José Campana: Der erste Spanier der Club-Geschichte

31.1.2014, 22:29 Uhr
Der Club hat sich die Dienste des spanischen U-21-Nationalspielers José Campaña gesichert.

© dpa Der Club hat sich die Dienste des spanischen U-21-Nationalspielers José Campaña gesichert.

Das 20-jährige Mittelfeldtalent wird zunächst bis Saisonende vom englischen Erstligisten Crystal Palace ausgeliehen und könnte dann per Kaufoption längerfristig gebunden werden.

Den Namen José Ángel Gómez Campana hatte im Umfeld des Vereins bislang wohl niemand auf der Rechnung. Dabei hatte der Club bereits im Sommer seine Fühler nach dem begabten Jungprofi vom FC Sevilla ausgestreckt, doch scheiterte ein Transfer damals am nötigen Kleingeld. Statt nach Franken wechselte Campana für zwei Millionen Euro Ablöse auf die Insel, brachte es beim Londoner Vorortklub aber nur auf sechs Premier-League-Einsätze. „Dann ist diese Tür plötzlich wieder aufgegangen“, sagte Sportvorstand Martin Bader, „und bei einem Spieler mit seinen Qualitäten wollten wir diese Möglichkeit unbedingt nutzen.“ Campana, der 2011 und 2012 mit Spaniens „U19“ Europameister wurde und aktuell in der „U21“ spielt, kann im Mittelfeld sowohl die Sechser- als auch die Achter-Position bekleiden.

Am Freitagmorgen war der designierte Neuzugang laut Bader „mit Freundin und fünf Koffern, aber noch ohne Hund“ in Nürnberg gelandet. Nach der sportärztlichen Untersuchung mussten letzte Vertragsdetails und Formalitäten geklärt werden, „und da kann ja immer noch was schiefgehen“, ließ sich Bader am frühen Nachmittag noch keine Bestätigung entlocken. Am Abend war die Verpflichtung des ersten Club-Profis aus dem Land des amtierenden Welt- und Europameisters dann perfekt.

Mit dem Last-Minute-Deal reagierte der Tabellenvorletzte vor allem auf die zunehmend angespannte Personalsituation. Nach Makoto Hasebe, Emanuel Pogatetz, Per Nilsson und Niklas Stark meldete sich nun auch noch Hanno Balitsch ab. Die Zehenverletzung, die der Routinier im Trainingslager erlitten hatte, entpuppte sich doch als kleiner Haarriss. Balitsch wird zwei bis drei Wochen pausieren müssen, und selbst für Verbeek, der sich lange gegen Wintertransfers sträubte, war damit ein kritischer Punkt erreicht. „Uns fehlen fünf Spieler, deshalb sind wir auf der Suche“, hatte der Coach noch bei der Pressekonferenz am Mittag erklärt. Und dürfte ein paar Stunden später erleichtert aufgeatmet haben.

Für das Spiel am Sonntag bei Hertha BSC (15.30 Uhr) ist Campana aber schon aus verbandsjuristischen Gründen noch keine Option – bis gestern Mittag hätte der DFL eine offizielle Spielberechtigung vorliegen müssen. Der überzeugende 4:0-Sieg gegen Hoffenheim dürfte Verbeek aber eh kaum Anlass zu personellen Korrekturen gegeben haben. Und vielleicht steht sogar Per Nilsson wieder zur Verfügung. Der Innenverteidiger, dem nach seiner Kreuzbandzerrung eigentlich eine Ausfallzeit von drei bis vier Wochen prognostiziert worden war, verspürt keine Schmerzen mehr und „glaubt, dass er spielen kann“, wie Verbeek verriet. Dem Trainer ist die Wunderheilung des Schweden allerdings noch etwas suspekt. Er möchte erst noch mit Mannschaftsarzt Matthias Brem die gesundheitlichen Risiken abwägen, die ein Einsatz bergen könnte. Nilsson solle „nicht zu früh anfangen“, mahnte Verbeek, zumal ja Vertreter Ondrej Petrak „seine Sache letzte Woche gut gemacht hat“.

Auch in Berlin dürfte die Club-Abwehr gefordert werden. „Hertha spielt wie wir sehr offensiv und hat schon viele Tore gemacht. Davor muss man Respekt haben“, sagte Verbeek. Dennoch sei der aktuell auf Rang sieben notierte Aufsteiger natürlich schlagbar. Wie es klappen könnte, hat kürzlich Eintracht Frankfurt vorgemacht (1:0). Verbeek hofft, dass seine Elf die sich bietenden Räume zu nutzen weiß. „Wichtig wird sein, wer das erste Tor schießt“, orakelte der 51-Jährige, „ich hoffe, dass wir es sind.“

Das erste Trainerduell mit seinem Landsmann Jos Luhukay ist für den Niederländer nur eine nette Randnotiz. Zu ihrer aktiven Zeit sei der kleine Techniker Luhukay im Vergleich mit dem eher rustikalen Verteidiger Verbeek „der bessere Fußballer“ gewesen, gestand Verbeek ehrlich ein. Und fügte schmunzelnd an: „Am Sonntag werden wir sehen, wer der bessere Trainer ist.“

Berlin: Kraft – Pekarik, Lustenberger, Langkamp, van den Bergh – Hosogai, Kobiaschwili – Allagui, Skjelbred, Schulz – Ramos / Nürnberg: Schäfer – Chandler, Petrak, Pinola, Plattenhardt – Frantz – Drmic, Feulner, Kiyotake, Hlousek – Ginczek / SR: Weiner (Hasede).

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