Kommentar: Ein Machtkampf, der helfen kann

18.9.2014, 20:00 Uhr
Sportlich läuft es momentan alles andere als rund für den FCN. Am Montag gab es die dritte Niederlage im fünften Spiel.

© Sportfoto Zink / DaMa Sportlich läuft es momentan alles andere als rund für den FCN. Am Montag gab es die dritte Niederlage im fünften Spiel.

So will es die Satzung, der Zufall will es, dass am 30. September wegen zweier Rücktritte nicht nur turnusgemäß drei, sondern gleich fünf von neun Aufsichtsratsposten neu besetzt werden. Und mit einfacher Mehrheit kann das Gremium den Vorstand (ab-)berufen.

Den Wahlen kommt damit weitreichende Bedeutung zu. Dass Hanns-Thomas Schamel die Gelegenheit nutzt, um auf seiner Ansicht nach existierende Defizite auf Führungsebene hinzuweisen, ist nicht nur legitim, als Aufsichtsrat hatte er sogar die Pflicht dazu. Mit seinem Rücktritt hat er ein Zeichen gesetzt, und mit seiner erneuten Kandidatur tut er dem 1. FC Nürnberg einen Gefallen.

Nach außen gibt der Club derzeit kein gutes Bild ab; der Eindruck, die Gremien arbeiteten wenigstens in Teilbereichen mehr gegen- als miteinander, hat sich manifestiert. Und natürlich läuft gerade ein Machtkampf; Schamel versteckt sich so wenig wie der Sportvorstand Martin Bader, beide bekommen Gelegenheit, Argumente offen auszutauschen.

Dass diese Auseinandersetzung vornehmlich von Stimmungen und vielleicht von den Resultaten der nächsten drei Fußballspiele beeinflusst würde, ist eine so weit verbreitete wie trotzdem fragwürdige Behauptung; die Vereinsmitglieder haben sich immer für Inhalte interessiert. Die Wahlen am 30. September müssen deshalb keine Zerreißprobe sein, sie könnten den Verein sogar befrieden und beruhigen – weil man erfahren könnte, was und wen der Club eigentlich will.

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