecht untergegangen.

Wie gegen Kiel, so biss sich der Favorit auch gegen die starke HCE-Abwehr die Zähne aus. Mattias Andersson, Silbermedaillengewinner von London, im Tor hatte kein Glück an diesem Abend. So blieb der HCE immer im Spiel, von Aktion zu Aktion wurde der Rucksack leichter, die Mannschaft schien das verlorene Selbstbewusstsein von Aktion zu Aktion wieder aufzusaugen wie heißer Wüstensand einen kühlen Platzregen. Unterzahlsituationen überstand Erlangen schadlos, Nikolai Links Treffer zum 7:6 (20.) war die erste Heimführung in diesem Spiel.

In die Pause ging es mit 11:11. Eine Sensation lag in der Luft. Flensburg konnte nicht mehr zulegen, hatte wohl mit weniger Widerstand gerechnet. Doch der HC Erlangen war an diesem Abend nicht mehr wiederzuerkennen, arbeitete mit viel Zug zum Tor, mit großer Laufarbeit, einer hervorragenden Abwehr und dem Publikum an seinem nächsten großen Handballwunder. Als sich vorne Fehler einschlichen, wuchs Nikolas Katsigiannis im Tor über sich hinaus.

Als Nikolai Theilinger zum 18:16 traf, führte der HCE erstmals mit zwei Toren (44.). Andersson, der gleich in seinem ersten Heimspiel dabei war, sich ein Kapitel in dieser Erlanger Handballgeschichte zu schreiben, lief nervös auf und ab, ging in die Knie. Gerade, dass sich der doppelte olympische Silbermedaillengewinner nicht noch selbst einwechselte. Andersson blickte immer wieder hoch zum Videowürfel. Als Martin Stranovsky seinen Siebenmeter neben das Tor warf, war er wieder da dieser Rucksack.

Ein letzter Kraftakt

Es brach die Schlussphase an, oben stand ein 20:21 (56.). Ein letzter Kraftakt war nötig, ein letzter großer Augenblick. Jonas Link warf den Ball hinein ins Glück und den Rucksack wieder in die Ecke: 21:21. Noch einmal ging Flensburg in Führung – doch Sebastian Preiß donnerte den Ball ins Netz - 22:22. Eine Minute war noch auf der Uhr. Thomas Mogensen, der dänische Superstar, nahm den Wurf, doch Katsigiannis klemmte ihn zwischen Oberschenkel und Hallenboden. Es waren jetzt nur noch Zentimeter, Millimeter zur Sensation. Zwar zischte Ole Rahmels letzter Wurf des Spiel aus der Hüfte ins Fangnetz, doch die Uhr war abgelaufen.

Hier der Twitter-Ticker des HCE zum Nachlesen!

 

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