Kommentar: DEL-Beschlüsse gefährden Zukunft
22.11.2016, 18:40 UhrNoch mehr zweitklassige Kanadier, noch weniger Spielzeit für junge deutsche Spieler — das kommt also heraus, wenn sich Unternehmer auf Mallorca treffen, um die Zukunft der Deutschen Eishockey-Liga zu besprechen. Zusammengefasst ist das die Reaktion von Managern, Profis und Fans, als bekanntwurde, was die Eigner der 14 DEL-Klubs vor zwei Wochen beschlossen hatten. Ein weiteres Kommunikationsdesaster für diese Liga, das wievielte allein in diesem Jahr? Man hat aufgehört, darüber Buch zu führen.
Tatsächlich hatten die Gesellschafter auf Mallorca beschlossen, wieder elf statt bislang neun Ausländer spielen zu lassen. Die Aufgabe einer kompetenten und weitsichtigen DEL-Führung wäre es gewesen, die aus diesem exklusiven Kreis in die Redaktionsräume der WAZ gewehten Gerüchte zu entkräften — mit der Feststellung, dass damit einhergehend auch ein neues Nachwuchskonzept in Kraft treten soll (nach der Idee Thomas Sabos übrigens mit der festen Verpflichtung, jungen deutschen Spielern Eiszeit geben zu müssen); mit dem Eingeständnis, dass der tatsächliche Ausländeranteil dank wohlwollender Beamter in Bremerhaven, Iserlohn, Straubing oder Augsburg bereits jetzt weitaus höher liegt; und mit der Feststellung, dass deutsche Profis für eine Vielzahl von Klubs unbezahlbar geworden sind.
Statt einer solchen Erklärung kam von der DEL: gar nichts. Oder nur die wiederholte Aufforderung an die Klubs wie bei den Krisensituationen um die Freezers, das Fiasko um die neue Website der Liga, die anfänglichen Probleme mit dem neuen Fernsehpartner Telekom oder die immer wiederkehrenden Probleme mit den Schiedsrichtern zu verschweigen. Dass die DEL in dieser Situation ausgerechnet jene Männer brüskiert, die das deutsche Spitzeneishockey finanzieren, sollte dieses eine fatale Fiasko zu viel gewesen sein.
1 Kommentar
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen