Kommentar: Stephan Schröck, der verhinderte Held
15.4.2017, 12:35 UhrNach zwei Gesprächsterminen zwischen Manager Ramazan Yildirim und dem Spieler war alles klar: Die zweite Episode des ehemaligen Publikumslieblings bei der Spielvereinigung ist zu Ende. Es muss wohl für beide Seiten einer Erlösung gleichgekommen sein.
Der Schweinfurter, der sich von der Kleeblattjugend bis in den Profikader hochgearbeitet hat, zieht damit einen Schlussstrich unter seine Spielerkarriere bei den Fürthern, lediglich drei Jahre trug er die Trikots anderer Teams: Eintracht Frankfurt, TSG Hoffenheim und Ceres La-Salle FC auf den Philippinen, der Heimat seiner Mutter.
Im Sommer 2014 holte ihn Manager Helmut Hack aus der ersten Liga zurück nach Fürth und stattete ihn mit einem fürs Kleeblatt ungewöhnlich langen Vierjahresvertrag aus. Gesucht wurde damals ein neuer Rechtsverteidiger, da Daniel Brosinski nach Mainz wechselte. Das Dumme war nur, dass Schröck schon nach etwas mehr als einem Jahr auf dieser Position nicht mehr spielen wollte. Das führte zum Zerwürfnis zwischen dem Management und dem vermeintlichen Führungsspieler, der wohl nie einer sein wollte.
Seine Ausleihe auf die Philippinen im Winter 2015/16 werteten nicht wenige Fans als respektlos gegenüber einem verdienten Spieler. Als er in diesem Winter zurückkehrte und nur noch bei der zweiten Mannschaft mittrainieren durfte, regte das schon deutlich weniger Anhänger auf. Yildirim vollzog mit der Vertragsauflösung nur noch die Entscheidung, die längst gefallen war. Die Höhe der Abfindung dürfte für beide Seiten den Vorgang verkraftbar machen.
Schröck ist vor kurzem zum zweiten Mal Vater geworden. Ob er mit seinem Knie, das ihm immer wieder Probleme bereitete, und der fehlenden Spielpraxis auf hohem Niveau noch einmal im deutschen Profifußball zu sehen sein wird, ist fraglich. Ob des einstigen Zerwürfnisses ist es momentan ebenso schwer vorstellbar, dass das Eigengewächs in anderer Funktion wieder an den Ronhof zurückkehren wird. Stephan Schröck hätte sich bei der Spielvereinigung ein Denkmal setzen können. Doch er wollte das nicht. Auch das verdient Anerkennung.
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