Die starken Männer an der Verbandsspitze

Historischer Rückblick - von Hueppe bis Neuendorf: Alle Präsidenten des DFB

11.3.2022, 15:54 Uhr
Der Mann mit dem markanten Rauschebart war schon als Kind von Sport und Naturwissenschaften fasziniert. Bevor er 1900 ordentlich zum DFB-Präsidenten ernannt wurde, war er schon 1898 Mitbegründer der Deutschen Sportbehörde für Athletik, dem heutigen Deutschen Leichtathletik-Verband.
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Professor Dr. Ferdinand Hueppe (1900-1904)

Der Mann mit dem markanten Rauschebart war schon als Kind von Sport und Naturwissenschaften fasziniert. Bevor er 1900 ordentlich zum DFB-Präsidenten ernannt wurde, war er schon 1898 Mitbegründer der Deutschen Sportbehörde für Athletik, dem heutigen Deutschen Leichtathletik-Verband. © Team/dpa

Nur ein Jahr war Friedrich-Wilhelm Nohe Präsident des DFB. Eine Krise zwischen dem Dachverband und dem Süddeutschen Verband war der Auslöser, dass der Pädagoge nur ein einziges Jahr blieb.
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Friedrich-Wilhelm Nohe (1904-1905)

Nur ein Jahr war Friedrich-Wilhelm Nohe Präsident des DFB. Eine Krise zwischen dem Dachverband und dem Süddeutschen Verband war der Auslöser, dass der Pädagoge nur ein einziges Jahr blieb.

"Papa Hinze", wie der dritte DFB-Präsident auch genannt wurde, hielt es im Gegensatz zu seinem Vorgänger zwei ganze Jahrzehnte als Kopf des DFB aus. Dass er zum DFB-Präsident gewählt wurde, hielt ihn nicht davon ab, erstmal weiter für den Duisburger Spielverein im Tor zu stehen.
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Gottfried Hinze (1905-1925)

"Papa Hinze", wie der dritte DFB-Präsident auch genannt wurde, hielt es im Gegensatz zu seinem Vorgänger zwei ganze Jahrzehnte als Kopf des DFB aus. Dass er zum DFB-Präsident gewählt wurde, hielt ihn nicht davon ab, erstmal weiter für den Duisburger Spielverein im Tor zu stehen. © Team/dpa

Felix Linnemann, geboren am Rande der Lüneburger Heide, bekleidete das Amt ebenfalls zwanzig Jahre lang - und damit auch während der Zeit des NS-Regimes und des zweiten Weltkriegs.
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Felix Linnemann (1925-1945)

Felix Linnemann, geboren am Rande der Lüneburger Heide, bekleidete das Amt ebenfalls zwanzig Jahre lang - und damit auch während der Zeit des NS-Regimes und des zweiten Weltkriegs. © Team/dpa

"Der Junge muß Fußball spielen," empfahl ein Arzt der Mutter von Peco Bauwens, nachdem der Kölner langwierig wegen eines Unfalls behandelt werden musste. Ursprünglich spielte der fünfte DFB-Präsident Tennis. Und tatsächlich: Das Fußballspielen trug dazu bei, dass ein Bein nicht amputiert werden musste. 1910 durfte Bauwens dann, zum ersten und einzigen Mal, in der Nationalelf auflaufen. Später wurde er Schiedsrichter. Unter ihm wurde Deutschland zum ersten Mal Fußball-Weltmeister.
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Dr. Peco Bauwens (1950-1962)

"Der Junge muß Fußball spielen," empfahl ein Arzt der Mutter von Peco Bauwens, nachdem der Kölner langwierig wegen eines Unfalls behandelt werden musste. Ursprünglich spielte der fünfte DFB-Präsident Tennis. Und tatsächlich: Das Fußballspielen trug dazu bei, dass ein Bein nicht amputiert werden musste. 1910 durfte Bauwens dann, zum ersten und einzigen Mal, in der Nationalelf auflaufen. Später wurde er Schiedsrichter. Unter ihm wurde Deutschland zum ersten Mal Fußball-Weltmeister. © Team/dpa

Als Deutschland zum zweiten Mal Fußball-Weltmeister wurde, war Hermann Gösmann (l) Präsident des DFB. Unter dem Rechtsanwalt wurde das Projekt "Fußball Bundesliga" nach den Visionen von Franz Kremer und Hermann Neuberger Wirklichkeit.
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Dr. Hermann Gösmann (1962- 1975)

Als Deutschland zum zweiten Mal Fußball-Weltmeister wurde, war Hermann Gösmann (l) Präsident des DFB. Unter dem Rechtsanwalt wurde das Projekt "Fußball Bundesliga" nach den Visionen von Franz Kremer und Hermann Neuberger Wirklichkeit. © -

Das Archivbild vom 19.07.1990 zeigt den Präsidenten des Deutschen Fußballbundes, Hermann Neuberger (r), und den Präsidenten des Deutschen Fußballbundes der DDR, Hans Georg Moldenhauer. Der Sohn eines Lehrerpaares wuchs in Saarbrücken auf. Schon vor seiner Wahl war der Sportjounalist viel organisatorisch tätig. Das kam ihm später zu Gute. Seine Eigenschaften brachten ihm den Spitznamen "Hermann Schlauberger" ein. Unter ihm wurde Deutschland 1990 zum dritten Mal Weltmeister.
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Hermann Neuberger (1975-1992)

