Johannes Wurtz: "Der Einsatz kam überraschend"
20.10.2014, 05:56 UhrSein letztes Pflichtspiel bestritt Johannes Wurtz am 27. April. In der abschließenden Partie der Saison 2013/14 wechselte Paderborns Trainer André Breitenreiter den Leihspieler von Werder Bremen in der 86. Minute ein. Nach Schlusspfiff, als die Ostwestfalen die Partywochen einleiteten, die bis in die jetzige Spielzeit andauern, begann für den 22-jährigen Stürmer die Leidenszeit. Die Patellasehne im Knie war gereizt. Sein Anteil am Aufstieg des SCP, war, dass er trotz Schmerzen alles gab. Bei der SpVgg Greuther Fürth machte er im Sommer noch Testspiele mit, doch die Schmerzen kehrten zurück.
"Es war doppelt schlimm, denn ich wollte mir direkt bei den Fans und der Mannschaft Respekt erspielen", erinnert sich der gebürtige Saarländer. Stattdessen drehte er einsam seine Platzrunden, quälte sich im Kraftraum und bei der Massage, setzte sogar immer wieder komplett aus mit dem Training. "So machte es keinen Spaß mehr", gibt Wurtz nun Einblick in sein Seelenleben. Erst vor eineinhalb Wochen begann er, durchgehend mit der Mannschaft zu üben. Eigentlich sollte er schon beim Testspiel gegen den Chemnitzer FC (4:0) vergangene Woche seinen ersten Einsatz bestreiten, doch die Belastung schien den Verantwortlichen noch zu hoch – ""mehr als einmal Training und einmal Kraftraum pro Tag sind noch nicht drin", erklärte Martin Meichelbeck damals. Schmerzen spürt Wurtz nicht mehr, "doch nach dem Training heißt es: Kühlen, Dehnen, Ausradeln – aber der Aufwand lohnt sich."
Die Belohnung folgte am Samstag: In der 84. Minute in Braunschweig, beim Stand von 2:1, wechselte ihn Frank Kramer ein. "Das war überraschend für mich. Ich hab mich riesig gefreut, dass mich der Trainer reingeworfen hat", sagt Wurtz am Tag danach beim Training mit den Reservisten. Sechs Minuten plus drei Minuten Nachspielzeit stand er auf dem Feld und musste mit ansehen, wie sich die Mannschaft mit dem Schlusspfiff das 2:2 fing. "Es wäre schön gewesen, direkt mit einem Sieg zu starten. Aber ich will jetzt einfach nur Spaß haben", antwortete er auf die Frage, was sein Ziel bis zur Winterpause sei.
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