Lange Club und kurz Hannover: Martin Bader in Bildern

24.1.2018, 23:48 Uhr
Es war ein Auf und Ab, eine Zeit zwischen Siegen für die Ewigkeit, der Konsolidierung des Vereins und niederschmetternden Erlebnissen. Im Sommer 2015 hat Martin Bader den FCN nach über elf Jahren verlassen. In Hannover endete die Arbeit von Nürnbergs langjährigem Personalplaner danach deutlich früher. Die besten Bader-Bilder!
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Die besten Bader-Bilder

Es war ein Auf und Ab, eine Zeit zwischen Siegen für die Ewigkeit, der Konsolidierung des Vereins und niederschmetternden Erlebnissen. Im Sommer 2015 hat Martin Bader den FCN nach über elf Jahren verlassen. In Hannover endete die Arbeit von Nürnbergs langjährigem Personalplaner danach deutlich früher. Die besten Bader-Bilder! © Zink

Momentaufnahme: Zehn Jahre arbeitete Martin Bader für den 1. FC Nürnberg. Für einen stets hektischen und manchmal auch zu Schnellschüssen neigenden Traditionsverein war es ein stolzes Dienstjubiläum, das Bader am 1. Januar 2014 beging.
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Jubliäum

Momentaufnahme: Zehn Jahre arbeitete Martin Bader für den 1. FC Nürnberg. Für einen stets hektischen und manchmal auch zu Schnellschüssen neigenden Traditionsverein war es ein stolzes Dienstjubiläum, das Bader am 1. Januar 2014 beging. © Sportfoto Zink

Bis 2010 führte der Schwabe die Berufsbezeichnung "Sportdirektor" auf seiner Visitenkarte, danach fungierte er beim FCN als hauptamtlicher Vorstand Sport. Einen Präsidenten (im Bild: Franz Schäfer) gibt es übrigens auch nicht mehr.
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Ende einer Ära

Bis 2010 führte der Schwabe die Berufsbezeichnung "Sportdirektor" auf seiner Visitenkarte, danach fungierte er beim FCN als hauptamtlicher Vorstand Sport. Einen Präsidenten (im Bild: Franz Schäfer) gibt es übrigens auch nicht mehr. © Wolfgang Zink

Im besonders geselligen und bierseeligen Franken wurde der 1968 geborene studierte Sportökonom von Beginn an argwöhnisch beäugt. Kein prominenter Ex-Profi und dazu auch kein...
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Mit Argwohn beäugt

Im besonders geselligen und bierseeligen Franken wurde der 1968 geborene studierte Sportökonom von Beginn an argwöhnisch beäugt. Kein prominenter Ex-Profi und dazu auch kein... © Wolfgang Zink

... wortgewaltiges Original wie beispielsweise Hans Meyer (links) oder Ex-Präsident Michael A. Roth - Bader definierte sich selbst eher über die Politik der ruhigen Hand.
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Wortgewaltige Originale

... wortgewaltiges Original wie beispielsweise Hans Meyer (links) oder Ex-Präsident Michael A. Roth - Bader definierte sich selbst eher über die Politik der ruhigen Hand. © Horst Linke

Das Manager-Handwerk lernte Bader indes bei einem ganz Großen der Branche: Unter Dieter Hoeneß arbeitete Bader bei Hertha BSC rund fünf Jahre, um sich 2004 bekanntermaßen die A9 hinunter nach Nürnberg zu verabschieden.
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Lehrjahre in Berlin

Das Manager-Handwerk lernte Bader indes bei einem ganz Großen der Branche: Unter Dieter Hoeneß arbeitete Bader bei Hertha BSC rund fünf Jahre, um sich 2004 bekanntermaßen die A9 hinunter nach Nürnberg zu verabschieden. © Eduard Weigert

Wer sich den November 1993 vor Augen führt, als der damalige Präsident Gerhard Voack nach einem 2:0-Sieg (!) über den FC Bayern den beliebten Trainer Willi Entenmann vor die Tür setzte, wird merken: Bader hat mit seiner sachlichen, unaufgeregten Art großen Anteil daran, dass der Club das Image des skandalträchtigen Chaos-Vereins abgelegt hat.
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Skandal-Club ade