Das Archivbild vom 19.07.1990 zeigt den Präsidenten des Deutschen Fußballbundes, Hermann Neuberger (r), und den Präsidenten des Deutschen Fußballbundes der DDR, Hans Georg Moldenhauer. Der Sohn eines Lehrerpaares wuchs in Saarbrücken auf. Schon vor seiner Wahl war der Sportjounalist viel organisatorisch tätig. Das kam ihm später zu Gute. Seine Eigenschaften brachten ihm den Spitznamen "Hermann Schlauberger" ein. Unter ihm wurde Deutschland 1990 zum dritten Mal Weltmeister. © Kai-Uwe Wärner

Der studierte Kaufmann weitete das Engagement im Sozialbereich des DFB aus. Selbst wurde er auch aktiv: Als bekennender Katholik spielte er häufig die Orgel im Kloster der Augustinerinnen. Braun sprach sich sehr für den Amateurfußball aus, da Kinder und Jugendliche dort wichtige soziale Fähigkeiten erlernen würden. Braun, der als äußerst nahbar und liebenswürdig gilt, setze sich leidenschaftlich und ambitioniert für die WM-Vergabe 2006 nach Deutschland ein.
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Egidius Braun ( 1992-2001)

Der studierte Kaufmann weitete das Engagement im Sozialbereich des DFB aus. Selbst wurde er auch aktiv: Als bekennender Katholik spielte er häufig die Orgel im Kloster der Augustinerinnen. Braun sprach sich sehr für den Amateurfußball aus, da Kinder und Jugendliche dort wichtige soziale Fähigkeiten erlernen würden. Braun, der als äußerst nahbar und liebenswürdig gilt, setze sich leidenschaftlich und ambitioniert für die WM-Vergabe 2006 nach Deutschland ein. © Achim Scheidemann

Eine Ausbildung zum DFB-Präsident gibt es nicht. Das zeigt Gerhard Mayer-Vorfelder: Er war früher Kultus- und Finanzminister von Baden Württemberg. Der Stuttgarter nannte die Wahl zum Präsident den "Höhepunkt seiner Karriere". Mayer-Vorfelder stand immer wieder heftig in der Kritik. Die sogenannte Toto-Lotto-Affäre ist vielen noch heute im Gedächtnis. Auch Rassismus-Vorwürfe und der Verdacht auf Steuerhinterziehung standen im Raum.
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Gerhard Mayer-Vorfelder (2001-2006)

Eine Ausbildung zum DFB-Präsident gibt es nicht. Das zeigt Gerhard Mayer-Vorfelder: Er war früher Kultus- und Finanzminister von Baden Württemberg. Der Stuttgarter nannte die Wahl zum Präsident den "Höhepunkt seiner Karriere". Mayer-Vorfelder stand immer wieder heftig in der Kritik. Die sogenannte Toto-Lotto-Affäre ist vielen noch heute im Gedächtnis. Auch Rassismus-Vorwürfe und der Verdacht auf Steuerhinterziehung standen im Raum. © Bernd Weissbrod

Ohne Gegenstimme wurde Theo Zwanziger in Frankfurt auf dem außerordentlichen Bundestag zum DFB-Präsident gewählt. Zwanziger brachte sich zur Förderung des Mädchens- und Frauenfußballs ein, indem er die Theo-Zwanziger-Stiftung gründete. Der studierte Jurist war Vize-Präsident des Organisationskomitees für die Fifa WM 2006. Dort kümmerte er sich unter anderem um die Bereiche Recht, Finanzen und Personal.
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Dr. Theo Zwanziger (2004-2012)

Ohne Gegenstimme wurde Theo Zwanziger in Frankfurt auf dem außerordentlichen Bundestag zum DFB-Präsident gewählt. Zwanziger brachte sich zur Förderung des Mädchens- und Frauenfußballs ein, indem er die Theo-Zwanziger-Stiftung gründete. Der studierte Jurist war Vize-Präsident des Organisationskomitees für die Fifa WM 2006. Dort kümmerte er sich unter anderem um die Bereiche Recht, Finanzen und Personal. © Sebastian Kahnert

Die Kontakte zum Fußball knüpfte Niersbach als Sportjournalist. Der Rheinländer war schon vor seiner Wahl aktiv im Deutschen Fußball involviert und war als Vizepräsident des Organisationskomitees maßgeblich an der Realisation des Sommermärchens 2006 beteiligt. Niersbach stand zunehmend in der Kritik, als 2015 ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet wurden. Er trat im gleichen Jahr von seinem Amt zurück.
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Wolfgang Niersbach (2012-2015)

Die Kontakte zum Fußball knüpfte Niersbach als Sportjournalist. Der Rheinländer war schon vor seiner Wahl aktiv im Deutschen Fußball involviert und war als Vizepräsident des Organisationskomitees maßgeblich an der Realisation des Sommermärchens 2006 beteiligt. Niersbach stand zunehmend in der Kritik, als 2015 ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet wurden. Er trat im gleichen Jahr von seinem Amt zurück. © Arne Dedert

