Kleeblatt-Gegner Ingolstadt: Der Motor stottert noch
03.02.2018, 05:57 UhrDie Chancen auf einen Auswärtssieg, glaubt man der Statistik, stehen gar nicht einmal so schlecht. Obwohl ein Aufstiegskandidat, stehen die Schanzer in der Heimtabelle auf Platz 15 der Liga. Erst elf Zähler sammelten die Oberbayern im heimischen Stadion ein. "Jeder möchte hier einen Punkt mitnehmen und stellt sich meistens hinten rein. Dagegen hatten wir bisher zu selten eine Antwort parat. Die Heimbilanz können und müssen wir mit unseren Fans im Rücken schleunigst verbessern", sagt Sechser Christian Träsch.
Aktuell stottert der komplette Motor beim Bundesligaabsteiger. In den ersten beiden Spielen nach der Winterpause holten die Schanzer erst einen Punkt. Besonders bitter war die 2:3-Niederlage am vergangenen Wochenende in Regensburg. 70 Minuten hatte der FCI die Partie im Griff, fuhr am Ende trotzdem mit leeren Hände nach Hause.
Schanzer haben Kredit verspielt
"Allen ist bewusst, dass wir da etwas aus der Hand gegeben haben. Wir haben Kredit bei den Fans verspielt. Wir müssen jetzt den Kopf hochnehmen und dürfen nicht verkrampfen", sagt Trainer Stefan Leitl, der personell ohne die Offensivkräfte Robert Leipertz (Kniestauchung) und Dario Leczano (5. Gelbe Karte) planen muss. Nur eins der letzten sechs Ligaspiele gewann der FCI.
Ein Gesicht der Flaute ist Sonny Kittel. Sieben Tore und acht Vorlagen hat der 25-Jährige im Lauf der Saison beigesteuert. Seit es bei ihm nicht mehr läuft, läuft es in der gesamten Mannschaft nicht mehr. "Wenn wir in der Lage sind, an unsere Grenze zu gehen, dann werden wir wieder Spiele gewinnen", gibt sich Leitl kämpferisch.
Laufstark und gewarnt
Zumindest läuferisch holten die Spieler in Regensburg alles aus dem Tank. 125,67 Kilometer spulten die Ingolstädter beim Jahn ab. Zum Vergleich: Den Fürthern reichten gegen Kiel 111,62 Kilometer, um wenigstens einen Punkt mitzunehmen. Apropos Kiel. Leitl erwartet die SpVgg in einer ähnlichen Grundformation wie in der Vorwoche: "Kiel spielt ähnlich wie wir. Wir müssen aufpassen und dürfen in der Defensive keine Räume geben. Wir sind definitiv gewarnt."
Fürths Spiel hat Ingolstadts Trainer eingehend analysiert. "Wir müssen uns darauf einstellen, Geduld zu zeigen. Fürth wird diszipliniert gegen den Ball arbeiten und unsere Fehler im Umschaltspiel eiskalt nutzen wollen. Sie haben mit Khaled Narey, David Raum und Julian Green gutes Tempo in den vorderen Reihen.“
Drei Neue für den FCI
Über die Winterpause haben die Schanzer noch einmal versucht, den Kader qualitativ aufzuwerten. Drei Spieler heuerten an: Innenverteidiger Frederic Ananou (Roda JC Kerkrade) und der Ex-Herthaner Patrick Ebert sollen gleich weiterhelfen, Talent Joey Breitfeld (BFC Dynamo Berlin) soll über die U21 behutsam an die Profis herangeführt werden.
Interesse hatte Ingolstadt auch an Bielefelds Andreas Voglsammer. Die Ostwestfalen lehnten einen Transfer im Winter aber ab. Im Gegenzug verließen Romain Brégérie (Darmstadt), Maurice Multhaup (Heidenheim) und Antonio Colak (Hoffenheim) den Verein.
Zweimal trafen Fürth und Ingolstadt in dieser Saison bereits aufeinander. Das 3:1 im DFB-Pokal war eine klare Sache für die Oberbayern, im Hinspiel in Fürth leitete Balazs Megyeri mit einem Torwartfehler die Niederlage am vierten Spieltag ein. Danach trennte sich die SpVgg von Janos Radoki und holte nach einem Spiel unter der Leitung von Co-Trainer Mirko Dickhaut (1:1 in Dresden) Damir Buric an Bord.
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