Knappe Kiste: Ice Tigers unterliegen Berlin nach Penaltys
31.10.2019, 22:59 UhrBis zum Abschlusstraining hatte der Coach gehofft, aber auch im letzten Heimspiel vor der Pause anlässlich des Deutschland Cups war es Kurt Kleinendorst nicht vergönnt, seine Thomas Sabo Ice Tigers in voller Besetzung aufs Eis schicken zu können. Bei Austin Cangelosi und Kapitän Patrick Reimer bestand eine Chance, dass sie es für das Duell mit den Eisbären schaffen würden. Doch Cangelosis Adduktorenblessur ließ einen Einsatz dann doch nicht zu. Auch Reimer saß mit seiner noch nicht vollständig ausgeheilten Bauchmuskelzerrung im schwarzen Dienstanzug auf der Tribüne und beobachtete die Kollegen, die wegen der „Red Party“ rote Trikots trugen.
Für einen von Reimers ehemaligen Mitspieler hatten sich die Ice Tigers einen besonderen Moment überlegt. Leo Pföderl war in Nürnberg zum Profi geworden, hatte sieben Jahre das Trikot der Ice Tigers getragen – und bis zum Frühjahr 2019 sonst kein anderes in der DEL. In Diensten der Franken hatte er es bis ins Nationalteam geschafft, mit Reimer 2018 in Pyeongchang olympisches Silber geholt. Bei seinem ersten Besuch als Berliner wurde der 26-jährige Gaißacher im ersten Power Break Mitte des ersten Drittels von den Fans gefeiert und vom Verein mit einem Einspielfilm auf dem Videowürfel gewürdigt. Pföderl lächelte und winkte. Danach setzte sich das fort, was sich davor schon angedeutet hatte. Berlin verstand es, mit den Ice Tigers umzugehen, ließ sie nicht ihr Spiel entwickeln. Schnelle Angriffe, so wie Nürnberg sie mag, waren kaum möglich. Mit einer Ausnahme: Rylan Schwartz lief alleine auf Sebastian Dahm zu, verfehlte den Kasten von Berlins Keeper aber (15.).
Chancenfeuer und Metalltreffer
Zu Beginn des zweiten Abschnitts dagegen setzte Schwartz einen Wirkungstreffer. Keinen, über den sich jemand freuen konnte. Schwartz checkte Eisbären-Stürmer Sean Backman in einer Mischung aus unnötig und unglücklich auf Höhe der Mittellinie in die Bande. Der Nürnberger war mit zwei Minuten Strafe dafür gut bedient, der Berliner für den Rest des Abends nicht mehr dabei. Er bekam nicht mehr mit, dass sich die Chancen mehrten und die Zahl der Pucks anstieg, die ans Metall knallten. Will Acton in Überzahl (29.), Berlins Andre Rankel sowie Eugen Alanov (beide 30.) trafen Pfosten oder Latte. Sekunden später blieb ein Schuss des Ex-Berliners Daniel Fischbuch direkt hinter der Torlinie liegen, und die Ice Tigers führten mit 1:0 (32.). Das Tor lockerte die Nürnberger, die Führung nach 40 Minuten war nicht selbstverständlich aber in Ordnung.
Pföderl war bis dahin weitgehend blass geblieben. Und auch als die Ice Tigers im Schlussabschnitt anfangs die Defensive etwas in den Vordergrund rückten, fiel der ehemalige Nürnberger nicht auf. Zu einem zweiten besonderen Moment am Abend kam er dennoch. In der 49. Minute glich er aus, 61 Sekunden danach gingen die Eisbären durch Landon Ferraro in Führung, dann schoss Oliver Mebus das 2:2 (53.). In Untetrzahl erkämpften sich die Gastgeber den Shootout, den Lukas Reichel entschied.
Nürnberg: Treutle – Summers, Festerling; Bender, Mebus; Gilbert, Schulze – Brown, Acton, Alanov; Fischbuch, Buck, Ramoser; Schwartz, Eder, Bassen; Kislinger, Weber / Berlin: Dahm – Ramage, Müller; Kettemer, McKiernan; Wissmann, Hördler; Dietz – Ortega, Lapierre, Backmann; Pföderl, Sheppard, Noebels; Ferraro, Aubry, Rankel; Reichel, Olver, Labrie / SR: Rantala/Rohatsch / Zuschauer: 6547 / Strafminuten: 14 (Buck, Schwartz, Summers, Bassen, Brown, Bankstrafe, Bender je 2) – 8 / Tore: 1:0 Fischbuch (31:36), 1:1 Pföderl (48:39), 1:2 Ferraro (50:50), 2:2 Mebus (52:08), 2:3 Reichel (Penalty).
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