Kleeblatt-Kapitän Caligiuri: "Muss das erstmal sacken lassen"

28.6.2020, 19:48 Uhr
Verabschiedung von den Kollegen: Marco Caligiuri beendet nach insgesamt neun Jahren beim Kleeblatt seine Karriere.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Verabschiedung von den Kollegen: Marco Caligiuri beendet nach insgesamt neun Jahren beim Kleeblatt seine Karriere.

Stefan Leitl (Kleeblatt-Coach): "Wir sind schon enttäuscht, dass wir das Spiel heute nicht gewonnen haben. Ich bin davon überzeugt, wenn wir nach dem frühen 1:0 konsequenter nach vorne spielen, dass sich für uns mehr Chancen ergeben hätten höher zu führen. Das haben wir leider etwas vermissen lassen und wollten vielleicht auch zu viel. Wir waren dann in unserem Positionsspiel nicht mehr sauber genug, kreieren Situationen, in denen wir den Gegner zu Kontern einladen. Das darf uns natürlich nicht passieren, gerade mit einer Führung im Rücken. Letztendlich ist es aber auch schnell erzählt: Zwei Standardgegentore. Das ist zu einfach. Wir hätten uns heute gerne mit einem Sieg verabschiedet, das ist uns leider nicht gelungen, vor allen Dingen auch für Marco Caligiuri. Man wünscht sich, vor allem wenn so eine Karriere zu Ende geht, dass man sie mit einem Sieg beenden kann."

Christian Eichner (KSC-Trainer): "Wir sind alle natürlich sehr, sehr glücklich, können es auch noch nicht so richtig in Worte fassen. Und generell noch gar nicht so richtig fassen, was heute passiert ist. Wir sind denkbar schlecht ins Spiel gekommen. Wie letzte Woche gegen Bielefeld: Der erste Angriff direkt ein Eigentor, aus einem eigenen Einwurf. Es lief so gut es geht alles gegen uns. Was dann passiert ist, ist ein Paradebeispiel dieser Mannschaft über die letzten Wochen. Sie hat nie den Glauben verloren, sie hat immer versucht, ihr Bestes zu geben, ist immer wieder an ihre Grenzen gegangen und hätte schon früher das 1:1 machen müssen. Es ging verdient in die Pause, auch wenn die Spielanteile klar beim Gegner lagen. Wir haben der Mannschaft gesagt, dass sicher kein größeres Fußballwunder von Nöten ist, wir das zweite Tor machen müssen. Es war eine absolute Mannschaftsleistung. Ich bin unfassbar stolz."

Marco Caligiuri (Fürth-Kapitän): "Aufgrund des Rückstandes war es nicht so, dass ich mir Zeit nehmen konnte und es nochmal genießen konnte. Aber das, was dann nach dem Schlusspfiff passiert ist, war umso schöner. Ich bin extremst emotional erfüllt worden von den Leuten, die an mich denken und von der Wertschätzung mir gegenüber. Damit muss ich erstmal klarkommen und muss es erstmal sacken lassen. Der Schlusspfiff, als es dann Fakt war, dass es das letzte Spiel war, der letzte Schlusspfiff war. Der Pfiff geht mir auch noch ein bisschen nach, den hör ich immer noch. Letztlich waren es circa 18 Jahre Profikarriere und jetzt ist der Tag da, wo es der letzte Tag war. Das wird ein bisschen dauern. Meine Weichen sind schon gestellt für die Zukunft. Aber heute ist nochmal der Moment, alles Revue passieren zu lassen und es auch zu genießen. Wir haben uns heute definitiv auf unser Spiel konzentriert, wollten es unbedingt gewinnen heute. Wir sind auch direkt in Führung gegangen. Aber man hat auch gesehen, dass es nicht immer von Vorteil ist, so früh in Führung zu gehen. Weil man dann vielleicht auch in bestimmten Situationen etwas nachlässiger wird. Das hat man bei uns gesehen. Einmal war es ein Standard, einmal ein Elfmeter, den wir herschenken. Das haben wir uns sicherlich anders erhofft."

Verwandte Themen


13 Kommentare