Hecking oder wer? Neuer Sportchef für den FCN - eine Kandidatenschau
18 Bilder 15.7.2020, 16:28 UhrDieter Hecking
… hat beim Club schon erfolgreich gearbeitet. Expertise als Sportvorstand brächte der Nürnberg-affine 55-Jährige nicht mit in die Noris. Dafür mächtig Fußballsachverstand, den der als Coach jüngst mit dem HSV im Aufstiegskampf Gescheiterte zwischen Dezember 2009 und 2012 schon einmal dazu nutzte, den FCN zu stabilisieren und in der Bundesliga zu etablieren. © Sportfoto Zink / DaMa
Stan Valckx
… hat im Gegensatz zu Dieter Hecking so wenig Verbindung zum Club wie nur möglich. In Deutschland dürfte der Niederländer überhaupt ziemlich unbekannt sein. Valckx war als Spieler für Eindhoven aktiv und gewann mit PSV drei Meisterschaften, viermal den Pokal und einmal einen Europapokal der Landesmeister. Ab 2014 war er in beratender Funktion beim VVV Venlo, seit 2017 agiert er dort als Manager. Nach dem Bornemann-Aus war Valckx schon einmal als Sportvorstand beim FCN im Gespräch. Und jetzt wieder? © Jacek Bednarczyk
Benjamin Schmedes
Benjamin wer? Benjamin Schmedes könnte man eigentlich kennen. Auch wenn das im Süden der Fußball-Republik nicht unbedingt der Fall ist. Der Noch-Osnabrücker, offenbar sogar Top-Favorit des Aufsichtsrats bei der Besetzung der Sportvorstand-Stelle, führte die Lila-Weißen aus dem Drittliga-Keller in die 2. Liga, in welcher der VfL die Saison just auf Platz 13 beendete. Und mit dem niedrigsten Etat im Unterhaus einige Male aufhorchen ließ. Der Rotschopf war zudem bislang? Bei Werder Bremen als Spieler auf dem Sprung zu den Profis, Chefscout beim HSV, die Personalie klingt also durchaus interessant. © nordphoto / Paetzel via www.imago-images
Michael Wiesinger
… wäre eine naheliegende Option. Nürnbergs Nothelfer, der den taumelnden Club als Interimscoach in der Relegation vor dem Absturz in die Drittklassigkeit bewahrte, zieht es zwar zurück in NLZ. Eine weitere Tätigkeit als Trainer hat Wiesinger in der jüngeren Vergangenheit bereits mehrfach ausgeschlossen. In gleichsam leitender Funktion könnte der Club-Retter aber weiterhin wertvoll sein für die Profis des FCN. Als Antwortgeber auf die sportlichen Fragen und Chef-Verantwortlicher in der Kaderplanung wäre Wiesinger auch der Wunschkandidat vieler Fans. © Matthias Balk
Harald Gärtner
… weiß, wie man die sportlichen Geschicke bei einem ambitionierten Fußballverein leitet. Bis ins Frühjahr 2019 arbeitete der 51-Jährige als Geschäftsführer Sport bei den Schanzern, bei dem FC Ingolstadt also, dem der Club unlängst in der Relegation glücklich das Nachsehen gab. Nach 12 Jahren, in denen die Führungskraft mit den von Audi alimentierten Donaustädtern einen fast ungebremsten Durchmarsch bis in die Bundesliga hinlegte, war Schluss beim FCI. Geht’s beim FCN für Gärtner weiter? Kontakt, sagt dieser, war noch keiner da. Gibt's den noch? © Sportfoto Zink / WoZi
Peter Knäbel
… kennt den Club auch ganz gut. Von 1995 bis 1998 war Knäbel beim FCN Kapitän und Stammspieler, trainierte nebenbei noch Jugendmannschaften. Inzwischen ist der 53-Jährige Fußballfunktionär, zwischen 2014 und 2017 agierte der Rucksack-Freund als sportlicher Leiter beim HSV. Seit 2018 kümmert sich Knäbel um das Schalker Nachwuchsleistungszentrum - die vielzitierte Knappenschmiede also. © Caroline Seidel (dpa)
