"Krankes Business": Ultras kritisieren DFL scharf
7.5.2020, 14:40 Uhr"Der Fußball wird Leben - Euer Business ist krank." In großen Buchstaben prangt der Satz an einer Brücke in Nürnberg. Die Botschaft richtet sich an die Deutsche Fußball-Liga. Es ist die Antwort einiger Fans auf die Mitteilung der DFL, die Bundesliga-Saison am 15. Mai fortzusetzen - trotz Corona. Was die Anhänger davon halten, ist an mehreren Stellen nachzulesen. "DFL: Keine Sonderrolle für Euer Business!" steht auf einer Wand direkt neben einem Logo der Ultras Nürnberg.
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Warum viele Fans gegen einen Wiederbeginn sind, zeigen sie auch auf einem Banner, das direkt am Zaun des Max-Morlock-Stadions hängt. "Social Distancing beim Zweikampf - Deutschland, ein Sommermärchen", steht dort. Den Fußballanhängern stinkt nicht nur, dass sie die Spiele ihrer Lieblingsmannschaften nicht live verfolgen können.
Für die Fanszene ist die Wiederaufnahme des Spielbetriebs "nicht vertretbar – schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung", haben die Fans schon vor ein paar Wochen auf ihrer Plattform "Faszination Nordkurve" mitgeteilt. Eine Fortsetzung der Saison, wie sie nun erfolgt, sei ein "blanker Hohn gegenüber dem Rest der Gesellschaft und insbesondere all denjenigen, die sich in der Corona-Krise wirklich gesellschaftsdienlich engagieren". Der Profifußball sei längst krank genug und gehöre in Quarantäne.
Kritik äußern auch die Leser auf nordbayern.de. "Für mich ist die Fortsetzung der Saison ein verantwortungsloser Schmarrn", schreibt dort einer, ein anderer hätte sich einen Ministerpräsidenten "mit Rückgrat" gewünscht, "um diesen Irrsinn aufzuhalten, aber niemand traut sich, die heilige Kuh zu schlachten".
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