Turbulenter Tag für Wittmann

Erster Sieg am Norisring: Van der Linde gewinnt das Rennen am Samstag

Lukas G. Schlapp

Volontär

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8.7.2023, 14:57 Uhr
Der Rote ganz vorne: Sheldon van der Linde mit seinem BMW vom Team Schubert gewinnt das Samstagsrennen.

© Sportfoto Zink / Heiko Becker, Sportfoto Zink / Heiko Becker Der Rote ganz vorne: Sheldon van der Linde mit seinem BMW vom Team Schubert gewinnt das Samstagsrennen.

Als seine nervigste Eigenschaft nennt der derzeitige DTM-Titelverteidiger Sheldon van der Linde seine Unpünktlichkeit. Zu Meetings käme er regelmäßig als Letzter, verriet der Südafrikaner zu Saisonbeginn.

Am Norisring spielt neben einer guten Startposition auch der richtige Zeitpunkt für den Boxenstopp eine wichtige Rolle. Im Qualifying sicherte sich der 24-jährige BMW-Fahrer die beste Startposition vorne links. Das Schubert-Motorsport-Team von van der Linde kümmerte sich um einen pünktlichen Boxenstopp. Am Ende feierte der Vorjahresmeister seinen ersten Rennsieg im Fränkischen Monaco.

Qualifying: Wittmann weit weg von der Spitze

Bestimmt wurde die Startaufstellung durch das Zeittraining am Samstagmorgen. Wie schon im Vorjahr wurde das Qualifying in zwei Gruppen gefahren. Es wären sonst zu viele Fahrzeuge auf der nur 2,3 Kilometer kurzen Strecke gewesen. Dass die später startende B-Gruppe im Vorteil war, überraschte nicht. Von Runde zu Runde wurde der Stadtkurs mit zunehmendem Grip schneller.

Sheldon van der Linde aus Gruppe B sicherte sich folgerichtig die Pole Position. Auf Position zwei startete Thomas Preining mit dem Porsche, der das vergangene Norisring-Rennen gewinnen konnte. Für den Youngster aus dem Landkreis Würzburg Laurin Heinrich hieß es: Startposition zwölf. Marco Wittmann aus Fürth startete nach einem missglückten Qualifying lediglich im hinteren Starterfeld auf Position 17.

Norisring: Van der Linde gewinnt den Start

Beim Start bestätigte der Südafrikaner seine gute Samstagsform. Schon in Kurve eins setzte sich van der Linde vom gelben Preining-Porsche ab. In der Grundig-Spitzkehre kam auch der Drittplatzierte Ayhancan Güven an Preining vorbei, der in der Startphase vier Positionen verlor. Ein weiterer Verlierer der Startphase war Laurin Heinrich, der nach einem Zusammenstoß mit Ricardo Feller früh an die Box musste.

Laurin Heinrich beendete seinen ersten Rennauftritt am Norisring auf Position zehn.

Laurin Heinrich beendete seinen ersten Rennauftritt am Norisring auf Position zehn. © Sportfoto Zink / Heiko Becker, Sportfoto Zink / Heiko Becker

Einen besonders guten Blick auf einen Großteil der Strecke hatten die Rennsport-Verrückten vom zwölf Meter hohe Zuschauerturm zwischen Steintribüne und Dutzendteich. "Er ermöglicht einen neuen Blick auf die lange Gegengerade und auf die Dutzendteich-Kehre. Und er ist für alle Menschen zugänglich - nicht nur für VIPs", sagt MCN-Vorsitzender Jürgen Schielein.

Boxenstopps wirbeln das Feld in Nürnberg durcheinander

Ob Steintribüne oder Aussichtstower – den Zuschauern bot sich einiges an Rennspektakel. Nach dem Ausfall von Christian Engelhart und herumliegenden Carbonteilen in der Schöller-Kurvenkombination stauchte das Safety Car das Fahrerfeld zwei Mal in den ersten 20 Minuten zusammen. Marco Wittmann verlor nach einer starken Anfangsphase aufgrund eines Drehers vor ihm unverschuldet viele Positionen.

Die Pflichtboxenstopps wirbelten das Fahrerfeld anschließend durcheinander. Wittmann setzte auf einen frühen Boxenstopp. Sein Mechaniker-Team vom jungen DTM-Team "Project 1" brauchte jedoch mehr als acht lange Sekunden, um den Fürther mit frischen Reifen auf die Strecke zurückzuschicken. Sheldon van der Linde blieb lange auf den alten Reifen, erwischte nach dem Boxenstopp jedoch die richtige Lücke zwischen den bereits früh gestoppten und lang wartenden Rennfahrern.

Um 14:32 Uhr überfuhr der fehlerfreie BMW-Fahrer zum letzten Mal an diesem Tag die Start- und Ziellinie. Komplettiert wurde das Podium durch René Rast (BMW) und Dennis Olsen (Porsche). Wittmann begab sich erfolgreich auf Aufholjagd und beendet das Rennen auf Platz 9. Laurin Heinrich landete einen Platz dahinter.

Eine große Familienfeier wird es bei Sheldon van der Linde in Nürnberg wohl trotz des Sieges nicht geben. Sein Bruder Kelvin schied mit dem Audi R8 kurz vor Rennende aufgrund eines technischen Defekts aus. Bis zum Sonntagrennen wird er eventuell seiner nervigsten Angewohnheit frönen: Fingernägeln Kauen.

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