Mathias Zeck tritt als FCN-Aufsichtsrat zurück

15.7.2015, 15:18 Uhr
Das war\'s: Mathias Zeck ist als Club-Aufsichtsrat Geschichte.

© Sportfoto Zink / DaMa Das war\'s: Mathias Zeck ist als Club-Aufsichtsrat Geschichte.

Zweizeiler: Wenn im Journalismus davon die Rede ist, wenn er in früher dampfigen, heute keimfreien Redaktionsstuben eingefordert wird, darf man den Begriff nicht wörtlich nehmen. Zumindest nicht immer. Meistens werden es dreieinhalb Zeilen – in einer manchmal auch mittelmäßigen Komprimierung. Und oft ist es dann auch okay.

Wenn man in der Pressearbeit des 1. FC Nürnberg von einem Zweizeiler spricht, darf man den Begriff wörtlich nehmen. Zumindest, wenn man den Mittwoch, 15. Juli, zum Maßstab nimmt. Eine Überschrift, zwei gepresste Zeilen Fließtext. So kommunizierte der Verein am Vormittag auf seiner Homepage, dass Mathias Zeck kein Aufsichtsrat des 1. FC Nürnberg mehr ist. Und dies schon seit einer Woche.

Bereits am Dienstag, 7. Juli, habe der Sportjournalist, der mit seinen rasanten Radio-Reportagen früher die Clubfans mitriss, seinen Rücktritt erklärt. Mit sofortiger Wirkung. Erst im vergangenen Jahr war der 47-Jährige ins Kontrollgremium des Altmeisters gewählt worden - bei einer turbulenten Mitgliederversammlung in der Frankenhalle. Es ist ein Abschied, der Fragen aufwirft.

Fragen, die der Mann, der zwischen 1998 bis 2012 als Sportchef im Funkhaus Nürnberg arbeitete, aber gleichsam knapp und sachlich beantwortet. “Es ist einfach so, dass ich abgewogen habe und zur Erkenntnis gekommen bin, dass ich die Arbeit aus persönlichen und beruflichen Gründen nicht fortsetzen möchte.“ Dass es seine eigenen, persönlichen Gründe sind, bestätigt Zeck, der seit fünf Jahren zudem Vorstandsvorsitzender des FC Eintracht Bamberg ist, im Telefonat mit nordbayern.de.

Er macht das, indem er das Wort “ausdrücklich“ verwendet. In der Passage, in der er sagt, dass er “keine Unruhe in den Verein“ bringen will und Trainer René Weiler, Wolfgang Wolf und der Mannschaft “einen guten Start“ in die bald startende Saison und “sportlichen Erfolg“ wünscht. In Schriftform waren es mehr als zwei Zeilen, die Zeck sagte. Viel mehr aber nicht. So auch nichts zu vermeintlich gespaltenen Lagern im Aufsichtsrat oder Themen, mit denen er vielleicht nicht durchgedrungen ist.

Koch: "Eine weitere herbe Schwächung für den FCN"

Während der Club den Zeck-Abgang nur mit einem Satz würdigte, war zumindest eine Reaktion ausführlicher: "Aus meiner Sicht darf das keinen Fan kalt lassen. Ich bedauere den Rücktritt von Mathias Zeck außerordentlich", sagte Günther Koch - wie sein Nun-Ex-Kollege ein früherer Radioreporter -  der Süddeutschen Zeitung. "Wir waren in allen Sachfragen immer auf einer Linie", erklärte Koch und beschloss sein Statement, dass dies "eine weitere herbe Schwächung für den FCN auf dem dringend nötigen Weg einer deutlichen Kurskorrektur" sei.

Übrigens: Nachwahlen wird es nicht geben. Der vakante Posten wird im Oktober, wenn auf der regulären Jahreshauptversammlung ohnehin Besetzungsfragen des Kontrollgremiums auf dem Programm stehen, mittels Wahl neu besetzt.

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