Magyar macht's: Fürth zittert sich zum wichtigen Sieg

Alexander Pfaehler

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9.12.2017, 14:55 Uhr
Erzielte das Tor des Tages für das Kleeblatt: Verteidiger Richard Magyar (li.).

© Sportfoto Zink/WoZi Erzielte das Tor des Tages für das Kleeblatt: Verteidiger Richard Magyar (li.).

Von einem "Endspiel" hatte Fürths Trainer Damir Buric vor dem Spiel gegen den 1. FC Heidenheim nicht sprechen wollen – aber auch er wusste wohl, dass es nicht viel weniger als das werden würde. Um im Tabellenkeller angesichts der stetig punktenden Konkurrenz den Anschluss nicht zu verlieren, benötigte das Kleeblatt einen Heimsieg gegen die zuletzt stark aufspielenden Heidenheimer. 

Statt von Endspiel sprach Buric lieber von einem "sehr, sehr wichtigen Spiel" und stellte seine Startelf um: Für Levent Aycicek (Bank) und Patrick Sontheimer (Fußprellung) kehrten Richard Magyar und Jurgen Gjasula von Beginn an auf den Rasen zurück. Gjasula durfte etwas weiter vorne spielen als zuletzt – was sich durchaus auszahlte. Auch wenn noch nicht alles rund lief, war es das bislang beste Saisonspiel der Fürther Nummer zehn, die das 1:0 stark vorbereitete.

Ansonsten begann Fürth wie gewohnt in der Rückwärtsbewegung mit einer Fünferkette, stellte während des Spiels aber auf Viererkette um. Freuen konnte sich das Kleeblatt, dass mit Heidenheim ein spielstärkerer Gegner in den Ronhof kam – bei der 0:2-Auswärtsniederlage in Duisburg hatten die Fürther noch Probleme mit dem kämpferischen Kick-and-Rush-Fußball des MSV gehabt.

Gute Chancen gab es in einer zunächst ausgeglichenen Partie für beide Teams schon kurz nach Beginn: In der sechsten Minute griff die Spielvereinigung über Khaled Narey und Julian Green an, die Flanke von David Raum landete wieder bei Narey, der den Ball an den linken Pfosten des Heidenheimer Tors köpfte. Zwei Minuten später ließen die Fürther im eigenen Strafraum allerdings Maximilian Thiel völlig unbehelligt aus zwölf Metern aufs Tor schießen, nachdem ein Kopfball von John Verhoek bei ihm gelandet war. 

So aufregend ging es zunächst nicht weiter, viel spielte sich im Mittelfeld ab. In der 20. Minute konnte Thiel den durchgestarteten Wittek nur mit einem taktischen Foul stoppen und sah dafür die Gelbe Karte. Die Fürther Abwehr ließ wenig zu, offenbarte im Strafraum aber bisweilen Abstimmungsprobleme – etwa als in der 27. Minute Innenverteidiger Mario Maloca und Torwart Sascha Burchert beim Versuch den Ball zu klären, zusammenrasselten.

Magyar macht das 1:0

Bestraft wurde das nicht, denn stattdessen traf Fürth. Nachdem FCH-Torwart Kevin Müller einen Schuss von Gjasula noch abgewehrt hatte, nahm der im Nachsetzen den Kopf nach oben und hatte so den Blick für Magyar, der am linken Pfosten lauerte. Der Schwede köpfte die präzise Flanke Gjasulas zur Führung ins Tor.

In der 34. Minute jubelten die Heidenheimer kurz, Stürmer Robert Glatzel hatte den Ball im Fünfmeterraum an Burchert vorbeibugsiert. Weil er dem Fürther Keeper vorher aber auch den Ellenbogen auf die Nase gedrückt hatte, erkannte Schiedsrichter Alexander Sather zu Recht nicht auf Tor. Richtig lag er auch, als er Wittek kurz vor der Pause wegen einer Schwalbe die Gelbe Karte zeigte (41.).

In der zweiten Hälfte wurde die Partie offener und damit unterhaltsamer. Fürth kam spritziger aus der Kabine – doch die bessere Chancen hatten zunächst die Heidenheimer. Maloca klärte in letzter Sekunde mit der Fußspitze vor Thiel (56.).

Fürth drängte nun, die meisten Zuspiele und Flanken in den Strafraum fanden aber zunächst keinen Abnehmer. Ausnahme: Einen Kopfball von Julian Green – nach Wittek-Flanke – konnte Müller mit den Fingerspitzen noch über das Tor lenken (57.). Kurz darauf ließ Raum sich bei einem Konter stoppen, doch Gjasula schaltete schnell und hatte erneut das Auge für den links mitgelaufenen Wittek. Der wurde im Strafraum allerdings von Müller gestoppt. In der 62. Minute sah Maloca nach einem Foulspiel seine fünfte Gelbe Karte - und wird am kommenden Wochenende gegen Darmstadt gesperrt sein.

Nächster Halt: Heimspiel

Die Fürther machten aus ihrer Überlegenheit viel zu wenig, vor dem Tor agierten sie entweder unglücklich oder zu ungenau. Die beste Gelegenheit hatte Green (79.), der vor dem Heidenheimer Tor eigentlich alles richtig machte, Philp gekonnt aussteigen ließ – und doch nur den Pfosten traf. Gegen Ende kam Heidenheim wieder stärker auf, Fürth kam zu einigen vielversprechenden Kontern, die aber nicht zielstrebig genug ausgespielt wurden.

Was im Abstiegskampf sonst häufig bestraft wird, ging gut aus – auch weil das Kleeblatt in der Defensive trotz allem Zittern bis zum Schluss wach blieb. Wie wichtig der Sieg war, zeigten die anderen Ergebnisse – Bochum und Dresden gewannen. So hält Fürth Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze – und hat am kommenden Wochenende wieder ein wichtiges  Heimspiel.

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Gugganig, Maloca, Caligiuri - Hilbert, Magyar, Gjasula (85. Ernst), Wittek (85. Dursun) - Raum (80. Steininger), Green, Narey.

1. FC Heidenheim: Müller - Philp (80. Lankford), Wittek, Beermann, Feick - Titsch-Rivero, Theuerkauf - Schnatterer, Thiel (57. Dovedan) - Glatzel (57. Thomalla), Verhoek.

Tore: 1:0 Magyar (28.) | Gelbe Karten: Wittek, Gugganig, Maloca | Thiel, Glatzel, Beermann | Schiedsrichter: Sather (Grimma) | Zuschauer:.7000

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