Radsport

D-Tour: Debüt von Steinhauser, Abschied für Geschke

20.8.2024, 11:41 Uhr
Youngster Georg Steinhauser will auch bei der Deutschland Tour jubeln.

© Gian Mattia D'Alberto/LaPresse/AP/dpa Youngster Georg Steinhauser will auch bei der Deutschland Tour jubeln.

Am Mittwoch startet in Schweinfurt die Deutschland Tour. Über knapp 750 Kilometer geht es bis Sonntag nach Saarbrücken. Die ganz großen Namen wie Tadej Pogacar fehlen. Aus deutscher Sicht dürfen sich die Radsport-Fans auf Giro-Etappensieger Georg Steinhauser und Altmeister Simon Geschke freuen.

Welche Stars sind zu beachten?

Die namhaftesten Akteure im Feld sind der dänische Ex-Weltmeister Mads Pedersen und der zweimalige WM-Zeitfahr-Champion Filippo Ganna aus Italien. Auch der norwegische Routinier Alexander Kristoff ist bei vielen deutschen Fans als viermaliger Sieger des Klassikers Eschborn-Frankfurt bestens bekannt. Im Kampf um den Gesamtsieg könnte das Bahrain-Team mit Ex-Lüttich-Sieger Wout Poels aus den Niederlanden und dem zweimaligen Giro-Etappensieger Santiago Buitrago aus Kolumbien eine gute Rolle spielen. Auch die Ineos-Mannschaft ist neben Ganna mit Ethan Hayter (Großbritannien) und Jonathan Castroviejo (Spanien) gut aufgestellt. Der belgische Vorjahressieger Ilan van Wilder ist indes nicht dabei.

Was ist von den deutschen Fahrern zu erwarten?

Im Blickpunkt dürfte sicher Georg Steinhauser stehen, der erstmals bei der Deutschland Tour startet. Der 22-Jährige, dessen Tante Sara mehr als zehn Jahre mit Jan Ullrich verheiratet war, gewann in diesem Jahr sensationell eine Etappe beim Giro d’Italia. Auf Etappenjagd geht auch Georg Zimmermann, der in diesem Jahr bei der Tour de France ein wichtiger Helfer des dreifachen Etappensiegers Biniam Girmay aus Eritrea war. Altstar Simon Geschke will sich indes vom deutschen Publikum verabschieden, der 38-Jährige beendet in diesem Jahr seine Profikarriere.

Altstar Simon Geschke will sich vom deutschen Publikum verabschieden.

Altstar Simon Geschke will sich vom deutschen Publikum verabschieden. © Massimo Paolone/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Was ist mit den großen Namen wie Tadej Pogacar?

Pogacar gönnt sich nach seinem Sieg bei der Tour de France eine Auszeit. Der Slowene will bei der WM in Zürich Ende September wieder angreifen. Auch Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel legt nach seinen furiosen Auftritten in Paris eine Pause ein. Der zweimalige Tour-Champion Jonas Vingegaard hat gerade erst die Polen-Rundfahrt bestritten und auch gewonnen. Das Rennen gehört im Gegensatz zur D-Tour dem WorldTour-Kalender an. Primoz Roglic führt derzeit das deutsche Red-Bull-Team als Kapitän bei der Spanien-Rundfahrt an.

Wie verläuft die Strecke?

Los geht es mit einem Prolog über nur 2,9 Kilometer in Schweinfurt, was ganz nach dem Geschmack von Ganna als sechsmaligem Bahnrad-Weltmeister in der 4000-Meter-Einerverfolgung sein dürfte. An den folgenden Tagen geht es über Heilbronn, Schwäbisch Gmünd, Villingen-Schwenningen zum Finale in Saarbrücken, womit die Rundfahrt in diesem Jahr komplett in der südlichen Hälfte Deutschlands ausgetragen wird. Insgesamt sind 747,6 Kilometer zu bewältigen. Am anspruchsvollsten dürfte die dritte Etappe mit 3000 Höhenmetern durch den Schwarzwald sein.

Was ist neu?

Der Gesamtführende trägt zukünftig nicht mehr das Rote, sondern wegen des Hauptsponsors Lidl das Blaue Trikot. Der Beste in der Bergwertung erhält das Schwarze Trikot mit blauen, roten und gelben Punkten. Ähnlich wie bei der Tour de France ist in Grün der punktbeste Sprinter, in Weiß der beste Nachwuchsprofi unterwegs.

Wie ist die Rundfahrt im TV zu sehen?

ARD und ZDF teilen sich die Rundfahrt auf. Der Prolog wird am Mittwoch ab 14.10 Uhr im Dritten beim BR übertragen, am Freitag und Sonntag geht die ARD um 15.10 Uhr bzw. 15.30 Uhr auf Sendung. Das ZDF zeigt die Etappen am Donnerstag und Samstag ab 15.05 Uhr bzw. 15.15 Uhr. Das Rennen ist auch jeweils bei den Sendern im Livestream zu verfolgen.

Wie geht es mit der Rundfahrt in Zukunft weiter?

Nachdem die Rundfahrt 2018 erfolgreich wiederbelebt wurde, soll das Format mit fünf Renntagen vorerst so beibehalten werden. Im nächsten Jahr wird am 20. August der Startschuss mit einem Prolog in Essen erfolgen.