"Gefahr für Aktivisten und Fahrer"
Norisring: Klimaaktivisten stören das DTM-Rennen in Nürnberg
9.7.2023, 13:45 UhrGroßes Buhen war ab etwa 13.20 Uhr auf der Alpha-Tribüne des Norisrings zu hören, als mehrere Klimaaktivisten mit Bannern die Rennstrecke betraten und den Ablauf störten. Laut Angaben von Marc Siegl, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken, habe die Aktion kurz vor dem Start des DTM-Sonntagsrennens stattgefunden.
Laut dpa-Informationen waren 13 Personen an der Aktion beteiligt, wie viele es auf die Strecke schafften, war zunächst unklar. Ein Aktivist fixierte sich zudem an einem Zaun, konnte aber wieder entfernt werden. Auf die Fahrbahn kleben wollten sich die Aktivisten aber offenbar nicht.
Die Sicherheitskräfte vor Ort und die Polizei konnten die Strecke schnell räumen. Gegen 13.45 Uhr konnte letztlich auch die Einführungsrunde des Sonntagsrennens 15 Minuten verspätet begonnen werden. "Derzeit finden kriminalpolizeiliche Maßnahmen statt", erklärt der Sprecher.
Vor dem 80. Norisring-Speedweekend hatte bereits Extinction Rebellion (XR) gemeinsam mit anderen Klimagruppen aus Nürnberg Proteste in Form von Fahrrad-Demo und Mahnwache angekündigt. Eine der Mitorganistorinnen von XR stellte im Vorfeld fest, dass ein Protest auf der Rennstrecke von XR und Fridays for Future nicht geplant sei. Gleichzeitig betonte sie jedoch, dass eine Störung auf der Rennstrecke für die Aufmerksamkeit von Medien und Öffentlichkeit wichtig wäre.
In einem Statement, das die Aktivistinnen und Aktivisten nach der Aktion verschickt haben, erklärt Felix Kleinknecht, Sprecher von Extinction Rebellion Racing: "Alle unsere Forderungen, dieses klimaschädliche Rennen mit seiner fatalen Vollgas-Botschaft endlich zu untersagen, wurden ausgeschlagen. Deshalb haben wir auf Stopp gedrückt."
Der Aufmerksamkeit der Motorsport-Community und darüber hinaus können sich die Aktivisten der Letzte Generation nach ihrer Aktion sicher sein. Die Aktivisten verteilten nach eigenen Angaben orange gefärbtes Öl auf der Rennstrecke und präsentierten Plakate mit der Aufschrift "100km/h und 9€ für alle".
Einsatzkräfte der Polizei betraten während der Störaktion den Zugang zur Kleingartenanlage "Zeppelinfeld" und spannten einen Sichtschutz auf. Ob sich dort weitere Aktivisten der Letzten Generation befanden, war nach Anfrage bei der Pressestelle der Polizei unklar. Ein Spezialfahrzeug beseitigte anschließend das auf der Strecke verschüttete Öl. Sicherheitskräfte des Ausrichters und Polizeibeamte entfernten die Aktivisten unter Jubel der Zuschauer von der Rennstrecke.
MCN-Vorsitzender Jürgen Schielein verurteilte die Aktion: "Für die Art des Protests haben wir null Verständnis. Das ist eine Gefahr für alle – Aktivisten, Fahrer und Streckenposten." Sobald Gefahr für Leib und Leben bestünde, sei eine rote Linie überschritten, so Schielein.