Kommentar: Der Magier von Mainz
3.10.2010, 20:20 UhrEine Anekdote, die ein bisschen darüber verrät, wie der Typ Tuchel tickt. Als Respektsperson und Kumpel in einem beschreiben ihn viele seiner Weggefährten. Mit Konsequenz und Akribie setzt er seine Vorstellungen um. Disziplin spielt dabei eine wichtige Rolle, eine Spur Lockerheit und Unverbrauchtheit schwingt jedoch stets mit. Doch diese Mischung aus Kommunikation und modernen Trainingsmethoden haben auch viele andere Trainer im Repertoire – das können noch nicht alle Zutaten für sein Erfolgsrezept sein.
Eine tragende Rolle beim Mainzer Fußballwunder spielt die Unberechenbarkeit des 37-Jährigen, der seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer mit der Note 1,4 abgeschlossen hat. Ganz offensichtlich verfügt der Schwabe aus Krumbach, der als Spieler in Ulm und bei den Stuttgarter Kickers nicht nachhaltig in Erscheinung getreten ist, über großartige analytische Fähigkeiten, um beim Gegner Schwachstellen auszuloten. Und der Magier von Mainz versteht es nahezu perfekt, seine Spieler darauf anzusetzen, teilweise mit ausgeklügelter Personalrotation auf neue Situationen zu reagieren. Kein Wunder, dass ihn sein Lehrmeister Ralf Rangnick nach Hoffenheim locken wollte.
Meister mit Mainz, diesmal mit den Profis? Eine reizvolle Vorstellung, und nach sieben Startsiegen keineswegs utopisch. Um den Besuch im Fernsehstudio käme Tuchel dann aber nicht mehr herum.
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