Jobgarantie für FCN-Coach Keller? Palikuca spricht Klartext

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

31.5.2020, 13:57 Uhr

Auch im vierten Spiel nach der Corona-Pause kein Sieg, weiter Platz 15, nach wie vor akute Abstiegsgefahr: Was spricht gerade für den 1. FC Nürnberg, Herr Palikuca?
Robert Palikuca: "Dass die Mannschaft den Kampf um den Klassenerhalt absolut angenommen hat. Wille und Leidenschaft kann man den Jungs nicht absprechen. Sie probieren, sie machen, sie tun. Allerdings belohnen sie sich für den Aufwand viel zu wenig. Und man spürt in vielen Aktionen, dass die Leichtigkeit fehlt, die man besitzt, wenn man nicht in den untern Tabellenregionen steht.


Wieder zu wenig! Der FCN bezwingt auch Bochum nicht


Wie beurteilen Sie das über weite Strecken doch extrem zähe 0:0 gegen Bochum? Ist es wirklich nur eine Ergebniskrise?
Palikuca: "Wir können jetzt immer nur das Negative in den Vordergrund stellen. Dass die Mannschaft sich zu wenig klare Möglichkeiten herausgespielt hat. Dass sie 20 Minuten im Spiel hatten, wo Bochum Druck aufbauen konnte. Oder wir bleiben unserer Linie treu und sehen nicht immer nur das halbleere Glas. Sondern eine Mannschaft, die sich mit vollem Einsatz in jeden Ball geworfen hat. Die gegen die erfolgreichste Mannschaft der letzten drei Spiele die null gehalten hat. Und die mit aller Macht diese Klasse halten will."

Palikuca: "Es ist mir zu einfach, den Trainer infrage zu stellen"

Intern wird viel gesprochen und diskutiert - auch über den Trainer? Können Sie Jens Keller eine Jobgarantie geben, zumindest bis zum Saisonende?
Palikuca: "Wir sprechen intern nicht über den Trainer, sondern wir sprechen mit ihm. Er arbeitet wie ein Besessener, stellt die Mannschaft gut auf den nächsten Gegner ein. Er hat einen klaren Plan. Und die Mannschaft steht hinter ihm. Es ist mir zu einfach den Trainer infrage zu stellen."


Ballbesitz und Punkte: FCN und Bochum teilen brüderlich


Haben Sie eine Erklärung für die teilweise doch extremen Leistungsschwankungen in den vergangenen Wochen und Monaten? Was ist bloß mit Geis los, mit Frey oder Dovedan?
Palikuca: "Glauben Sie bitte nicht, dass Spieler gefühlslose Maschinen sind. Auch Spieler haben Sorgen und Nöte. Dazu beschäftigen sie sich unglaublich viel mit der aktuellen Situation. Das geht an keinem spurlos vorüber. Und wenn der Kopf nicht frei ist, egal ob aus beruflichen oder privaten Gründen, kann sich sowas auch auf die Leistung auswirken."


Auch wenn es mit dem Klassenverbleib klappen sollte: Wird die bislang enttäuschende Saison 2019/2020 personelle Konsequenzen haben?
Palikuca: "Lassen Sie uns erst einmal die Saison mit dem Klassenerhalt zu Ende bringen. Im Hintergrund laufen schon die Planungen, aber dazu gibt es im Moment öffentlich nicht viel zu sagen. Seien Sie sich aber sicher, dass es kein 'weiter so' geben wird."

Verwandte Themen


95 Kommentare