Ideenloses Kleeblatt verliert gegen Frankfurt

21.8.2015, 21:08 Uhr
Die Enttäuschung macht sich nach dem Schlusspfiff breit. Zum dritten Mal in Folge musste sich das Kleeblatt geschlagen geben.

© Sportfoto Zink / MaWi Die Enttäuschung macht sich nach dem Schlusspfiff breit. Zum dritten Mal in Folge musste sich das Kleeblatt geschlagen geben.

Kleeblatt-Trainer Stefan Ruthenbeck möchte, dass sich eine erste Elf einspielt. So brachte er auch im vierten Ligaspiel in Folge beinahe dieselbe Startformation – erstmals von Beginn an ran durfte lediglich Stefan Thesker, der auf der linken Verteidigerposition Niko Gießelmann vertrat. Jener hatte nach seiner Bänderdehnung erst einmal trainiert und war noch nicht bereit für einen Einsatz. Wer das Spiel der Fürther auf Sankt Pauli gesehen hatte, brauchte sich ob dieser Personalie auch keine Sorgen zu machen. Der 24-jährige Thesker hatte nach seiner Einwechslung damals ein mehr als ordentliches Spiel gemacht, lieferte gar die Vorlage zum 1:2 von Sebastian Freis, der die maßgeschneiderte Flanke mit dem Kopf verarbeitete.

Was die Qualität seiner weiten Bälle angeht, knüpfte Thesker gegen den FSV Frankfurt nahtlos daran an. Zehn Minuten vor der Pause servierte er zunächst Sebastian Freis sowie Marco Stiepermann erneut den Ball auf den Kopf, doch die Adressaten verfehlten oder scheiterten an FSV-Torhüter André Weis. Der Schönheitsfehler in Theskers Leistungsnachweis bestand darin, dass er sich zuvor von Shawn Barry nach allen Regeln der Kunst vernaschen hatte lassen. Der Amerikaner schwanzte ihn an der Grundlinie aus und bediente Besar Halimi im Strafraum, der den Ball ins lange Eck schoss (27.). Vom Ballbesitz her völlig unverdient, doch um selbst in Führung zu gehen, war das Kleeblatt einfach zu ungefährlich.

Kurz darauf narrte Barry erneut Thesker, schoss diesmal aber selbst und zu ungenau in die Fäuste von Fürths Keeper Sebastan Mielitz. Obwohl Frankfurts Trainer Tomas Oral seine Elf von der Seitenlinie wild umherdirigierte, schläferten sie die zu Beginn noch munter nach vorne spielenden Fürther regelrecht ein. Abzulesen war das auch in der zweiten Hälfte an den Bällen, die vorne Veton Berisha bekam: Es wurden immer weniger. Hinzu kam, dass Robert Zulj, der noch in Hamburg das 1000. Tor für die Spielvereinigung in der eingleisigen zweiten Liga geschossen hatte, nur wenige Zuspiele gelangen.

Volle Kraft voraus: Stefan Ruthenbeck und sein Team wollen auch gegen Frankfurt spektakulären Fußball bieten.

Volle Kraft voraus: Stefan Ruthenbeck und sein Team wollen auch gegen Frankfurt spektakulären Fußball bieten. © Sportfoto Zink / MeZi

Nach der Pause sorgte zunächst ein 20-Meter-Schuss von Johannes Wurtz kurz für Euphorie (49.). Doch das Murren des kritischen Fürther Publikums – 9245 waren gekommen, darunter 6100 Dauerkartenbesitzer - schlug erst wieder in Anfeuerung über, als Ruthenbeck seine Auswechselspieler Stephan Schröck und Domi Kumbela an der Seitenlinie platzierte. Für sie wichen der glücklos ackernde Berisha und Gjasula. Womit auch klar wurde, wo der neue Trainer Schröck in Zukunft sieht: als offensiven Mittelfeldspieler und nicht in der Abwehr, wo sich der Dribbler selbst nicht so wohl fühlt. Wenngleich Ruthenbeck die Aussagen Schröcks vor der Partie relativierte: "Er fordert von mir nur, dass er nicht wieder herumgeschoben wird wie in der vergangenen Saison." Also durfte der Schweinfurter an seinem 29. Geburtstag über links das Offensivspiel ankurbeln.

20 Minuten vor dem Ende lud der Fürther Coach dann die letzte Patrone nach: Tom Weilandt ersetzte Robert Zulj. Seine Auswechslung musste dem Österreicher wie eine Erlösung vorgekommen sein. In der 72. Minute zeigte sich das neue Personal kurz, doch Domi Kumbela kam trotz seiner enormen Sprungkraft nicht an eine Kopfballverlängerung von Sebastian Freis heran. Die Weiß-Grünen fanden bis zum Schlusspfiff kein Mittel, die Zehn-Mann-Abwehr der Gäste zu knacken. Fast logisch fiel dann das 0:2 über Theskers linke Abwehrseite: Timm Golley schwanzte sich durch und überlupfte Mielitz aus 18 Metern. Eine bittere Niederlage, weil dieser Gegner nicht besser war, wie schon in Aue schlug sich die Spielvereinigung selbst.

 

SpVgg Greuther Fürth: Mielitz - Wurtz, Caligiuri, Röcker, Thesker - Hofmann, Gjasula (60. Schröck) - Stiepermann, Zulj (69. Weilandt), Freis - Berisha (60. Kumbela)

FSV Frankfurt: Weis - Huber, Gugganig, Oumari, Epstein - Perdedaj, Konrad - Halimi (78. Kruska), Barry (84. Golley) - Kapllani, Dedic (75. Schahin)

Tore: 0:1 Halimi (27.), 0:2 Golley (88.) | Gelbe Karten: Zulj, Wurtz, Schröck - Konrad, Kruska | Schiedsrichter: Drees (Münster-Sarmsheim) | Zuschauer: 9245.

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