Wer sich den November 1993 vor Augen führt, als der damalige Präsident Gerhard Voack nach einem 2:0-Sieg (!) über den FC Bayern den beliebten Trainer Willi Entenmann vor die Tür setzte, wird merken: Bader hat mit seiner sachlichen, unaufgeregten Art großen Anteil daran, dass der Club das Image des skandalträchtigen Chaos-Vereins abgelegt hat. © Archiv

Entscheidend dazu beigetragen hatte die meist umsichtige Transferpolitik, die eine langjährige Bundesliga-Zugehörigkeit sicherte. Doch all dies war nichts für schwache Nerven.
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Ein Macher

Entscheidend dazu beigetragen hatte die meist umsichtige Transferpolitik, die eine langjährige Bundesliga-Zugehörigkeit sicherte. Doch all dies war nichts für schwache Nerven. © Wolfgang Zink

Baders Amtszeit begann, wie könnte es anders sein, in Liga zwei. Gemeinsam mit Coach Wolfgang Wolf musste er 2004 die Scherben des abermaligen Abstiegs zusammenkehren und...
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Neuaufbau 2004

Baders Amtszeit begann, wie könnte es anders sein, in Liga zwei. Gemeinsam mit Coach Wolfgang Wolf musste er 2004 die Scherben des abermaligen Abstiegs zusammenkehren und... © Michael Matejka

... nicht nur der lokalen Presse seine Visionen für den fränkischen Altmeister erklären.
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Visionen

... nicht nur der lokalen Presse seine Visionen für den fränkischen Altmeister erklären. © Günter Distler

Einen seiner ersten Coups landete Bader mit der Verpflichtung des späteren Fanlieblings Javier Pinola - nur einer von vielen gelungenen Spielertransfers.
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Ein guter Transfer

Einen seiner ersten Coups landete Bader mit der Verpflichtung des späteren Fanlieblings Javier Pinola - nur einer von vielen gelungenen Spielertransfers. © Wolfgang Zink

Gündogan, Schieber, Didavi, Diekmeier, Hegeler oder Klose kamen als Nobodys und verließen den FCN als gefragte Bundesligastars. Andere wie Tomas Galasek brachten lange nicht mehr gesehene Spielkunst ins Frankenland. Mit der Installierung von Chef-Scout Christian Möckel im Jahr 2010 sollte die Transferpolitik des Club auf noch solidere Beine gestellt werden.
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Scouting ist (fast) alles

Gündogan, Schieber, Didavi, Diekmeier, Hegeler oder Klose kamen als Nobodys und verließen den FCN als gefragte Bundesligastars. Andere wie Tomas Galasek brachten lange nicht mehr gesehene Spielkunst ins Frankenland. Mit der Installierung von Chef-Scout Christian Möckel im Jahr 2010 sollte die Transferpolitik des Club auf noch solidere Beine gestellt werden. © Sportfoto Zink / DaMa

Flops waren allerdings auch dabei. Für den gen Stuttgart abwandernden Raphael Schäfer holte der Club 2007/2008 mit Jaromir Blazek einen überwiegend unsicheren Nachfolger, der nach einem Jahr wieder Geschichte war.
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Daneben gelangt

Flops waren allerdings auch dabei. Für den gen Stuttgart abwandernden Raphael Schäfer holte der Club 2007/2008 mit Jaromir Blazek einen überwiegend unsicheren Nachfolger, der nach einem Jahr wieder Geschichte war. © Roland Fengler

Auch der Promi-Faktor schlug in jener Saison nicht durch: Jan Koller, bei Borussia Dortmund zum Liebling der Massen emporgestiegen, verhalf dem FCN-Sturm nicht zu einer spürbar größeren Durschlagskraft und verabschiedete sich wenig charmant mit einem "fucking Nürnberg-Fans" aus der Noris.
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Intermezzo ohne Erfolg

Auch der Promi-Faktor schlug in jener Saison nicht durch: Jan Koller, bei Borussia Dortmund zum Liebling der Massen emporgestiegen, verhalf dem FCN-Sturm nicht zu einer spürbar größeren Durschlagskraft und verabschiedete sich wenig charmant mit einem "fucking Nürnberg-Fans" aus der Noris. © Karlheinz Daut

Mit der Verpflichtung von Mittelfeld-Wirbelwind Hiroshi Kiyotake im Sommer 2012 wollte Bader zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zum einen sollte durch den Techniker das Nürnberger Mittelfeld mehr Esprit erhalten, zum anderen der FCN auf dem japanischen Markt mehr Gewicht bekommen.
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Esprit aus Fernost

