Einigung mit Wada

Zverev findet Doping-Causa und Sperre für Sinner seltsam

17.02.2025, 18:46 Uhr
Zverev tritt als Topgesetzter beim ATP-Turnier in Rio an.

© Vincent Thian/AP/dpa Zverev tritt als Topgesetzter beim ATP-Turnier in Rio an.

Bei Alexander Zverev stößt der Umgang mit der Doping-Causa um Jannik Sinner und die Drei-Monats-Sperre für den italienischen Tennisstar auf Verwunderung. Für ihn gehe es darum zu entscheiden, ob es Sinners Fehler gewesen sei oder nicht, sagte der Weltranglisten-Zweite aus Hamburg dem Tennis-Portal "Clay" beim ATP-Turnier in Rio de Janeiro. 

"Entweder man hat sich nichts zuschulden kommen lassen, dann sollte man überhaupt nicht gesperrt werden. Denn wenn du keine Schuld hast, dann hast du auch keine Schuld. Du solltest nicht bestraft werden", sagte Zverev. "Aber wenn man sich doch etwas zuschulden kommen lässt, dann denke ich, dass drei Monate für die Einnahme von Steroiden keine Sperre sind." Die Situation und den ganzen Prozess seit dem letzten Jahr bezeichnete Zverev als "seltsam". 

Sinner war im März 2024 positiv getestet worden. Der Südtiroler hatte angegeben, dass das verbotene Mittel Clostebol bei einer Massage über die Hände eines Betreuers in seinen Körper gelangt sei. Die verantwortliche Tennis-Agentur Itia sah kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit und verzichtete auf eine Sperre. Dagegen ging die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada vor. 

Einigung mit der Wada

Am Samstag war bekanntgeworden, dass sich Sinner mit der Wada auf eine dreimonatige Sperre einigte. Bis zum 4. Mai darf der Weltranglisten-Erste keine Turniere spielen - rechtzeitig vor den French Open, die am 25. Mai in Paris beginnen, endet die Sperre. Durch die Einigung zog die Wada ihren Einspruch vor dem Sportschiedsgericht Cas zurück.

Mit Respekt hatte sich Zverev nach dem klar verlorenen Endspiel bei den Australian Open über die sportliche Klasse des Südtirolers auf Hartplatz geäußert. In Melbourne war er chancenlos und hatte sich seinen Traum vom ersten Grand-Slam-Titel nicht erfüllt. Bei der Siegerehrung hatte ihn Sinner getröstet und ihm Mut zugesprochen, dass er sein großes Ziel erreichen könne.

Das Endspiel in Melbourne verlor Zverev gegen Sinner klar - und wurde anschließend vom Sieger getröstet.

Das Endspiel in Melbourne verlor Zverev gegen Sinner klar - und wurde anschließend vom Sieger getröstet. © Frank Molter/dpa