König Gjasula! Fürth vergoldet in Berlin den Derbysieg
20.9.2015, 15:22 UhrMit viel Selbstbewusstsein, hatte Fürths Trainer Stefan Ruthenbeck gesagt, wolle seine Mannschaft nach dem Derbysieg gegen den 1. FC Nürnberg beim nächsten Spiel in hitziger Atmosphäre, vor 19.107 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei, antreten. "Wann wenn nicht jetzt", so Ruthenbeck, sei es an der Zeit, mit breiter Brust aufzutreten: Nach vier Punkten aus den vergangenen zwei Partien mit zwei Toren in der Nachspielzeit, die die Punkte sicherten. Noch dazu einem 3:2 zu Hause gegen den Club.
Was das Kleeblatt dann aber anbot in der ersten Hälfte war etwas ganz anderes - mutlos, ideenlos, eingeschüchtert wirkte Fürth, das bis auf einen missglückten Schussversuch von Stephan Schröck (5. Minute) erst einmal gar nichts in der Offensive zurande brachte. Anders der 1. FC Union Berlin, für dessen neuen Trainer Sascha Lewandowski es der erste Auftritt vor eigenem Publikum war. Berlin bestimmte das Spielgeschehen, rückte weit auf und ließ der Spielvereinigung, bei der kaum Luft zum Atmen.
Immer wieder versuchte es Union mit langen Bällen in die Schnittstellen der Viererkette, es klappte aber nur einmal: Leistner drosch den Ball nach vorne, den Querpass von Benjamin Kessel verwertete Sören Brandy in Mittelstürmermanier, sein Bewacher Stephan Schröck war zu spät gekommen (17.).
Und weiter bestimmte Berlin das Geschehen, der Derbysieger schien heftig verunsichert. Nach einem Eckball köpfte Brandy an den Pfosten (28.). Weil auch Kreilach und Trimmel ihre Chancen nicht nutzen konnten und Sebastian Mielitz im Fürther Tor einmal einen von Verteidiger Röcker abgefälschten Schuss stark parierte, blieb es bei einem schmeichelhaften 1:0 für Union Berlin zur Pause. Die zweite Halbchance, einen Schlenzer von Marco Stiepermann auf der Gegenseite fast mit dem Halbzeitpfiff, fälschte mit Tom Weilandt ein Mitspieler zum Abstoß ab.
Aus der Pause dann kam Fürth, das auswärts in dieser Saison noch kein einziges Spiel gewonnen hatte, offenbar mit der Vorgabe aufs Feld zurück, sich nicht mehr so weit in die eigene Hälfte drängen zu lassen. Gleich mit der ersten Aktion kamen die Gäste zurück ins Spiel: Nach einem Foul von Kessel an Weilandt traf Jurgen Gjasula aus 17 Metern per Freistoß zum Ausgleich (47.).
Eine Druckphase vor dem lautstarken Berliner Anhang galt es zu überstehen, dann war erneut Fürth gefährlich. Einen flach hereingepassten Freistoß fast von der Torauslinie wollte Robert Zulj, der für Goran Sukalo zurück in die Mannschaft gerutscht war, direkt nehmen, wurde aber von einem Berliner Verteidiger gefoult. Den folgenden Strafstoß verwertete erneut Gjasula zum 2:1 für Fürth (71.). Das Spiel war gedreht und aufgrund des plötzlich engagierten Auftritts gar nicht mal unverdient.
Doch die Partie blieb spannend, hitzig, giftig, weil die starke Berliner Offensive Fürths Abwehr immer wieder gehörig ins Schwimmen brachte. Das Kleeblatt hatte zudem Glück, als Kreilach den Ball nur an die Unterkante der Latte hämmerte (77.). In der 81. Minute jubelten die Union-Fans plötzlich, der Stadionsprecher verlas bereits das Ausgleichstor - doch Schiedsrichter Sven Jablonski hatte zuvor ein Foulspiel erkannt. Ruthenbeck brachte auf Fürther Seite mit Sukalo für Hofmann und Thesker für Stiepermann zwei frische Leute für die Defensive - es zahlte sich aus und blieb beim knappen 2:1-Sieg für das Kleeblatt.
>>> Der Live-Ticker zum nachlesen <<<
1. FC Union Berlin: Haas - Kessel, Leistner, Puncec (73. Daube), Parensen - Zejnullahu, Kreilach - Trimmel (72. Quiring), Skrzybski - Brandy, Wood
SpVgg Greuther Fürth: Mielitz - Schröck, M. Caligiuri, B. Röcker, Gießelmann - A. Hofmann (72. Sukalo) - Stiepermann (88. Thesker), J. Gjasula, Weilandt (84. Freis) - Zulj - Berisha
Tore: 1:0 Skrzybski (17.), 1:1 Gjasula (47.), 1:2 Gjsasula (70. Foulelfmeter) | Gelbe Karten: Leistner, Kessel, Zejnullahu - Schröck, Gießelmann, Stiepermann, Gjasula | Schiedsrichter: Jablonski (Bremen) | Zuschauer: 19.107
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