Mit der Verpflichtung von Mittelfeld-Wirbelwind Hiroshi Kiyotake im Sommer 2012 wollte Bader zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zum einen sollte durch den Techniker das Nürnberger Mittelfeld mehr Esprit erhalten, zum anderen der FCN auf dem japanischen Markt mehr Gewicht bekommen. © Roland Fengler

Ebenfalls aufhorchen ließ der FCN mit dem Transfer von Nippon-Spielführer Makoto Hasebe im Herbst 2013. Seitdem gehört für japanische Nürnberg-Touristen ein Abstecher an den Valznerweiher zum Standardprogramm - oder seit Baders Club-Abschied zumindest zur Durchgangsstation.
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Nippon in der Noris

Ebenfalls aufhorchen ließ der FCN mit dem Transfer von Nippon-Spielführer Makoto Hasebe im Herbst 2013. Seitdem gehört für japanische Nürnberg-Touristen ein Abstecher an den Valznerweiher zum Standardprogramm - oder seit Baders Club-Abschied zumindest zur Durchgangsstation. © FCN

Bei der Besetzung des Trainerstuhls konnte sich Bader gleich zwei Dinge auf die Fahne schreiben: Zum einen sorgte er im Vergleich zu früheren Zeiten für mehr Kontinuität auf dem Posten des Übungsleiters, zum anderen hatte er dabei meist ein gutes Händchen. Der größte Trainer-Coup gelang im Krisenherbst 2005. Erst führte Hans Meyer den Club 2005/06 zum souveränen Klassenerhalt, dann holte das Team 2007 mit erfrischendem Offensivfußball sensationell den DFB-Pokal.
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Ein gutes Händchen

Bei der Besetzung des Trainerstuhls konnte sich Bader gleich zwei Dinge auf die Fahne schreiben: Zum einen sorgte er im Vergleich zu früheren Zeiten für mehr Kontinuität auf dem Posten des Übungsleiters, zum anderen hatte er dabei meist ein gutes Händchen. Der größte Trainer-Coup gelang im Krisenherbst 2005. Erst führte Hans Meyer den Club 2005/06 zum souveränen Klassenerhalt, dann holte das Team 2007 mit erfrischendem Offensivfußball sensationell den DFB-Pokal. © Karlheinz Daut

Weniger glücklich verlief die Episode Thomas von Heesen. Die Pokal-Feierlaune war längst gewichen, das Abstiegsgespenst feierte ein schnelles Comeback in Nürnberg, als der FCN Meyer den Laufpass gab und von Heesen verpflichtete. Der manövrierte den Ozeanriesen FCN trotz großspurigen Auftretens endgültig auf die Sandbank der 2. Liga. 2007/2008 war Baders Annus Horribilis in Nürnberg - was schief gehen konnte, ging schief.
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Annus Horribilis

Weniger glücklich verlief die Episode Thomas von Heesen. Die Pokal-Feierlaune war längst gewichen, das Abstiegsgespenst feierte ein schnelles Comeback in Nürnberg, als der FCN Meyer den Laufpass gab und von Heesen verpflichtete. Der manövrierte den Ozeanriesen FCN trotz großspurigen Auftretens endgültig auf die Sandbank der 2. Liga. 2007/2008 war Baders Annus Horribilis in Nürnberg - was schief gehen konnte, ging schief. © Roland Fengler

Noch vor Beginn seiner Amtszeit schaute sich Bader mit dem damaligen Präsidenten Michael A. Roth im Dezember 2003 schon mal um in Nürnberg. Knapp fünf Jahre später, im Herbst 2008, geriet seine Position beim FCN das einzige Mal ernsthaft in Gefahr, als der Wiederaufstieg in weiter Ferne schien. Doch den kurzen Machtkampf mit Roth entschied er für sich.
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Machtkampf

Noch vor Beginn seiner Amtszeit schaute sich Bader mit dem damaligen Präsidenten Michael A. Roth im Dezember 2003 schon mal um in Nürnberg. Knapp fünf Jahre später, im Herbst 2008, geriet seine Position beim FCN das einzige Mal ernsthaft in Gefahr, als der Wiederaufstieg in weiter Ferne schien. Doch den kurzen Machtkampf mit Roth entschied er für sich. © Roland Fengler

