3:8 in Schwenningen

Debakel im Schwarzwald: Ice Tigers fallen auseinander

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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25.9.2021, 10:44 Uhr
Offensichtlich ein Foto aus dem starken ersten Drittel: Daniel Schmölz und die Ice Tigers belagerten Joacim Eriksson im Schwenninger Tor, trafen aber nur einmal. 

© Hahne /Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de, NN Offensichtlich ein Foto aus dem starken ersten Drittel: Daniel Schmölz und die Ice Tigers belagerten Joacim Eriksson im Schwenninger Tor, trafen aber nur einmal. 

Nach sechs von sechsundfünfzig Spielen haben sich bei den Nürnberg Ice Tigers bereits viele kleine Probleme angesammelt: Gerade die vermeintlich erfahrenen Spieler leisten sich viele kleine Fouls, von denen sie wissen müssten, dass solche in der Deutschen Eishockey Liga geahndet werden. Niklas Treutle, Nationaltorhüter und an vielen Abenden der Grund, warum die Ice Tigers eine Chance auf einen Sieg haben, hat noch nicht zu seiner Form gefunden. Mit schnellem, geradlinigem Eishockey spielt sich die Mannschaft viele Chancen heraus, die zu oft harmlos abgeschlossen werden. Das größte Problem aber ergibt sich aus der Summe vieler kleiner Probleme. Die Ice Tigers schaffen es bislang nicht, sich für ordentliche Spiele zu belohnen.

Am Freitagabend haben die Ice Tigers in Schwenningen ein Spiel verloren, das dazu nicht zu zu zählen ist, das sie im ersten Drittel aber nicht nur kontrolliert, sondern dominiert hatten. Zu Gast bei einem Team, das selbst große Schwierigkeiten hat, Tore zu schießen, das zuletzt viermal in Folge nicht mehr als einen Treffer erzielt hatte und sich auch deshalb die Tabelle von ganz unten hat ansehen müssen, spielte Nürnberg selbstbewusst und legte ein Tempo vor, dem die Wild Wings nur selten folgen konnten. Die Ice Tigers gegen Joacim Eriksson, so sah das aus im renovierten Stadion am Bauchenberg. Immerhin Blake Parlett hatte den Ausnahmetorhüter überwinden können. In nur sieben Minuten aber verspielte die Mannschaft von Frank Fischöder im zweiten Drittel ihr Momentum. Endstand: 3:8 (1:0, 1:4, 1:4).

Vier Gegentreffer in sieben Minuten

Im Aufeinandertreffen zweier Teams, die nach einem ernüchternden Saisonstart auf die Befreiung hofften, reichte zunächst ein verlorener Zweikampf an der Bande, um Schwenningen zurück in ein Spiel zu bringen, an es 29 Minuten nicht teilgenommen hatte. Patrik Lundh schüttelte Andrew Bodnarchuk ab, legte den Puck Max Görtz auf (30. Minute) – 1:1. Kurz darauf fuhr Oliver Mebus, ebenfalls noch weit von seiner Normalform entfernt, auf die Strafbank, Boaz Bassen fälschte einen Schuss entscheidend ab – 1:2 (31.). Görtz legte im Power-Play nach, weil Chris Brown hinter dem Tor einem Schwenninger ein Bein wegzog – 1:3 (36.). Kenny Olimb komplettierte das Katastrophendrittel mit dem 1:4, ehe Ryan Stoa nach einer Energieleistung traf (38.). Vergessen war da längst, wie souverän Blake Parlett Eriksson düpiert hatte (10.).

Die bittere Ironie: In den ersten 20 Minuten hatten die Ice Tigers auch defensiv überzeugt - Julius Karrer, Gregor MacLeod, Tim Fleischer, sie alle hatten mit guten Aktionen gefährliche Situationen verhindert. Mit dem 1:1 aber gaben die Gäste ihr solides Spiel auf. Im Schlussdrittel konterte Schwenningen die sichtlich konsternierten Nürnberger aus. Travis Turnbull (47.), Alexander Karachun (57.), Daniel Pfaffengut (58.) und erneut Turnbull (60.) schickten die Ice Tigers in eine veritable Krise. Zwischendurch hatte Dennis Lobach (50.) kurz nach einem Power-Play seinen ersten Saisontreffer erzielt.

Am Sonntag kommen die Tigers

Die vierte Niederlage in Serie war die erste, die richtig schmerzt. In einer Saison, an deren Ende eine, vielleicht zwei Mannschaften in die DEL2 absteigen, sollten acht Gegentreffer in Schwenningen der Tiefpunkt sein. Mit Nick Welsh und Marcus Weber fehlten zwei Verteidiger, mit Jake Ustorf ein Stürmer - für ein 3:8 beim Tabellenletzten kann das aber keine Ausrede sein.

Am Sonntag (19 Uhr/MagentaSport) erwarten die Ice Tigers die Straubing Tigers als Letzter zum mittelfränkisch-niederbayerischen Derby. Da sollten keine Probleme mehr dazukommen.

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