Reinhard Grindel arbeitete während und nach seinem Studium der Rechtswissenschaften als Journalist, später wurde er CDU-Politiker. Fußball spielt er seit seiner frühen Jugend. Am 2. April 2019 verkündete der Hamburger seinen sofortigen Rücktritt als DFB-Präsident. Der Druck nach einer Affäre um seine Angaben zu Nebeneinkommen war zu groß geworden. Mit der Vertragsverlängerung Joachim Löws und der "Foto-Affäre" Mesut Özils stand Grindel zusätzlich in der Vergangenheit unter Kritik.
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Reinhard Grindel (2016-2019)

Reinhard Grindel arbeitete während und nach seinem Studium der Rechtswissenschaften als Journalist, später wurde er CDU-Politiker. Fußball spielt er seit seiner frühen Jugend. Am 2. April 2019 verkündete der Hamburger seinen sofortigen Rücktritt als DFB-Präsident. Der Druck nach einer Affäre um seine Angaben zu Nebeneinkommen war zu groß geworden. Mit der Vertragsverlängerung Joachim Löws und der "Foto-Affäre" Mesut Özils stand Grindel zusätzlich in der Vergangenheit unter Kritik. © Arne Dedert

Vor seiner Tätigkeit beim DFB war Fritz Keller Präsident des SC Freiburg. Dass er bereits beim bodenständigen Bundesligisten im Breisgau in seinen Befugnissen beschnitten wurde, nahmen Kritiker zum Argument: Der Winzer aus dem Kaiserstuhl würde sich an der Aufgabe, den krisengeplagten DFB zusammenzuführen, verheben. Sagten viele damals – mit Recht, wie sich rückblickend bilanzieren lässt. Das Fass zum Überlaufen brachte letztendlich aber der Vergleich seines Gegenspielers Rainer Koch mit einem der schlimmsten Nazi-Richter. Aus dieser beispiellosen Entgleisung zog der Freiburger die Konsequenzen und gab im Mai 2021 seinen Rücktritt bekannt. Kommissarisch führten seither die Vizepräsidenten Rainer Koch und Peter Peters die Geschäfte.
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Fritz Keller (2019-2021)

Vor seiner Tätigkeit beim DFB war Fritz Keller Präsident des SC Freiburg. Dass er bereits beim bodenständigen Bundesligisten im Breisgau in seinen Befugnissen beschnitten wurde, nahmen Kritiker zum Argument: Der Winzer aus dem Kaiserstuhl würde sich an der Aufgabe, den krisengeplagten DFB zusammenzuführen, verheben. Sagten viele damals – mit Recht, wie sich rückblickend bilanzieren lässt. Das Fass zum Überlaufen brachte letztendlich aber der Vergleich seines Gegenspielers Rainer Koch mit einem der schlimmsten Nazi-Richter. Aus dieser beispiellosen Entgleisung zog der Freiburger die Konsequenzen und gab im Mai 2021 seinen Rücktritt bekannt. Kommissarisch führten seither die Vizepräsidenten Rainer Koch und Peter Peters die Geschäfte. © Patrick Seeger/dpa/Archiv

Er will "den Laden zusammenhalten", erklärte Bernd Neuendorf bei seiner Vorstellung vor der Wahl, in der er sich als Kandidat der Amateurvertreter und als Favorit gegen den Konkurrenten Peter Peters durchsetzen sollte. Der 60-Jährige aus dem Kreis Düren studierte in Bonn und Oxford. Anschließend arbeitete Neuendorf als Journalist und später unter anderem als Sprecher des SPD-Vorstandes unter dem damaligen Kanzler Gerhard Schröder. Im Fußball fungierte Neuendorf zuletzt als Präsident des Fußball-Verbands Mittelrhein. Seine Ziele: Der Fußball müsse "seine gesellschaftliche und politische Verantwortung wieder wahrnehmen". Und der Sport solle "wieder im Mittelpunkt stehen" – nicht Machtkämpfe, Streitereien und Razzien.
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Bernd Neuendorf (2022-)

Er will "den Laden zusammenhalten", erklärte Bernd Neuendorf bei seiner Vorstellung vor der Wahl, in der er sich als Kandidat der Amateurvertreter und als Favorit gegen den Konkurrenten Peter Peters durchsetzen sollte. Der 60-Jährige aus dem Kreis Düren studierte in Bonn und Oxford. Anschließend arbeitete Neuendorf als Journalist und später unter anderem als Sprecher des SPD-Vorstandes unter dem damaligen Kanzler Gerhard Schröder. Im Fußball fungierte Neuendorf zuletzt als Präsident des Fußball-Verbands Mittelrhein. Seine Ziele: Der Fußball müsse "seine gesellschaftliche und politische Verantwortung wieder wahrnehmen". Und der Sport solle "wieder im Mittelpunkt stehen" – nicht Machtkämpfe, Streitereien und Razzien. © Federico Gambarini, dpa