Hunde und Sport

Hundeparcours im Fürther Stadtwald ist zerstört

Martin Schano

Fürther Nachrichten

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26.3.2021, 20:46 Uhr
Hundeparcours im Fürther Stadtwald ist zerstört

© Foto: Sonja Kraus

Im Januar glaubte Simone Heißerer noch an ein Versehen. Zwei Schilder des "Mensch-Hunde-Parcours" auf dem Trimm-Dich-Pfad des Fürther Stadtwalds waren abhanden gekommen.


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Da hat sie sie eben noch einmal ausgedruckt, laminiert und wieder aufgehängt. Schließlich war sie als Lehrerin stolz auf die Klassenarbeit ihres P-Seminars am Friedrich-Alexander-Gymnasium Neustadt/Aisch. Kurz vor Weihnachten weihten sie die 15 Stationen auf der zwei Kilometer langen Strecke ein.

Doch als im Februar von einem Tag auf den anderen nur noch das erste Schild hing, war die Enttäuschung bei den Schülern und der Lehrerin riesengroß. "Das mit dem Laminieren habe ich eingestellt. Ich habe die Zeit nicht, wohlwissend, dass das wieder abgehängt wird", erzählt die Oberasbacherin. Mit ihrem Hund Brownie, einem Labrador-Mix, löste sie regelmäßig die Aufgaben auf dem Pfad – damit ist jetzt Schluss.

Sie besitzt zwar den QR-Code zu den dazugehörigen Videos mit den Übungen, doch die Rückmeldung anderer Hundebesitzer ist eindeutig: "Viele wollen nicht mit dem Handy durch den Wald laufen." Wer hinter dem Vandalismus steckt, könne sie nur vermuten: "Vielleicht hat sich jemand gestört gefühlt, der den Trimm-Dich-Pfad benutzt."

Forderung nach Sanierung

Einmal habe ein Jogger sie angesprochen, der sie für eine Verantwortliche der Stadt hielt. Anstatt die Laufstrecke, die mittlerweile "Vitaparcours" heißt, hundefreundlich zu gestalten, "sollte man doch lieber dafür sorgen, dass der Trimm-Dich-Pfad erneuert wird", habe er gesagt. Die gleiche Forderung tauchte auch in einer Handvoll Kommentaren auf Facebook unter dem Bericht zur Idee der Schüler auf.

Doch dass jetzt auf einen Schlag viel mehr Hunde als früher in den Stadtwald geführt wurden, sei gar nicht ihr Eindruck gewesen. "Außerdem haben wir immer darauf geachtet, den Joggern den Vortritt zu lassen. Aber klar: Der Wald ist derzeit so oder so überlaufen."

Das Wort "überlaufen" ersetzt Stadtförster Martin Straußberger mit "frequentiert". Er sagt: "Unser Trimm-Dich-Pfad ist sowieso stark frequentiert, der Hundeparcours hat das nicht extrem verändert." Weil er auf die Jagd geht, hat er selbst eine Dackeldame, die ihm das geschossene Tier aufspürt. "Tina von Bayern" hat allerdings die Hunderunde noch nicht erkundet. Trotzdem war es Straußberger, der den Schülern das Projekt in Fürth ermöglichte. Denn von ihrer Stadtverwaltung in Neustadt hatten die Schüler einen Korb bekommen: Zu wenige Parkplätze, zu viele Spaziergänger, und dann sei da noch der Waldkindergarten, lauteten die Gegenargumente.

Fürths Stadtförster hatte bislang kaum schlechte Erfahrungen gemacht: "Glücklicherweise haben wir wenige Probleme zwischen Hundehaltern und Spaziergängern." Denn auch vor dem Hundeparcours gab es Leute, die ihre Vierbeiner neben sich herlaufen ließen. "Das ist jetzt nichts Neues."

"Wir müssen uns zusammensetzen"

Verdächtigen könne er somit niemanden, die Schilder entfernt zu haben. "Aber ich kann mir schon vorstellen, dass sich manche dran gestört haben, wenn die Hunde nicht an der Leine sind. Das mögen vielleicht die Leute nicht, die da vorbeijoggen."

So stehen lassen wolle er die Sache aber auch nicht: "Wir müssen uns zusammensetzen und gucken, ob wir mit vertretbarem Aufwand eine stabilere Lösung kriegen. Die bisherige Methode ist gegen Vandalismus nicht gefeit." Und da könne er vielleicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Viele nutzen den Trimm-Dich-Pfad zwar als reine Joggingstrecke, doch auch er sieht die Relevanz, die Stationen zu erneuern: "Sie sind etwas in die Jahre gekommen, es muss etwas getan werden."

Sobald die massiven Schäden des Borkenkäfers aus dem Vorjahr an den Kiefern beseitigt sind, steht das Thema tatsächlich für diesen Sommer auf der Agenda: neue Schilder für die Jogger und für die Hundehalter. Voraussetzung sei, dass das mit dem Budget machbar sei, "aber das sollten wir hinkriegen", macht er Simone Heißerer Hoffnung.

Mountainbiker sind das größere Problem

Ernst wird Straußberger, als er über andere Nutzer des Fürther Stadtwalds sprechen soll: die Mountainbiker. "Das Thema haben wir erst die Woche intensiv mit Ordnungsamt und Staatsforsten diskutiert. Selbstverständlich machen die Schäden, das geben die auch offen zu."


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Einen Konflikt mit Fußgängern gebe es hier gar nicht, denn die Biker würden lieber auf andere Bereiche ausweichen, um nicht ständig bremsen zu müssen. Doch genau damit schaden sie dem Wald, "das können wir nicht dulden, dass die Leute kreuz und quer fahren". Zudem beseitigt Straußbergers Team regelmäßig selbstgebaute Rampen, um zu zeigen, dass das nicht erlaubt sei. Denn wenn sie wissentlich stehen bleiben und etwas passiert, sei der Waldbesitzer in der Haftung.

Es ist in der Tat viel los im Fürther Stadtwald.

Die Übungen des Hundeparcours sind jederzeit im Internet-Netzwerk Instagram abrufbar. 15 Übungen mit Videos in drei Schwierigkeitsstufen:

www.instagram.com/hunderunde_fuerth

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