Bei U23-EM
Schweizer Fechter entschuldigen sich nach Israel-Eklat
28.04.2025, 21:15 Uhr
Nach dem Eklat um eine Geste im Zusammenhang mit Israel haben vier Schweizer Nachwuchsfechter für ihr Fehlverhalten bei der U23-EM öffentlich um Entschuldigung gebeten. „Wir möchten unser Handeln erklären und unser Bedauern ausdrücken“, schrieb das Quartett bei Instagram.
Nach dem Gewinn von EM-Silber im Teamwettkampf hinter Israel hatten sich Ian Hauri, Théo Brochard, Jonathan Fuhrimann und Sven Vineis bei der Siegerehrung auf dem Podest nicht wie die anderen Medaillengewinner in Richtung der israelischen Flagge gedreht. Das hatte in Israel und in der Schweiz für viel Kritik gesorgt.
ISRAEL WINS EU FENCING COMP - SWITZERLAND SHAME
— Australian Jewish Association (@AustralianJA) April 27, 2025
Mazal Tov / Congratulations to Israel for winning the gold medal at the European Fencing Championship!
Congratulations to Italy for winning the bronze medal
Shame on Switzerland (silver medalists) for turning their backs during… pic.twitter.com/QGdYLyrFU6
Dass sie sich am Samstag bei der WM in Tallinn nicht der israelischen Flagge zugewandt hätten, habe jedoch „keinen politischen Hintergrund und hatte nichts mit einer Missachtung Israels zu tun“, schrieben die Degenfechter in dem Beitrag, den auch der Schweizer Verband Swiss Fencing veröffentlichte. Vielmehr hätten die Sportler „unserer Trauer und unserer Empathie mit Blick auf das große menschliche Leid der Zivilbevölkerung, von dem in diesem Konflikt alle Seiten betroffen sind“, Ausdruck verleihen wollen.
Konsequenzen für Fechter noch unklar
Sie würden erkennen, dass ihr Handeln für „Irritationen gesorgt hat“, und ein Fehler gewesen sei. Weiter schrieben die vier jungen Fechter: „Wir bitten alle um Entschuldigung, deren Gefühle wir verletzt haben - insbesondere unsere Finalgegner vom israelischen Fechtteam und den israelischen Fechtverband.“ Das Quartett wolle aus der Situation lernen. Ob sie für ihr Verhalten weitere Konsequenzen erwarten, ist noch nicht klar. Vom europäischen Verband gab es eine Verwarnung, schrieb die Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA.