Ice Tigers verlängern Siegesserie gegen München

11.1.2015, 17:51 Uhr
Auf Goalie Andreas Jenike konnten sich Nürnbergs Seriensieger gegen München nicht nur im Penaltyschießen verlassen.

© Sportfoto Zink Auf Goalie Andreas Jenike konnten sich Nürnbergs Seriensieger gegen München nicht nur im Penaltyschießen verlassen.

Die Arbeitsanweisung an seine Jungs hatte Ice-Tigers-Coach Martin Jiranek bereits vor dem Startbully klar formuliert. “Mit dem neuen Selbstvertrauen“ im Rücken sollten diese auch gegen München “ihr Spiel spielen“ - und dies im Derby in den vierten Sieg in Serie überführen. “Rock the House“ lautete das Motto am Kurt-Leucht-Weg.

Entsprechend stürmisch nahmen Nürnbergs zuletzt enorm heimstarke Kufencracks die Hausaufgabe gegen die im DEL-Tableau auf Platz zwei notierten Landeshauptstädter in Angriff. Kyle Klubertanz, Corey Locke und Jason Jaspers forderten Gäste-Goalie Florian Hardy früh anspruchsvolle Aufgaben ab (1., 4., 5.). Doch auch die von Don Jackson trainierten Oberbayern versteckten sich nicht. Den Zuschauern in der Arena wurde Hochgeschwindigkeitseishockey geboten. Mit teilweise atemberaubenden Tempo ließen die Kontrahenten die Hartgummischeibe im ersten Drittel über das Eis flitzen. In der 7. Minute prüften ebenfalls gefährliche Münchner Ice-Tigers-Torwart Andreas Jenike binnen weniger Sekunden zweimal.

Die Mannschaft von Martin Jiranek war gewarnt, konnte aber nicht verhindern, dass das Team aus der Isarmetropole in der 17. Minute in Führung ging: Daniel Sparre beförderte die Scheibe ins Gehäuse. Nürnberg reagierte wütend und wäre für seine weiter engagierten Angriffsanstrengungen auch beinahe belohnt worden. Da Hardy sich jedoch auch gegen Freddy Eriksson auf dem Posten zeigte (19.),  ging'smit einem 0:1-Rückstand in die Pause.

Auch im Mittelabschnitt war  das Treiben in der Noris ein munteres – mit Vorteilen zunächst für die Jiranek-Truppe. 23 Minuten blinkten als Spielzeit von der Anzeigetafel, als die Ice Tigers den Ausgleich feierten: Steven Reinprecht eroberte das Spielgerät hinter dem Tor, bediente Connor James – 1:1! Weil der Puck nach einem saftigen Schlagschuss von Münchens Regehr an den Pfosten rauschte, blieb es bei diesem Zwischenstand (28.). Vorerst. Denn keine 60 Sekunden später jubelte Nürnberg: David Printz war es, der die Hausherren von der blauen Linie in Front schlenzte. Frankens beste Eishockeyspieler nutzten nun das Momentum: Die erste Reihe ließ die Scheibe rasant zirkulieren, Reinprecht brachte sie im Gästekasten unter – 3:1, Doppelschlag (31.)!

Jetzt waren die Münchner gefordert, scheiterten aber ein ums andere Mal am reaktionsschnellen Jenike. Die Heimfans hofften, eine Zwei-Tore-Führung mit zum Getränkestand nehmen zu können. Doch knappe zwei Minuten vor der zweiten Sirene, brachte Daryl Boyle die Roten Bullen auf 2:3 heran. Mit der Minimalführung im Gepäck ging's ins letzte Drittel. In Überzahl hatten die Ice Tigers fünf Minuten nach Wiederbeginn die ultimative Gelegenheit, das Polster wieder etwas komfortabler zu machen. Steven Reinprecht steuerte alleine auf Hardy zu, scheiterte aber am Münchner Schlussmann. Die vergebene Großchance sollte sich in der 49. Minute rächen: Daniel Sparre verwertete einen Abpraller – 3:3! Sicherlich: Die Gäste hatten Nürnberg ein Duell auf Augenhöhe geliefert, der Ausgleich nach Zwei-Tore-Führung schmerzte dennoch.

Noch bitterer wurde es für die Ice Tigers in der 51. Minute: Nach einem irrwitzigen Fehlpass von Joslin im Aufbau knallte Yannic Seidenberg den Puck unter die Querstange – der Tabellenzweite führte mit 4:3 auf fremden Eis. Es ging in die Schlussphase, Nürnberg riskierte nun alles. Den Lohn dafür gab's 22 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit. Ein Reimer-Schuss sauste ins Netz – 4:4! Da die Rivalen in der Verlängerung keinen Sieger ermittelten, musste dieser im Penaltyschießen gefunden werden. Mit dem besseren Ende für die Ice Tigers! Corey Locke machte es im entscheidenden Versuch besser als Münchens Barta, der wie alle anderen Gäste an Jenike verzweifelte. Nürnbergs vierter Sieg in Folge war amtlich!

Bereits am Freitag hatten die Ice Tigers Grund zum Jubeln gehabt und durch ein 6:3 in Krefeld ihre Auswärtsmalaise kuriert.

 

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