Hoffen auf Karriere wie Ronaldo und Kroos

10.9.2015, 09:25 Uhr
Hoffen auf Karriere wie Ronaldo und Kroos

© Klaus-Dieter Schreiter

Bereits Ende letzten Jahres hatte die Fußballschule der „Königlichen“ beim ATSV angefragt, ob die Trainer in den Schulferien ein Fußballcamp auf seiner Anlage durchführen dürfen. „Klar, da haben wir sofort zugesagt“ strahlt Vereinspräsident Wolfgang Peter. Außer dem Imagegewinn habe der Verein zwar nichts davon, aber es sei doch eine tolle Sache, wenn die Jugend so gefördert werde. Zahlreiche Jungen und Mädchen hatten sich zum fünftägigen Camp angemeldet, 33 wurden schließlich genommen.

Mit gut 200 Euro ist die Teilnahme zwar nicht gerade billig, jedoch beinhaltet sie eine „Rundumbetreuung“. Enthalten sind nicht nur die beiden Trainer sowie die Getränke und das sportgerechte Mittagessen, für das der Vereinswirt genaue Anweisungen bekommen hat. Die Kinder haben auch echte, weiße Real-Trikots mit dem Emblem der Königlichen darauf, Stutzen und sogar einen Fußball bekommen.

Der Coach der 33 Kinder beim ATSV ist Peter Hirschberger. Er stammt aus Fürth, hat vor dem Start der „Real Madrid Foundation Clinics Germany“ – so heißt die Fußballschule offiziell in Deutschland — eine spezielle Schulung durchlaufen und arbeitet nach den Vorgaben der Jugendakademie von Real Madrid.

Lob für Frankens Nachwuchs

Der diplomierte Sportlehrer, der von dem Nürnberger Ogül Avci unterstützt wird, ist auch im Scoutingbereich für Real Madrid tätig und zeigt sich begeistert vom ATSV und dem fränkischen Nachwuchs. „Man merkt, dass sich beim ATSV etwas bewegt, überhaupt ist die gute Nachwuchsarbeit der mittelfränkischen Vereine auffällig“, lobt er den hiesigen Jugendfußball. Mit den 33 Jungen und Mädchen absolviert er jeden Tag zwei Trainingseinheiten, die auf den neuesten, innovativsten Methoden basieren. Das Trainingsprogramm wurde von der ruhmreichen Jugendakademie Real Madrids, die ihren Sitz in der legendären Ciudad Deportiva hat, entwickelt.

Über allem „wacht“ von einem großen Plakat aus der deutsche Nationalspieler Toni Kroos, der bekanntlich für die „Königlichen“ aufläuft und in Deutschland Pate des Fußballcamps ist. Die besten Nachwuchs-Kicker eines jeden Camps, von denen in Deutschland 150 durchgeführt werden, können sich in regionalen Ausscheidungscamps qualifizieren, um dann mit einem Elternteil für ein mehrtägiges Probetraining nach Madrid in die Jugendakademie eingeladen zu werden. Dabei spielt neben dem fußballerischen Talent auch die soziale Kompetenz eine große Rolle.

Im letzten Jahr, erzählt Peter Hirschberger, seien 20 Jungen und Mädchen eingeladen worden, in diesem Jahr dürfen bis zu 30 zu den „Königlichen“ reisen. Sissi Mücke, die bei der SpVgg Erlangen kickt, und Carlos Kluttig, der extra aus Österreich angereist ist, würden gerne dazu gehören. Beides sind fraglos Talente, die sich durchaus Hoffnungen machen dürfen. Aber bei 4500 „Anwärtern“ ist die Chance, zu den 30 zu gehören, die auf eine große Fußballkarriere in Madrid hoffen dürfen, nun mal nicht all zu groß.

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