Im Aufsichtsrat des FCN bewegt sich etwas
20.3.2015, 06:00 UhrAnhand von zwei Transfers, hat René Weiler gerade erst gesagt, lasse sich nicht der ganze Club erklären. Da hat der Trainer natürlich recht, um den ganzen Club zu erklären, würden selbst zweihundert Transfers kaum ausreichen, wie überhaupt es ein preisverdächtiges Unterfangen wäre: den Club zur Gänze so zu erklären, dass ihn jeder versteht.
Sie sind aber wieder einmal dabei, das zu versuchen: der Sportdirektor, der Trainer, der Fußball-Abteilungsleiter, die Aufsichtsräte des 1. FC Nürnberg. Für den Mittwochabend hatte Thomas Grethlein, der Vorsitzende des Aufsichtsrates, zu einer Zusammenkunft geladen; um eine Krisensitzung, sagt er, habe es sich ausdrücklich nicht gehandelt, Anlass sei "das unglückliche Bild" gewesen, "das der Verein in den letzten Tagen nach außen abgab", so Grethlein.
Wie die Innenansicht genau ausfiel, wurde natürlich nicht im Detail verlautbart, Grethlein ist aber immerhin zuversichtlich, dass sich "in Sachfragen noch mehr Geschlossenheit" herstellen lässt – dass es daran mangelt, muss er nicht sagen, das ist offensichtlich; beim Versuch, den Club zu erklären, kamen gerade erst die unterschiedlichsten Medien zu erstaunlich ähnlichen Ergebnissen.
Darüber, dass ein Weiter so nach den Erfahrungen der letzten Monate die denkbar ungünstigste Strategie wäre, besteht im Club schon länger Einigkeit. Es geht um Strukturen – und weiterhin um den Sportvorstand Martin Bader, der im Aufsichtsrat Befürworter und Gegner hat. Dass im Kontrollgremium Bewegung herrscht, darf man konstatieren – nur die Richtung scheint noch sehr offen, wobei Thomas Grethlein versichert, dass die Planungen für die nächste Spielzeit darunter nicht litten; der Sportliche Stab, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende, arbeite "intensiv und sehr ordentlich" an der näheren Zukunft.
Dass er den Verein in der Lage sieht, im Sommer eine bessere Mannschaft an den Start zu bringen, hat Bader zuletzt wiederholt versichert. Ein Kraftakt dürfte das werden. Der Etat von zuletzt rund 17 Millionen Euro muss – wohl auf etwa zwölf bis 13 Millionen Euro – reduziert werden, und für potenzielle Partner ist der 1. FC Nürnberg momentan nicht gerade eine große Attraktion.
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