Ice Tigers: Ein Knacks in der schwarzen Serie

18.11.2011, 22:40 Uhr
Ice Tigers: Ein Knacks in der schwarzen Serie

© Wolfgang Zink

Im neunten Versuch sollte es auswärts endlich klappen. Bisher waren die Nürnberger auf fremdem Eis immer leer ausgegangen, hatten acht Niederlagen in Folge angehäuft. Zu allem Überfluss mussten die Ice Tigers die Aufgabe in Straubing auch noch ersatzgeschwächt angehen: Verteidiger Jame Pollock (Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung), Torjäger Vitalij Aab (Pferdekuss) und Sturmkollege Simon Fischhaber (Fleischwunde am Finger) kamen für einen Einsatz nicht in Frage.

Aber auch die Niederbayern mussten einen herben Verlust hinnehmen. Torhüter Barry Brust fehlte wegen eines Autounfalls am Spieltag, bei dem sich der Straubinger zum Glück nicht verletzte, aber verständlicherweise der Schonung bedurfte. So stellte sich Ersatzkeeper Jan Guryca den Angriffen der Ice Tigers entgegen.

In einem offenen Spiel hielt sich Gurycas Belastung zunächst in Grenzen, da Nürnberg nicht viele gefährliche Szenen kreierte. Bei der Führung der Ice Tigers sah Guryca aber nicht ganz chancenlos aus.

Dusan Frosch hatte Eric Chouinard mit einem Querpass bedient und dieser überwand den Torwart der Hausherren zum 1:0 (11.). Es war ein Treffer aus heiterem Himmel, da sich die Partie bis dahin arm an Glanzlichtern gestaltete.

Möglichkeiten zum Ausgleich boten sich den Straubingern dennoch. Nach einem schwachen Querpass von Jan Benda klärte Youngster Yasin Ehliz, der seit längerem mal wieder im Angriff der Franken stand, einen Konter der Niederbayern gerade noch, indem er die Scheibe von der Linie kratzte (12.).

Ähnlich großes Glück hatten die Nürnberger, als Rene Röthke freistehend vor dem Ice-Tigers-Kasten den Puck nicht traf (19.). Es blieb beim 1:0 zur ersten Unterbrechung, der ersten Nürnberger Pausenführung nach dem ersten Drittel in fremder Halle in der laufenden Saison.

Ein Zwischenstand, der Straubing zur Intensivierung seiner Angriffe animierte. Aus der Kabine kamen die Gastgeber bissiger und mit viel Tempo. Straubing drängte die Ice Tigers in die eigene Zone. Nach 30 Minuten geriet das Duell zu einem Spiel auf ein Tor – jenem der Ice Tigers.

Patrick Ehelechner rückte in den Brennpunkt. Der Ausgleich blieb nur eine Frage der Zeit. Andy Canzanello erzielte das 1:1 dann in Überzahl, als Martin Walter auf der Strafbank saß und Greg Leeb seinen Schläger verloren hatte (38.).

Ice-Tigers-Coach Peter Draisaitl entschloss sich daraufhin zu Veränderungen, ließ Brad Leeb sowie Benda draußen und baute die Sturmreihen um. Trotzdem schien auch Nürnbergs neunter Versuch auswärts in die Hose zu gehen.

Nicht, weil Straubing einen Penalty verwandelte, vielmehr vergab Jean-Michel Daoust (46.) während einer katastrophalen Überzahl der Ice Tigers. Sondern, weil der bis dahin tadellose Ehelechner einen Schuss aus spitzem Winkel von Sebastian Osterloh ins kurze Eck ließ (55.).

Nürnberg holte dennoch den ersten Auswärtspunkt. Frosch saß bereits mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in der Kabine und Draisaitl hatte Ehelechner zugunsten eines sechsten Feldspielers aus seinem Tor beordert, da glich Collins zum 2:2 aus (60.). Dann ging es in die Verlängerung. Diese entschied Dustin Whitecotton für Straubing (64.), womit Nürnberg in der Fremde auch zum neunten Mal ohne Sieg vom Eis ging.

Straubing: Guryca – Elfring, Canzanello; Dotzler, Osterloh; Bakos, Ondruschka; St.Jacques – Daoust, Whitecotton, Schönberger; Röthke, Hussey, Stewart; Sparre, Meunier, Keil; Germyn, Hundhammer, Ramsay / Nürnberg: Ehelechner – Walter, Leask; Kemp, Traynor; Schüle, Butenschön – Oblinger, Stastny, Collins; Joseph, Chouinard, Frosch; B. Leeb, G. Leeb, Barta; Grygiel, Benda, Ehliz / SR: Kurmann (Schweiz) / Zuschauer: 4551 / Strafminuten: Straubing 6 – Nürnberg 10 (Walter 4, Oblinger, Kemp, Chouinard je 2) / Tore: 0:1 (10:42) Chouinard (Frosch/Schüle), 1:1 (37:57) Canzanello (5-4), 2:1 (54:48) Osterloh, 2:2 (59:38) Collins (Leask/Chouinard, 6-5), 3:2 (63:58) Whitecotton / Besonderes Vorkommnis: (45:36) Daoust vergibt Penalty.

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