Tennis
Mit der Zweitbesetzung: Davis-Cup-Team schlägt Israel
02.02.2025, 09:04 UhrAuf dem angestrebten Weg zur Endrunde in Italien hat sich das deutsche Davis-Cup-Team zum Auftakt auch stark ersatzgeschwächt keine Blöße gegeben. Gegen die zweitklassige Mannschaft aus Israel gewann die Tennis-Auswahl von Bundestrainer Michael Kohlmann ohne Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff mit 3:1 und marschierte damit mühelos in die nächste Runde.
Dort dürfte es für Deutschland deutlich mehr Gegenwehr geben als im litauischen Vilnius, wohin die Begegnung gegen Israel aus Sicherheitsgründen verlegt worden war. Mitte September muss der dreimalige Davis-Cup-Sieger in Japan antreten, das sich gegen Großbritannien mit 3:2 durchsetzte. Auch dort fehlt Zverev.
"Die Japaner haben mit Kei Nishikori einen Topspieler in ihren Reihen, der sich jetzt gerade wieder in die Weltspitze zurückarbeitet. Und auch ihre Nummer 2, Yoshihito Nishioka, ist sehr unangenehm zu spielen", sagte Kohlmann. "Es wird definitiv eine harte Aufgabe für uns."
Schwieriger Zeitpunkt
Erschwerend hinzu kommt der Zeitpunkt unmittelbar nach den US Open in New York. "Da hätten wir es sicher besser treffen können", sagte Tim Pütz, der gegen Israel im Doppel zusammen mit Kevin Krawietz vorzeitig den dritten Punkt geholt hatte.
Auch im vergangenen Jahr hatten Deutschlands Tennisprofis eine halbe Weltreise hinlegen müssen, um von New York nach China zur damaligen Zwischenrunde zu kommen. Die Strapazen zahlten sich aber aus, Deutschland schaffte den Sprung in die Endrunde, wo dann erst im Halbfinale gegen die Niederlande Schluss war. "Wir werden es wieder annehmen, egal in welcher Besetzung. Wir sind ein schwieriges Team für jeden Gegner", sagte Pütz.
Wohl wieder ohne Zverev
Zverev wird angesichts der Termindichte und der Reiseprobleme wohl auch in Japan nicht dabei sein. In Vilnius fehlte der Weltranglisten-Zweite, um sich nach den Strapazen der Australian Open zu erholen. In Melbourne hatte Zverev das Finale erreicht, gegen den Italiener Jannik Sinner aber seinen ersten Grand-Slam-Triumph verpasst. Kurzfristig musste auch Struff wegen eines Infekts absagen.
Doch in Gefahr geriet die deutsche Zweitbesetzung gegen Israel nicht. Schon nach dem Doppel war alles klar. Krawietz und Pütz deklassierten das israelische Duo Daniel Cukierman und Amit Vales mit 6:0, 6:3. Die völlig einseitige Partie dauerte nur etwas mehr als eine Stunde.
Drei Spiele, drei Siege
Für die ATP-Finals-Champions von 2024 war die Begegnung nicht mehr als eine lockere Trainingseinheit. "Es war ein sehr gutes Match. Mit der 2:0-Führung war es natürlich schön auf den Platz zu gehen", sagte Krawietz. Denn am Freitag hatten Maximilian Marterer und Yannick Hanfmann bereits ihre beiden Einzel gewonnen.
Marterer rang Yshai Oliel mit 6:2, 5:7, 6:4 nieder. Anschließend gewann Hanfmann mit 6:4, 6:4 gegen Cukierman. Zum Abschluss verlor Daniel Masur sein bedeutungsloses Einzel-Debüt im Davis Cup gegen Ofek Shimanov 7:6 (7:2), 3:6, 8:10. Das letzte Einzel wurde nicht mehr gespielt.
"Wir sind als klarer Favorit hier nach Vilnius gefahren, was nicht immer ganz einfach ist. Aber wir haben die Hürde Israel sehr gut und professionell gemeistert", sagte Kohlmann zufrieden. "Das war der erste Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel, uns für die Finals in Bologna zu qualifizieren", sagte der Teamchef. "Wir haben dieses Jahr im Davis Cup noch was vor."