Lothar Matthäus, Geschlechtstests und ein Liebes-Dreieck

24.6.2011, 20:29 Uhr
Lothar Matthäus, Geschlechtstests und ein Liebes-Dreieck

© afp, dpa (2)

 

Außenseiter, die: Gibt es im 16er Feld mindestens zehn bis zwölf. Schön: Die Wahrscheinlichkeit für Überraschungen ist hoch.

Bauereisen, Nele: Die WM 2011 kommt noch zu früh für die Sieben­jährige, ihren Namen sollte man sich trotzdem merken. 85 Tore in der ver­gangenen G-Jugend-Saison für Ans­bach- Eyb, unter lauter Jungs (-> Geschlechtstest, der).

Carson: WM-Stadt in Kalifornien, wo Nia Künzer ihre Deutschen 2003 per „Golden Goal“ zu „Golden Girls“ machte.

Dominguez, Maribel: Die erste Frau, die je einen Profi-Vertrag für eine Männermannschaft unter­schrieb. Der mexikanische Zweitligist Atletico Celaye wollte die Torjägerin 2004 — bis die Fifa dazwischenfunkte. Nix da, man brauche „eine klare Tren­nung zwischen Männer- und Frauen­fußball“. (-> Käthe, Tante; - > Susi)

Elfnull, das: Höchster Sieg der WM-Historie. Am 11. September 2007 in Schanghai konnte man Mitleid haben mit Argentinien, die Deutschen kannten kein Erbarmen. Die zwei Eigentore der südamerkanischen Schlussfrau Vanina Correa hätte es gar nicht gebraucht.

Fach, Holger: Ist schuld am spekta­kulärsten Zickenkrieg der deut­schen Frauenfußball-Geschichte. Der Trainer hatte ein Verhältnis mit Linda Bresonik, die zuvor über fünf Jahre mit Inka Grings liiert war. Danach soll es ein paar Mal richtig gekracht haben zwischen den deut­schen Nationalspielerinnen — bis sich Grings auf besonders perfide Weise an ihrer Kollegin rächte: mit Fach. Bild schwärmt noch heute vom „bizar­ren Liebes-Dreieck“.

Geschlechtstest, der: Der Boule­vard schrieb empört von „Mann­weibern“. Äquatorial-Guinea, so lau­tete der Vorwurf, soll nicht nur Frauen einsetzen in seiner Frauenelf. Besonders die Schwestern (oder Brü­der?) Salimata (23) und Biliguisa Sim­pore (25) gerieten unter Verdacht. Bis ein G. die Gemüter beruhigte. Alles an seinem Platz. Oder eben nicht.

Happiness, die: „Fröhlichkeit“. Titel des offiziellen WM-Liedes, dargebracht von US-Star Alexis Jor­dan. Eine besondere Beziehung zum Fußball habe die 19-Jährige aber nicht, teilt ihr Management mit.

International: Über 2500 Medienver­treter sind akkreditiert für die WM, die meisten berichten auch.

Jon Myong Hwa, die: eine WM-Teil­nehmerin, eventuell. 17 Jahre ist die Nordkoreanerin gerade mal; ob sie auch wirklich nominiert ist von ihrem Nationaltrainer Kim Kwang Min, wird man wegen einer dubiosen Nach­richtensperre möglicherweise erst ein paar Minuten vor Nordkoreas WM-Auftakt erfahren. Ebenfalls dabei sein könnten Yun Hyon Hi, Jong Sun Song, Un Ju Kim, Un Byol Ho, Jang Hyon Sun und Myong Hui Hong.

Käthe, Tante, die: gängiger Ruf­name von Rudolf Völler. Weil weib­liche Geschwister von Vätern oder Müttern angeblich mit grauen Haaren eingeschult werden. Dabei hat Völler manchmal sogar gespielt wie seine Großmutter (-> Oma, die).

Libera, die: Schwester des Libero. Leider ausgestorben. Früher ganz weit hinten zu finden. Vor ihr grätsch­ten normalerweise zwei Fraudecker.

Loddar könnte aus seinen Verflossenen locker eine Fußballelf zusammenstellen.