Christian Möckel
… war bereits nach der Trennung von Andreas Bornemann und vor dem Engagement von Robert Palikuca ein heißer Kandidat bei der Neubesetzung der Nürnberger Sportchef-Stelle. Unter Martin Bader war der frühere FCN-Angreifer einst Chefscout am Neuen Zabo, bis ins Frühjahr 2017 - gleichsam unter Bader - sportlicher Leiter bei Hannover 96. Der ehemalige Stürmer soll gute Verbindungen zu Aufsichtsratschef Grethlein unterhalten. © Sportfoto Zink
Per Nilsson
… wurde im Vorjahr ebenfalls als Kandidat für die Nachfolge von Andreas Bornemann gehandelt. Warum sollte dies nun anders sein? Von 2010 bis 2014 war Pelle meist Garant dafür, dass die Club-Abwehr sicher stand. Management-Erfahrung hat der Nürnberg zugeneigte Schwede bei RB Leipzig als Sportlicher Leiter gesammelt. Eine Rückkehr des sympathischen Skandinaviers, der um die die rot-schwarzen Sicherheitsbedürfnisse genau Bescheid weiß, an den Valznerweiher? Diese Idee hätte noch immer Charme. © Zink
Pavel Kuka
… konnte mit dem Club 1999 nicht die Klasse halten. Dafür, dass man in Zukunft nicht mehr in so oft in vergleichbare Kalamitäten kommt, könnte Nürnbergs Ex-Angreifer vielleicht nun in verantwortlicher Position sorgen. Manager-Erfahrung bringt der Tscheche mit - 2013 etwa wurde Viktoria Pilsen mit Kuka als Sportdirektor Meister im Nachbarland. © Peter Kneffel / dpa
Christian Heidel
… galt nach jahrelang außergewöhnlicher Arbeit beim FSV Mainz 05 als das Managertalent der Bundesliga. 2016 zog es den Bürgermeistersohn zum FC Schalke, wo Heidel genau das passierte, was verheißungsvollen Talenten dort leider häufiger passiert: Nach sportlichen Misserfolgen verschwand er von der Bildfläche. Und taucht nun beim FCN wieder auf? Es wäre zumindest eine Idee. © Bernd Thissen (dpa)
Sasa Ciric
Dass sich Sasa Ciric um seinen Club sorgt, hat der Schütze des 1000. Club-Tores in der Bundesliga erst unlängst deutlich gemacht. Nach seiner Profikarriere wurde Ciric Präsident bei einem mazedonischen Klub, beriet junge Spieler und arbeitete fortan auch für den nationalen Fußballverband. Mit Herzblut bei der Sache: Das wäre der Sasa sicherlich. © dpa
Christian Keller
… ist 41 Jahre jung und seit 2013 Geschäftsführer und Sportlicher Leiter beim Jahn in Regensburg. Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler gilt in der Branche als besonderes Manager-Talent und wohl auch zum Kandidatenkreis. Sein Nachname dürfte kein Ausschlusskriterium am Neuen Zabo sein, wohl aber schon, dass Keller seinen Vertrag in Oberpfalz erfüllen will. © Sportfoto Zink / DaMa
Jan Schindelmeiser
… verantwortete als Management-Profi bereits bei 1899 Hoffenheim und beim VfB Stuttgart den sportlichen Bereich. Und Schindelmeiser könnte vom Profil her auch ein Mann für den Club sein. Vor allem im Kraichgau hatte dieser großen Anteil daran, dass aus dem einstigen Dorfklub ein etablierter Bundesligist wurde. © Christoph Schmidt (dpa)
Andreas Köpke