Am Ende strahlten Bader und sein Trainer Michael Oenning doch um die Wette - der Aufstieg gelang über den Umweg der Relegation. Das gemeinsame Glück war jedoch nur von kurzer Dauer. Nach einer Niederlagenserie stellte Bader Ende 2009 dem passionierten Pianisten aus dem Münsterland die Entlassungspapiere aus.
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Oennings Auf- und Abstieg

Am Ende strahlten Bader und sein Trainer Michael Oenning doch um die Wette - der Aufstieg gelang über den Umweg der Relegation. Das gemeinsame Glück war jedoch nur von kurzer Dauer. Nach einer Niederlagenserie stellte Bader Ende 2009 dem passionierten Pianisten aus dem Münsterland die Entlassungspapiere aus. © Sportfoto Zink / WoZi

Drei Jahre ein gutes Gespann: Die Verpflichtung von Dieter Hecking 2009 erwies sich als echter Glücksfall. Der ebenfalls besonnene Hecking führte den FCN mit einem defensiven Spielstil durch weitgehend sorgenfreie Erstliga-Jahre. Gemeinsam machten er und Bader aus dem FCN einen etablierten Bundesligisten, zwischendurch auch für das ein oder andere Highlight gut war.
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Ziemlich beste Freunde?

Drei Jahre ein gutes Gespann: Die Verpflichtung von Dieter Hecking 2009 erwies sich als echter Glücksfall. Der ebenfalls besonnene Hecking führte den FCN mit einem defensiven Spielstil durch weitgehend sorgenfreie Erstliga-Jahre. Gemeinsam machten er und Bader aus dem FCN einen etablierten Bundesligisten, zwischendurch auch für das ein oder andere Highlight gut war. © Matejka

Doch der Club wäre nicht der Club, wenn gute Zeiten einfach endlos weitergingen. Kurz vor Weihnachten 2012 verließ Hecking den FCN aus heiterem Himmel fluchtartig gen Wolfsburg, und der im Vergleich zu anderen Vereinen immer noch klamme FCN stand über Nacht ohne Trainer da. Martin Bader jedenfalls verlebte hektische Weihnachtstage und präsentierte schließlich...
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Die Wege trennen sich

Doch der Club wäre nicht der Club, wenn gute Zeiten einfach endlos weitergingen. Kurz vor Weihnachten 2012 verließ Hecking den FCN aus heiterem Himmel fluchtartig gen Wolfsburg, und der im Vergleich zu anderen Vereinen immer noch klamme FCN stand über Nacht ohne Trainer da. Martin Bader jedenfalls verlebte hektische Weihnachtstage und präsentierte schließlich... © Wolfgang Zink

...eine Doppelspitze aus Michael Wiesinger (Mitte) und Armin Reutershahn. Immer wieder hat Bader in den vergangenen zehn Jahren betont, wie viel Risiko ein Verein wie der 1. FC Nürnberg zwischendurch gehen muss. Mal geht es gut, mal nicht. Mit Wiesinger und Reutershahn ging es zumindest für sechs Monate gut, dann, im Oktober 2013, war Schluss.
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Ein Duo für Kontinuität?

...eine Doppelspitze aus Michael Wiesinger (Mitte) und Armin Reutershahn. Immer wieder hat Bader in den vergangenen zehn Jahren betont, wie viel Risiko ein Verein wie der 1. FC Nürnberg zwischendurch gehen muss. Mal geht es gut, mal nicht. Mit Wiesinger und Reutershahn ging es zumindest für sechs Monate gut, dann, im Oktober 2013, war Schluss. © David Ebener (dpa)

Im Krisen-Herbst 2013 zauberte Bader dann nach mehreren Absagen anderer heißgehandelter Kandidaten Gertjan Verbeek als neuen Trainer aus dem Hut. Bis zur Winterpause blieb der Oranje-Übungsleiter in Rot-Schwarz gänzlich sieglos, der Club stand auf einem Abstiegsplatz.
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Aufbruch in der Krise

Im Krisen-Herbst 2013 zauberte Bader dann nach mehreren Absagen anderer heißgehandelter Kandidaten Gertjan Verbeek als neuen Trainer aus dem Hut. Bis zur Winterpause blieb der Oranje-Übungsleiter in Rot-Schwarz gänzlich sieglos, der Club stand auf einem Abstiegsplatz. © Sportfoto Zink / JeBa

