Leipziger Virologe kritisiert frühen Bundesliga-Neustart

7.5.2020, 13:34 Uhr
"Es ist schwierig, den Fans zu vermitteln, dass sie sich nicht umarmen und jubeln dürfen", gibt der Virologe zu bedenken.

© Jan Woitas, dpa "Es ist schwierig, den Fans zu vermitteln, dass sie sich nicht umarmen und jubeln dürfen", gibt der Virologe zu bedenken.

Der Leipziger Virologe Professor Uwe G. Liebert hat die baldige Wiederaufnahme des Spielbetriebs der Fußball-Bundesliga in der Coronavirus-Krise kritisiert. "Ich hätte mir gewünscht, dass man wirklich noch ein paar weitere Wochen gewartet hätte", sagte der Direktor des Instituts für Virologie an der Universität Leipzig in den ARD-"Tagesthemen".


Bundesliga-Neustart: Ein Ja zum Geschäft, nicht zum Spiel


Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer hatten am Mittwoch dem Profifußball eine Wiederaufnahme der Saison ab Mitte Mai erlaubt. Das Präsidium der Deutschen Fußball Liga beschloss daraufhin noch vor der für Donnerstag einberufenen Mitgliederversammlung, die seit Mitte März unterbrochene Saison bereits am 15. Mai fortzusetzen.

Die Spieler würden sich gegenseitig gefährden, sagte Liebert, "sei es durch unachtsamen Umgang oder dadurch, dass sie völlig unbekannt infiziert sind". Zudem müssten die Vereine auch berücksichtigen, "dass die Fans vor dem Fernseher sitzen und da in direkten Kontakt zueinander kommen. Es ist schwierig, den Fans zu vermitteln, dass sie sich nicht umarmen und jubeln dürfen."

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