Match-Statistik: So klar war der Club Bochum unterlegen

24.8.2015, 18:27 Uhr
Abgang: Die Profis des FCN schleichen nach der Niederlage in Bochum vom Platz.

© Sportfoto Zink Abgang: Die Profis des FCN schleichen nach der Niederlage in Bochum vom Platz.

Die Zahlen sind alarmierend. Mal wieder. Und es macht keinen Unterschied, ob der Club gegen ein Team aus dem unteren Drittel oder gegen eine Spitzenmannschaft antritt. Nachdem der Club schon im Heimspiel gegen den bis dahin punkt- und torlosen TSV 1860 München in allen Belangen unterlegen war, macht auch die Match-Statistik der Bochum-Pleite nicht wirklich Mut. Jeder Fußballsachverständige weiß: Nicht immer sind diese Werte ausschlaggebend für Erfolg und Misserfolg, nicht immer aussagekräftig bezüglich des Spielstils einer Manschaft. Aber sie zeigen eine Tendenz. Und die legt momentan nahe, dass der 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga überfordert ist.

Der VfL Bochum hatte bei seinem verdienten 2:1-Sieg sechsmal so viele Ecken wie der FCN (12:2), schoss elfmal häufiger auf das Tor (19:8) und hatte mehr als doppelt so viel Ballbesitz (67 Prozent). Auch an die 17 geschlagenen Flanken der Bochumer kam der Club mit seinen drei Versuchen nicht heran. Die Zweikampfbilanz fiel ebenfalls zu Gunsten der Mannschaft von Trainer Gertjan Verbeek aus (55%:45%). Damit hat der Club nun in allen vier Liga-Spielen weniger direkte Duelle gewonnen als der Gegner. Desaströse Werte.

Der Spielaufbau bleibt oft an den Außenverteidigern hängen, Debütant Tim Leibold (54) und Routinier Miso Brecko (44) hatten die meisten Ballkontakte. Doch wohin mit der Kugel, wenn sich kaum einer zeigt, kaum einer vorangeht? In den meisten Fällen blieb das Spielgerät nicht lange in den Nürnberger Reihen, weil Bochum leidenschaftlich aggressiv zu Werke ging. Und der Club gehemmt wirkte, zögerlich, mutlos.

Denjenigen, der sich in die meisten Zweikämpfe (16 an der Zahl) warf und so wenigstens erkennbar versuchte, Gegenwehr zu leisten, verkaufte der FCN am Folgetag. Niklas Stark schließt sich der Berliner Hertha an. Im Gespräch ist eine Ablösesumme von drei Millionen Euro. Die Aussage von FCN-Trainer René Weiler, der Transfer habe wirtschaftliche Hintergründe, lässt darauf schließen dass nicht die volle Summe in die Mannschaft reinvestiert werden kann. Bis zum 31. August hat der Verein die Möglichkeit, personell nachzubessern, solange ist das Transferfenster noch geöffnet.

Möglicherweise ist dann auch Raphael Schäfer wieder fit. Mitte Juli hatte der Keeper die Ausfallzeit nach seiner Meniskusverletzung auf sechs Wochen geschätzt. Thorsten Kirschbaum, der momentan den FCN-Kasten hütet, hat mit Abstand die schlechteste kicker-Durchschnittsnote aller 18 Zweitliga-Keeper (4,38). Wieder so ein desaströser Wert.

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