Ein halbes Jahr später zog Bader abermals die Reißleine und ersetzte Verbeek vor den letzten drei Spielen durch U-23-Coach Roger Prinzen. Die Fans schäumten nach dem Abstieg, nicht wenige forderten Baders Ablösung.
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Sturz in eine neue Krise

Ein halbes Jahr später zog Bader abermals die Reißleine und ersetzte Verbeek vor den letzten drei Spielen durch U-23-Coach Roger Prinzen. Die Fans schäumten nach dem Abstieg, nicht wenige forderten Baders Ablösung. © Sportfoto Zink / DaMa

Trainer kommen und gehen, für Spieler gilt genau das gleiche. Über all die Jahren bleiben einzig und alleine die treuen Fans. In Nürnberg sind diese jedoch als besonders sensibel bekannt, bei kleinsten Krisensymptomen schrillen schnell die Alarmglocken. Und die Krise ist - bei aller über die Jahre gewonnenen Seriosität und Handlungsfähigkeit - ein ständiger Begleiter von Martin Bader.
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Die Fans als Konstante

Trainer kommen und gehen, für Spieler gilt genau das gleiche. Über all die Jahren bleiben einzig und alleine die treuen Fans. In Nürnberg sind diese jedoch als besonders sensibel bekannt, bei kleinsten Krisensymptomen schrillen schnell die Alarmglocken. Und die Krise ist - bei aller über die Jahre gewonnenen Seriosität und Handlungsfähigkeit - ein ständiger Begleiter von Martin Bader. © Sportfoto Zink / DaMa

Die Belange der Fans, sie zählen in Nürnberg etwas mehr als anderswo. Zur Not muss dann der Sportvorstand samt kickenden Angestellten Überstunden machen, um die um ihren Club besorgte Fanseele zu besänftigen.
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Übrerstunden

Die Belange der Fans, sie zählen in Nürnberg etwas mehr als anderswo. Zur Not muss dann der Sportvorstand samt kickenden Angestellten Überstunden machen, um die um ihren Club besorgte Fanseele zu besänftigen. © Sportfoto Zink

Auf der anderen Seite sind Fans und Tradition das wohl größte Pfund des FCN. Spürbar wurde das besonders in jenen Wochen der Saison 2006/2007, als der FCN ganz Deutschland verzauberte und die Liebe der Region zum Club wieder aufflammen ließ. Am Ende der Saison stand der Pokalsieg, jener 26. Mai 2007 in Berlin. 39 Jahre ohne Titel waren zu Ende. Während die große Mehrheit der Vorgänger mit Schulden, Skandalen und Misserfolgen zu kämpfen hatte, schaffte der Club in Baders Amtszeits den historischen Coup. Es war der große Lohn für die seriöse Arbeit der Vereinsführung und wird, so viel ist jetzt schon klar, etwas sein, das bleibt.
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Ein Titel, der bleibt

Auf der anderen Seite sind Fans und Tradition das wohl größte Pfund des FCN. Spürbar wurde das besonders in jenen Wochen der Saison 2006/2007, als der FCN ganz Deutschland verzauberte und die Liebe der Region zum Club wieder aufflammen ließ. Am Ende der Saison stand der Pokalsieg, jener 26. Mai 2007 in Berlin. 39 Jahre ohne Titel waren zu Ende. Während die große Mehrheit der Vorgänger mit Schulden, Skandalen und Misserfolgen zu kämpfen hatte, schaffte der Club in Baders Amtszeits den historischen Coup. Es war der große Lohn für die seriöse Arbeit der Vereinsführung und wird, so viel ist jetzt schon klar, etwas sein, das bleibt. © Wolfgang Zink

Was der Nachbar in Fürth macht, wird in Nürnberg traditionell genau beobachtet. Und die Spielvereinigung ist dem FCN in den letzten Jahren näher gekommen, selbst die Erstklassigkeit war für die Weiß-Grünen aus der Kleeblattstadt in der jüngeren Vergangenheit kein Tabu mehr.
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Wer ist nun die Nummer eins in Franken?

