Länderspiel in Nürnberg: Stuhlfauth, Hilbert, San Marino

7.6.2017, 17:06 Uhr
Die deutsche Fußballbilanz in Nürnberg ist schön: 2007 hatten Roberto Hilbert und das DFB-Team gegen San Marino dennoch arge Mühe.

© Roland Fengler Die deutsche Fußballbilanz in Nürnberg ist schön: 2007 hatten Roberto Hilbert und das DFB-Team gegen San Marino dennoch arge Mühe.

21 Mal waren Deutschlands beste Fußballspieler bislang in Nürnberg zu Gast. Dass die Stadt ein gutes Pflaster für die Nationalmannschaft ist, sollte sich bereits bei der Premiere zeigen. Nun gut: Am 13. Januar 1924 hätten sich Heiner Stuhlfauth & Co. trotz 3:0-Pausenführung gegen Österreich beinahe noch mit einem Unentschieden arrangieren müssen. Am Ende hieß es im alten Zabo dennoch 4:3 für eine Nationalelf, die sich damals ausschließlich aus Spielern des FCN und Akteuren der SpVgg Fürth zusammensetzte.

Nationale Wohlfühlzone

Im Anschluss sollte die zwischenzeitlich natürlich deutlich breiter aufgestellte Landesauswahl ihre Erfolgsbilanz in Nürnberg ausbauen. 13 Siege stehen für das DFB-Team in Nürnberg zu Buche. Lediglich zweimal ging in Frankens Fußballwohnzimmer ein Länderspiel verloren. Das letzte Mal war dies nach einem 0:1 gegen England (Mai 1965) beim Confed-Cup 2005 der Fall, als beim 2:3 gegen Brasilien Doppelpacker Adriano und ein gewisser Ronaldinho die Seleção siegen ließen.

Gegen San Marino, dem die Mannschaft von Joachim Löw am Samstag in der WM-Qualifikation begegnet, ist eine Niederlage freilich schlicht undenkbar. Der 204. der 211 Auswahlen zählenden Weltrangliste wird gegen den Weltmeister keine Chance haben. Das gilt, auch wenn Deutschland mit Blick auf den bald in Russland steigenden Confed-Cup mit einem völlig neuformierten Team daherkommt. Einem Team, dessen Findungsphase - wie in Dänemark auch teilweise deutlich wurde - sicherlich noch etwas andauern wird.

Wie man sich mit Fußballzwergen in Nürnberg erfolgreich auseinandersetzt, weiß das DFB-Team gleichwohl nicht erst seit dem November 2014, als man beim letzten Länderspiel in der Noris zu einem schmucklosen, aber ungefährdeten 4:0 gegen Gibraltar kam. Als Doppel-Torschütze firmierte dabei Thomas Müller, der wie viele deutsche Stars in Nürnberg fehlen wird.

Dass die Nationalmannschaft, die am Donnerstag in Herzogenaurach Quartier beziehen wird, am Samstag zum 14. Mal in Nürnberg mindestens ebenso deutlich siegen wird, ist anzunehmen. Und das, obwohl sich die Marinesen im Juni 2007 im Zuge der EM-Qualifikation schon einmal in der Noris als enorm unangenehmer Gegner präsentierten.

Pfeifkonzert statt Schlachtfest

Ein Schützenfest von historischem Ausmaß war im Sommer 2007 annonciert worden. "Fußball-Rekordjagd heute in Nürnberg" titelten auch die NN mit Blick auf ein 16:0, welches es als deutsche Rekordmarke zu knacken galt.

Vor 44.000 Zuschauern bot der krasse Außenseiter der Mannschaft von Joachim Löw, in der sich der gebürtige Forchheimer Roberto Hilbert wiederfand, dann jedoch couragiert Paroli. Bis kurz vor der Pause hielt der Underdog ein 0:0 und hätte nach einem Handspiel von Jens Lehmann außerhalb des Sechzehners sogar mit einem Mann mehr auf dem Platz stehen müssen. Erst in der 45. Minute gelang Kevin Kuranyi das bannbrechende 1:0.

Dass es nicht auch nach dem Spiel ein gewaltiges Pfeifkonzert gab, hatte die DFB-Auswahl im Anschluss Marcell Jansen, Torsten Frings, Clemens Fritz und Doppeltorschütze Mario Gomez zu verdanken, die nach Wiederbeginn aufstockten.

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