Handball-Bayernliga
Corona: Das sagt der TV 1861 Bruck zur Wettkampf-Pause und 2G-Plus
28.11.2021, 12:05 UhrFünf Spiele, drei Niederlagen: Die Bayernliga-Saison des TV 61 Bruck hätte durchaus besser laufen können. Nun geht gar nichts mehr. Der Bayerische Handballverband hat allen Spielklassen eine Wettkampf-Pause verordnet. Brucks Kapitän Mirko Scholten (33) findet das gut. Dass es im Januar weitergehen soll, glaubt er nicht.
Der Verband hat am Donnerstagabend entschieden, die Saison auszusetzen. Überraschend kam das nicht mehr, oder?
Es kam vor allem fast schon zu spät!
Eigentlich hätten Sie zum Auswärtsspiel nach Lohr fahren sollen. Konnten Sie so kurzfristig überhaupt den Bus stornieren?
Der Bus wurde uns sowieso storniert, da die Auslastung der Busse nicht in vollem Umfang erlaubt ist. Wir hätten also in Kleingruppen in Autos fahren müssen. Schon daran sieht man, dass die Saison so nicht hätte weiterlaufen können.
Alle Beteiligten hätten sich zudem immer testen lassen müssen, im Sportbetrieb gilt 2G-Plus.
Ja. Wir haben uns grob durchgerechnet, was auf die Vereine zukommt, wenn wir pro Woche dreimal trainieren und einmal spielen - und dabei drei Tests auf eigene Kosten gehen. Wir wären bei rund 220 Euro pro Woche und Mannschaft. Wir könnten uns das leisten, weil wir gut gewirtschaftet haben. Aber man fragt sich, für was eigentlich? Wenn die Saison doch abgebrochen wird. Dass der Spielbetrieb ausgesetzt wurde, ist richtig.
Nach aktuellem Stand soll es im Januar weitergehen. Ist das realistisch?
Nein. Es könnte ja auch in Erlangen ein Lockdown kommen und der Trainingsbetrieb eingestellt werden. Wann man wieder in den Re-Start darf und dann ohne Verletzungsrisiko Handball spielen kann, ist ungewiss. Beim Spielbetrieb bin ich eher pessimistisch-realistisch. Ich gehe davon aus, dass wir in der Liga irgendwann eine Aufstiegsrunde spielen, um die Absteiger aus der dritten Liga zu kompensieren, und dass es bei uns keine Absteiger geben wird.
Wie machen Sie im Verein weiter - erst einmal nur Training oder ganz Pause?
Wir möchten den Trainingsbetrieb, soweit wir es können, aufrecht erhalten. Mit einer Testung vor dem Training. Sport ist eines der wichtigsten Grundelemente in der Gesellschaft, gerade gesundheitlich. Und man braucht eine Freizeitbeschäftigung, die einem Spaß bringt. Was uns erlaubt ist, nehmen wir mit - und tun dabei alles für die Sicherheit. Wir haben auch an alle Mannschaften und Spieler appelliert: Wenn Sport eine Priorität ist, dann muss man anderes hintenanstellen und woanders Kontakte minimieren.
Ist das nicht sehr teuer, so viele Tests für die Zeit bis Weihnachten?
Ich habe 600 Test bestellt, das sind rund 2500 Euro. Doch das ist unsere Aufgabe, die uns von der Politik aufgehalst wurde, das Problem wurde auf die Vereine abgeschoben. Trotzdem möchten unseren Mitgliedern ermöglichen, Sport zu machen. Auch um sozial nicht abgeschnitten zu werden.
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