Was der Nachbar in Fürth macht, wird in Nürnberg traditionell genau beobachtet. Und die Spielvereinigung ist dem FCN in den letzten Jahren näher gekommen, selbst die Erstklassigkeit war für die Weiß-Grünen aus der Kleeblattstadt in der jüngeren Vergangenheit kein Tabu mehr. © Harald Sippel

In Baders Amtszeit fällt aber auch ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des Vereins: Der Bau des neuen Funktionsgebäudes am Valznerweiher. Profis, Nachwuchs und der ganze Verein haben hier...
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Ein Schritt in die Zukunft

In Baders Amtszeit fällt aber auch ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des Vereins: Der Bau des neuen Funktionsgebäudes am Valznerweiher. Profis, Nachwuchs und der ganze Verein haben hier... © Harald Sippel

...eine moderne und zeitgemäße Heimat gefunden. "Wir mussten vieles aufholen, was bei gestandenen Bundesligisten über die Jahre hinweg längst Standard geworden war", sagte Bader über die Investitionen in die Infrastruktur des Vereins.
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Neue Heimat

...eine moderne und zeitgemäße Heimat gefunden. "Wir mussten vieles aufholen, was bei gestandenen Bundesligisten über die Jahre hinweg längst Standard geworden war", sagte Bader über die Investitionen in die Infrastruktur des Vereins. © Zink

Der nächste Schritt war auch schon in Planung. Gemeinsam mit Vorstandskollege Ralf Woy arbeitete Bader am Um- bzw. Neubau des Stadions. Mehr Finanzkraft und mehr Konkurrenzfähigkeit ist/war das Ziel, damit der Club endlich auch finanziell auf Augenhöhe mit Vereinen wie Mainz oder - Achtung - Hannover spielen kann.
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Der Traum vom neuen Stadion

Der nächste Schritt war auch schon in Planung. Gemeinsam mit Vorstandskollege Ralf Woy arbeitete Bader am Um- bzw. Neubau des Stadions. Mehr Finanzkraft und mehr Konkurrenzfähigkeit ist/war das Ziel, damit der Club endlich auch finanziell auf Augenhöhe mit Vereinen wie Mainz oder - Achtung - Hannover spielen kann. © Zink

Dem Vernehmen nach stieß Bader mit diesem Ansinnen bei der Nürnberger Stadtspitze auf offene Ohren. Zumindest ließ man schon durchblicken, dass das derzeitige Stadion für die Stadt ein Draufzahlgeschäft ist.
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Ein schwieriges Spiel

Dem Vernehmen nach stieß Bader mit diesem Ansinnen bei der Nürnberger Stadtspitze auf offene Ohren. Zumindest ließ man schon durchblicken, dass das derzeitige Stadion für die Stadt ein Draufzahlgeschäft ist. © Stefan Hippel

Bader hat in über zehn Jahren in Nürnberg manchen Sturm überstanden. Weder der Abstieg 2008 noch manch Trainerentlassung und auch die immer wieder im Umfeld geäußerte latente Kritik an seinem Führungsstil hatten ihm langfristig geschadet. Doch nach dem Abstieg 2014 schien er schwerer angeschlagen denn je.
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Sturmfest

Bader hat in über zehn Jahren in Nürnberg manchen Sturm überstanden. Weder der Abstieg 2008 noch manch Trainerentlassung und auch die immer wieder im Umfeld geäußerte latente Kritik an seinem Führungsstil hatten ihm langfristig geschadet. Doch nach dem Abstieg 2014 schien er schwerer angeschlagen denn je. © JüRa/Zink

Für den ersehnten Stadionumbau war der Abstieg fatal. Dennoch dürfte er abseits des grünen Rasens das bestimmende Projekt der nächsten Jahre werden. "Ich habe in dieser Zeit immer gespürt, dass eine ganze Region danach lechzt, dass hier langfristig Bundesliga gespielt wird", so Bader über seine Anfangsjahre beim FCN. Der Stadion-Umbau wäre der Abschluss der Entwicklung gewesen, die der Verein seit 2004 genommen hat.
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Viel Arbeit wartet

Für den ersehnten Stadionumbau war der Abstieg fatal. Dennoch dürfte er abseits des grünen Rasens das bestimmende Projekt der nächsten Jahre werden. "Ich habe in dieser Zeit immer gespürt, dass eine ganze Region danach lechzt, dass hier langfristig Bundesliga gespielt wird", so Bader über seine Anfangsjahre beim FCN. Der Stadion-Umbau wäre der Abschluss der Entwicklung gewesen, die der Verein seit 2004 genommen hat. © Sportfoto Zink / JüRa