Loddar könnte aus seinen Verflossenen locker eine Fußballelf zusammenstellen. © dpa

Matthäus, Lothar: Deutscher Frauen-Experte, der aus seinen Verflossenen locker eine Fußballelf zu­sammenstellen könnte und gerade erklärte, er betrachte die Fußballerin­nen „unter optischen Gesichtspunk­ten“. Glück für Matthäus: So schön wie Lothar kann selbst die schönste Frau nie sein.

Neu- Isenburg, der/die/das: Gleich sieben Lehrgänge hatte National­trainerin Silvia Neid seit dem 11. April organisiert, Neu-Isenburg zählte dabei zu den attraktiveren Aus­tragungsorten. Auch ruhig: die Klos­terpforte in Marienfeld. Ein Klassi­ker, der ebenfalls nicht fehlen durfte: die Sportschule Kaiserau.

Oma, die: Renate Bengen stand noch mit 69 im Tor der TuS Hol­triem — Weltrekord. Ihre Gegner ziel­ten bevorzugt unter die Latte. Bengen misst nur 1,49 Meter.

Prinz, Birgit: Ist erst 33, hat aber schon 212 Länderspiele hinter sich. Rekord in Deutschland – selbst ein Lothar Matthäus (-> Matthäus, Lothar) kann mit seinen 150 da nicht ganz mithalten.

Quadrillion, die: So viele Fernseh­ Zuschauer werden es wohl nicht ganz — obwohl ARD und ZDF alle 32 WM-Spiele live übertragen. Span­nend dürfte die nationale Einschalt­quote der Partie Äquatorial-Guinea (-> Geschlechtstest, der) gegen Norwe­gen werden.

Rechtsausleger, der/die: Zur Vorbe­reitung noch ein Box-Training mit Regina Halmich. „Die eine oder andere hatte einen ganz ordentlichen Schlag“, berichtete die Ex-Weltmeis­terin.

Susi: Muss sich Michael Zorc, Dort­munds stark lispelnder Sportdirek­tor, heute noch rufen lassen. Angeb­lich wegen seiner Neigung zur Thea­tralik nach leichtem Körperkontakt. Nicht für die WM nominiert (-> Käthe, Tante).

Trikottausch, der: Dümmster Män­nerwitz über Frauenfußball. Ja, hähäh, wann denn? Nie! Sind ja nicht nur Freundinnen auf dem Platz.

Ultras, die: Stehen nicht so auf Frau­enfußball. Aber Vorsicht: „Gewalt ist nicht das Privileg des männlichen Geschlechts“, behauptet Fan-Forscher Gunter A. Pilz.

Lothar Matthäus, Geschlechtstests und ein Liebes-Dreieck

© afp, dpa (2)

Villeroy & Boch: 1989 gab’s für jede deutsche Spielerin als Prämie für den EM-Gewinn noch ein 40-teiliges Kaffee- und Tafelservice, am 17. Juli wären beim WM-Sieg 60000 Euro fäl­lig pro Nase.

Weltmeister, die: Hießen bisher USA (1991), Norwegen (1995), USA (1999) sowie Deutschland (2003) und Deutschland (2007). Und 2011: Wohl eher nicht Äquatorial-Guinea (-> Geschlechtstest, der).

X : 0, das: So wurden kürzlich zwei Partien im Viertelfinale des Bay­ernpokals gewertet, weil Mannschaf­ten (darunter der 1. FCN) nicht ange­treten waren. Auch das ist Frauenfuß­ball im Jahr 2011.

Y-Chromosom, das: Warum so wäh­lerisch? Neben Fifa-Gott Joseph Blatter hauptverantwortlich für das Sommermärchen reloaded.

Zickenkrieg, der: Gibt es höchstens noch zwischen Zeitschriften. Zum Beispiel hat „Freundin“ neulich die Frauenfußball-Zeitschrift „11 Freun­dinnen“ wegen grober Verwechslungs­gefahr verklagt. Eine? Oder doch Elf? Im Zweifel für die Angeklagten (-> Fach, Holger).