Im Brüder-Duell: Schweiz ringt Albanien nieder

11.6.2016, 17:13 Uhr
Zwei die sich verstehen: Granit Xhaka, der Schweizer (links), mit seinem Bruder Taulant, dem Albaner.

© REUTERS/Darren Staples Zwei die sich verstehen: Granit Xhaka, der Schweizer (links), mit seinem Bruder Taulant, dem Albaner.

Hoffenheims Fabian Schär köpfte die anfangs noch deutlich nervösen Schweizer mit einem frühen Tor (5. Minute) zum Pflichtsieg gegen den Endrunden-Neuling. Dabei hatte Albaniens Torhüter Etrit Berisha vor 33.805 Zuschauern böse daneben gegriffen. In dem emotionalen Duell hatten die Albaner die Unterstützung von etwa 20.000 Fans im voll besetzten Stade Bolaert-Delelis in Lens. Immerhin zehn Spieler im Kader Albaniens sind in der Schweiz geboren oder aufgewachsen, fünf Schweizer haben albanische Wurzeln.

Der albanische Verband hatte alle ehemaligen Nationalspieler zum ersten EM-Spiel in der Geschichte des kleinen Landes eingeladen. Vor der Partie gab es herzliche Begrüßungen auch zwischen den beiden Brüdern Granit und Taulant Xhaka, die erstmals als Nationalspieler gegeneinander spielten. Sportlich setzen die favorisierten Schweizer, bei denen sieben Bundesligaprofis in der Startelf standen, die Akzente.

Beim frühen Führungstreffer der Eidgenossen half Albaniens Torhüter Berisha kräftig mit. Nach Ecke von Xherdan Shaqiri kam der bei Lazio Rom unter Vertrag stehende Schlussmann zu spät – Schär traf per Kopf in der fünften Minute. Für den Hoffenheimer Verteidiger war es im 21. Länderspiel bereits der sechste Torerfolg. Das 1:0 hätte dem spielerisch deutlich überlegenen Team von Trainer Vladimir Petkovic Rückenwind und Selbstvertrauen geben können. Doch die Mannschaft wirkte lange Zeit recht nervös. Zuvor hatten die Schweizer bei drei EM-Endrunden nie die nächste Runde erreicht und nur einen Sieg geschafft. Somit war diesmal der erste Schritt auf dem Weg in die K.o.-Runde gemacht.

Blerim Dzemaili hatte bereits das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte in der 15. Minute aber an Berisha. Die kämpferisch starken Albaner hatten ihre erste große Möglichkeit nach einer halben Stunde, doch Armando Sadiku vergab völlig freistehend vor Torhüter Yann Sommer. Danach spielte der Platzverweis für Albaniens Kapitän Cana wegen Handspiels (37.) den Schweizern in die Karten.

In Überzahl gab es weitere gute Möglichkeiten, die beste vergab erneut Dzemaili, der einen Freistoß nur an den Pfostenschuss setzte. Auch Haris Seferovic von Eintracht Frankfurt hatte anschließend insgesamt drei gute Gelegenheiten zur Ergebnisverbesserung, Shaqiri zwei. Am Ende musste sich der Favorit wegen der schwachen Chancenverwertung mit dem knappen Erfolg begnügen und hätte fast noch den Ausgleich durch Shkelzen Gashi (88.) kassiert. Gladbachs Schlussmann Sommer rettete seinem Team den Sieg.

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