Köllner: "Wir sind ein Club zum Anfassen"
30.6.2017, 14:48 UhrHerr Köllner, das dreitägige Trainingslager in Weiden soll bis Sonntag genau welchen Zweck erfüllen?
Köllner: Sinn und Zweck ist es vor allem, unsere Zugänge weiter zu integrieren, näher an die Mannschaft heranzuführen. Außerdem wollen wir dem Lärm vom Norisring aus dem Weg gehen. Ich will meine Ruhe haben.
Teambuilding funktioniert auch ohne Floßbau
Ist auch geplant, gemeinsam Flöße zu bauen, wie es einst Rene Weiler in Bamberg wünschte?
Köllner: Teambuilding bedeutet für mich, dass wir zusammen sind. Wichtig ist mir zum Beispiel, wer mit wem auf dem Zimmer ist. Das teile ich vorher unter bestimmten Aspekten ein. Solche Dinge.
Welche Bedeutung hat der Test am Samstag (Anstoß 18 Uhr) gegen Bohemians Prag für Sie?
Köllner: Schon eine gewichtige. Bohemians ist ein Erstliga-Verein aus Tschechien. Außerdem schließen wir mit dem Trainingslager die zweite Vorbereitungswoche ab. Bis heute haben wir, glaube ich, 16-mal trainiert, gegen Prag ist das dritte Spiel. Das ist schon ein straffes Programm.
Wir wollen am Samstag schauen, wie weit wir schon sind. Deshalb werde ich in der Halbzeit auch nicht mehr komplett durchwechseln. Auch die Zuschauer sollen auf ihre Kosten kommen und alle Spieler von uns hautnah erleben.
Der Vier-Himmelsrichtungen-Plan und Eduard Löwen
Der Zuspruch ist nach wie vor enorm. 4000 waren es in Schwabach, knapp 4000 in Eichstätt - der 1. FC Nürnberg, so scheint es, hat wenig von seiner Attraktivität eingebüßt...
Köllner: Ich glaube, dass unser Vier-Himmelsrichtungen-Plan gut angenommen wird. Die Fans merken, dass wir ein Club zum Anfassen sind. Ein Profi muss das aushalten, wenn auch eine Dreiviertelstunde nach dem Schlusspfiff noch jemand ein Autogramm von ihm haben möchte.
Was macht die unglaubliche Resonanz mit Ihnen?
Köllner: Für mich bedeutet das natürlich Verantwortung, ein Stück weit ist es auch eine Verpflichtung. Wie viele Leute da außenrum mit dem Verein fiebern, ist schon Wahnsinn. Also wollen wir auch mit den Fans in Kontakt kommen, mit dem einen oder anderen reden.
Nicht nur hier in Nürnberg auf unserer Anlage, sondern auch in Eichstätt oder Weiden. Erstaunlicherweise hört man immer wieder: Lasst euch Zeit, ihr dürft jetzt nicht fünf Schritte auf einmal machen. Den Leuten draußen scheint es besonders wichtig zu sein, dass wir eine gute Runde spielen und der Club wieder Identifikationsfiguren entwickelt.
Tim Leibold könnte zum Beispiel eine werden, richtig?
Köllner: Ja, zum Beispiel. Oder Eduard Löwen. Er verkörpert, wie ich finde, Kampfstärke, Willenstärke, Leidenschaft. Oder Sabiri, der mit seiner oft riskanten Spielweise auch polarisiert. Ich denke aber auch an Magreitter oder Möhwald.
Domej und "intensive Gespräche"
Für die U21 hat der Club den österreichischen Innenverteidiger David Domej (21) von Leicester City, einen vielfachen Junioren-Nationalspieler, verpflichtet. Wäre das keiner für oben?
Köllner: Deswegen haben wir ihn geholt. Er soll sich jetzt erst mal akklimatisieren. Aber wir werden jetzt nicht nur noch junge Talente verpflichten. Wenn wir noch einen für die Innenverteidigung holen, muss es ein erfahrener Spieler sein. Wir sind in intensiven Gesprächen, auch mit einem Angreifer.
Kann das bis nächsten Freitag, bis zur Abfahrt ins Trainingslager nach Südtirol, noch etwas werden?
Köllner: Schauen wir mal. Aber es sieht nicht schlecht aus.
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