… ist Deutschlands Nummer eins. Mit diesem Gesang - als Antwort auf eine zuvor gleichsam musikalisch gestellte Frage - wurden tausende Club-Fans sozialisiert. Von 1986 bis 1994 und noch einmal in der Saison 2001/02 hütete Nürnbergs Fabel-Torwart das rot-schwarze Gehäuse. In der Noris, wo der Bundestorwarttrainer weiterhin lebt, beendete der Traumfänger seine aktive Karriere und arbeitete bis zu seinem Engagement beim DFB - entsprechende Management-Fähigkeiten einbringend - für die Vermarktungsgesellschaft des FCN. Andi Köpke als Sportvorstand beim Club? Sonderlich wahrscheinlich ist das nicht, aber irgendwie doch sympathisch. © Matejka
Marc Oechler
… hat wie Andi Köpke ebenfalls einen Nürnberger Fanblock-Hit gelandet. “Oechler für Deutschland, Klinsmann raus“. Es gibt wenige Ex-Cluberer, die so für den Club stehen, wie der spätere Aufsichtsrat. Der kleine Marc wuchs in Zabo auf, in der Herzkammer des FCN - dort, wo die rot-schwarze Pumpe besonders laut bumbert. Bevor es 1999 für ein Jahr nach Griechenland ging - dorthin, wo es - wie man in der elterlichen Metzgerei erfahren konnte - weder gute Wurst noch regelmäßig Gehalt gab, spielte der Ö, der auch Erfahrungen als Finanzberater voweisen kann, für den Club. Durchgängig, von der F-Jugend an – und von 1989 an in 240 Liga-Spielen für die Profis. © Sportfoto Zink / DaMa
Christian Nerlinger
… galt schon 2014, damals war Martin Bader noch Sportvorstand, als Mann, der dem 1. FC Nürnberg aufgrund seiner Profi-Erfahrung weiterhelfen könnte. 2009 hatte Nerlinger in München die Nachfolge von Uli Hoeneß als Manager angetreten, drei Jahre später aber den Platz für Matthias Sammer räumen müssen. Eine entsprechende Funktion in einem Verein hatte Nerlinger nun schon länger nicht mehr. Aufgewärmter Kandidat? Wer weiß! © dpa
Dietmar Beiersdorfer
… hat zwar keine Club-Vergangenheit, weiß als gebürtiger Fürther aber dennoch, welchen Stellenwert der FCN für die Region hat. "Dukaten-Didi", wie Beiersdorfer aufgrund seiner cleveren Handel auf dem Transfermarkt gerne genannt wurde, war bereits beim Hamburger SV als Sportvorstand tätig - und zwar zur Zeit, als die Bundesliga-Uhr noch lief. Auch bei Red Bull war der Zirndorfer als "Head of Global Soccer" engagiert. Beim Club werden wohl kleinere Dosen geöffnet als beim Brause-Giganten, dennoch kennt sich der 56-Jährige im Business bestens aus. © Daniel Reinhardt (dpa)
Peter Hermann
Er steht nicht gern im Rampenlicht, müsste es als Sportvorstand - und würde das nun vielleicht sogar in Kauf nehmen. Im Sommer 2019 war der weltweit wohl beste Co-Trainer Nürnbergs Wunschbesetzung auf dem Posten eines zu etablierenden Technischen Direktors und auch als Chefberater im Gespräch. Hermann, bei den Bayern einst Jupp Heynckes‘ Triple-Helfer und auch in Nürnberg wesentlicher Grund, warum Michael Oenning mit dem FCN 2009 die Bundesliga-Rückkehr glückte, gab dem Club im Vorjahr einen Korb. Muss er ja nicht wieder machen. Ein bisschen Ruhe für sich und die Familie, was der in Branche wertgeschätzte Fachmann damals als Grund für seine Absage vorbrachte, hatte er ja inzwischen genug. © Michael Matejka