Vor der Bundestagswahl

Neuer DOSB-Vorstand Bouffier gegen Gespräche mit AfD

22.1.2025, 18:01 Uhr
DOSB-Vorstand Volker Bouffier schließt Gespräche mit extremen Parteien aus.

© Arne Dedert/dpa DOSB-Vorstand Volker Bouffier schließt Gespräche mit extremen Parteien aus.

DOSB-Interimsvorstand Volker Bouffier schließt im Werben um mehr Geld und Unterstützung für den deutschen Sport Gespräche mit Parteien wie der AfD aus. "Wer Positionen vertritt, die mit den Grundüberzeugungen unserer Arbeit und des Sports nicht vereinbar sind, der kann nicht unser Partner sein. Wir sind parteipolitisch neutral, aber nicht politisch neutral", sagte der frühere hessische Ministerpräsident bei einer Gesprächsrunde in Frankfurt am Main und betonte: "Extreme sind nicht unsere Partner." 

Bouffier soll bis zur Jahresmitte als Vorstand für besondere Aufgaben beim Deutschen Olympischen Sportbund helfen, die Interessen des organisierten Sports im Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung zu verankern. "Sport ist nicht das Sahnehäubchen, wenn uns sonst nichts mehr einfällt, sondern elementar für den Zusammenhalt der Gesellschaft", sagte der 73-Jährige. 

Bouffier kämpft für Olympia-Bewerbung

Eines der zentralen Ziele des DOSB ist es, auch mit der nächsten Regierung eine Olympia-Bewerbung auf den Weg zu bringen. Ein solches Projekt könne Kräfte freisetzen und Initiativen bündeln, versicherte Bouffier. "Die Menschen müssen davon ausgehen können, dass eine Bewerbung dem Land und ihnen nützt", sagte der frühere CDU-Spitzenpolitiker. Die Ampel-Koalition hatte im Sommer nach längerem Zögern eine Grundlagenvereinbarung mit dem DOSB für eine deutsche Bewerbung unterzeichnet.

Interesse an einer Gastgeberrolle für Olympia haben Berlin, München, Hamburg, Leipzig und die Region Rhein-Ruhr bekundet. Der DOSB hatte zuletzt die Aufnahme von Gesprächen mit dem Internationalen Olympischen Komitee beschlossen. Bei der nächsten Mitgliederversammlung soll Ende des Jahres über ein Bewerbungskonzept abgestimmt werden.

"Ich will, dass das aus einem Guss von allen kommt. Das ist etwas, das wir gemeinsam wollen müssen. Das können wir nicht so nebenbei erledigen. In einer solchen Situation kann ein gemeinsames großes Ziel Kräfte freisetzen", sagte Bouffier. Der Erfolg der Sommerspiele in Paris im Vorjahr sei auch ein Stimmungsschub für eine mögliche deutsche Bewerbung gewesen.

In den vergangenen Jahren waren die deutschen Bemühungen um Sommer- und Winterspiele serienweise gescheitert. Zuletzt stimmte jeweils eine Mehrheit der Bevölkerung gegen Bewerbungen von München und Hamburg.