Doch erstmal galt es im Sommer 2014 nach dem Abstieg neu aufzubauen. Eine fast komplett neue Mannschaft sollte den sofortigen Wiederaufstieg realisieren. Als Verstärkung auf Funktionärsebene holte sich Bader den ehemaligen Club-Trainer Wolfgang Wolf als neuen Leiter der Fußballabteilung ins Boot.
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Der nächste Neuaufbau

Doch erstmal galt es im Sommer 2014 nach dem Abstieg neu aufzubauen. Eine fast komplett neue Mannschaft sollte den sofortigen Wiederaufstieg realisieren. Als Verstärkung auf Funktionärsebene holte sich Bader den ehemaligen Club-Trainer Wolfgang Wolf als neuen Leiter der Fußballabteilung ins Boot. © Sportfoto Zink / DaMa

Doch der Saisonstart verlief im Grunde katastrophal: Im Herbst spitzte sich die Krise zu, der FCN sackte in den Tabellenkeller der 2. Liga ab. Beim 0:3 in Karlsruhe kochte der Fan-Frust hoch, Bader stellte sich den Anhängern am Zaun des Gästeblocks und dürfte dort einige nicht ganz jugendfreie Worte gehört haben.
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Rapport am Zaun

Doch der Saisonstart verlief im Grunde katastrophal: Im Herbst spitzte sich die Krise zu, der FCN sackte in den Tabellenkeller der 2. Liga ab. Beim 0:3 in Karlsruhe kochte der Fan-Frust hoch, Bader stellte sich den Anhängern am Zaun des Gästeblocks und dürfte dort einige nicht ganz jugendfreie Worte gehört haben. © Sportfoto Zink / DaMa

Bader war schwer angezählt, eine Oppositionsbewegung unter der Führung des Unternehmers Hanns-Thomas Schamel wollte bei der Mitgliederversammlung die Macht im Aufsichtsrat übernehmen und Bader stürzen. Doch ...
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Angezählt

Bader war schwer angezählt, eine Oppositionsbewegung unter der Führung des Unternehmers Hanns-Thomas Schamel wollte bei der Mitgliederversammlung die Macht im Aufsichtsrat übernehmen und Bader stürzen. Doch ... © Sportfoto Zink / DaMa

... das Vorhaben misslang und Martin Bader war auch weiterhin der starke Mann beim 1. FC Nürnberg, obgleich er auch Anfang 2015 im Umfeld stark umstritten war.
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Der starke Mann

... das Vorhaben misslang und Martin Bader war auch weiterhin der starke Mann beim 1. FC Nürnberg, obgleich er auch Anfang 2015 im Umfeld stark umstritten war. © Sportfoto Zink / DaMa

Die Fans hatten nach der Heimniederlage gegen den VfL Bochum mit Martin Bader jedoch keine Geduld mehr. Im März 2015 war die Zukunft des Sportvorstands ungewiss.
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Bader stürzen

Die Fans hatten nach der Heimniederlage gegen den VfL Bochum mit Martin Bader jedoch keine Geduld mehr. Im März 2015 war die Zukunft des Sportvorstands ungewiss. © Sportfoto Zink / DaMa

Ende Juli 2015 war es dann Gewissheit: Martin Bader und der 1. FC Nürnberg trennten sich nach elfjähriger Zusammenarbeit. Danach engagierter sich der Club-Macher als "Geschäftsführer Sport" bei Hannover 96. Doch die Episode an der Leine endete, obwohl Bader in Liga zwei Mitte März 2017 einen Aufstiegsanwärter verantwortete, verdammt rasch. Dafür soll Bader 2018 den 1. FC Kaiserslautern vor dem Absturz in die Bedeutungslosigkeit retten.
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Doppelter Abschied

Ende Juli 2015 war es dann Gewissheit: Martin Bader und der 1. FC Nürnberg trennten sich nach elfjähriger Zusammenarbeit. Danach engagierter sich der Club-Macher als "Geschäftsführer Sport" bei Hannover 96. Doch die Episode an der Leine endete, obwohl Bader in Liga zwei Mitte März 2017 einen Aufstiegsanwärter verantwortete, verdammt rasch. Dafür soll Bader 2018 den 1. FC Kaiserslautern vor dem Absturz in die Bedeutungslosigkeit retten. © Sportfoto Zink

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