Ice Tigers unterliegen dem HC Davos 1:3
23.8.2019, 22:12 UhrIn der Vaillant Arena am Ende des Landwassertals wirkt jedes Eishockey-Spiel mindestens spektakulär. Vielleicht ist das das Geheimnis des Spengler Cups. Das 3:2 gegen die Thomas Sabo Ice Tigers zwischen den Jahren war für den HC Davos ein Saisonhöhepunkt. Mehr muss man über die jüngste Saison des Hockey-Clubs aus Graubünden eigentlich nicht wissen.
Zum Auftakt eines Eishockey-Turniers, dem im unfairen Vergleich mit dem Spengler Cup in Davos nicht nur 90 Jahre Tradition fehlen, trafen sich die Teams in Nürnberg wieder, zu einem Vorbereitungsspiel auf eine Saison, die beiden wesentlich besser geraten soll. Die Ice Tigers retteten sich immerhin noch in die Playoffs und den Gesamteindruck mit einem ordentlichen Viertelfinale gegen Mannheim. Der HC Davos hingegen musste sich im sogenannten Playout-Finale retten, vor dem Abstieg in die zweite Schweizer Liga. Zum Auftakt des Mercedes-Benz Rent Cups präsentierte sich der Schweizer Rekordmeister in vernünftiger Frühform. Das reichte zu einem 1:3 (0:0, 0:2, 1:1) aus Sicht der Gastgeber.
Was das für die Aussichten in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und in der National League bedeutet? Wenig bis gar nichts, so wie es dem Wesen eines Vorbereitungsspiels entspricht. Und weil die Ice Tigers auch noch ohne Philippe Dupuis (Schulter-OP), kurzfristig ohne Kapitän Patrick Reimer (muskuläre Probleme), ohne Tom Gilbert (Rücken-OP), ohne Pascal Grosse, ohne Neuzugang Joachim Ramoser, vor allem aber ohne Jim O‘Brien (schwere Bein-Verletzung), den prominentesten Neuen, antraten, galt die Aufmerksamkeit zunächst vor allem der neuen Bande in der Arena. Im Sommer war eine Flex-Bande installiert worden, weil es die DEL so wollte. Bei Checks gibt die Wand nun nach, was vor allem die künftigen Zweikampfgegner von Chris Summers schätzen werden.
Als die Ice Tigers, erneut neu formiert und erst durch eine komplette Sturmreihe vom Kooperationspartner aus Bayreuth auf volle Stärke gebracht, noch ihre Probleme mit dem Offensivspiel hatten, war es der neue Mann mit der Nummer 55, der durch sein kompromissloses Körperspiel positiv herausragte. Dazu kam Daniel Fischbuchs Tempo – der Zugang aus Berlin hatte bereits beim 5:0 gegen Ingolstadt im ersten Testspiel mit zwei Treffern geglänzt – und Niklas Treutles Verlässlichkeit. Der Nürnberger Nationaltorhüter war ausgelastet im torlosen ersten Drittel. Erst nach zwei überstandenen Unterzahlspielen fanden auch die Ice Tigers Gefallen am Eishockey spielen.
Im zweiten Abschnitt zeigten sich die Gäste effizienter: Andres Ambühl (28.), nichts weniger als eine Schweizer Eishockey-Legende, und Dominic Buchli (30.) nutzten Nürnberger Fehler. Fischbuch traf im Nürnberger Power-Play den Pfosten. Aber nachdem sich in der zweiten Drittelpause der Gästeblock im Oberrang mit staugeplagten Davoser Fans gefüllt hatte, wurde das Spiel, nunja, interessant. Ambühl schickte Brett Festerling hart in die Bande. Das Ergebnis: drei Tanzpärchen, volle Strafbänke und das 1:2 im Power-Play durch Oliver Mebus (51.). Sven Jung vergriff sich noch an Chad Bassen, musste dafür vorzeitig duschen gehen, wieder wurden Freundlichkeiten ausgetauscht. Kurz nachdem Treutle sein Tor verlassen hatte, stellte Davos den Endstand her. Am Sonntag (18 Uhr) schließen die Ice Tigers das Turnier gegen Dornbirn oder Straubing ab.
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