Mit aller Kraft! Maloca nickt Fürth zum Befreiungsschlag

10.3.2018, 14:50 Uhr
Mario Maloca vollendete eine Ecke von Maximilian Wittek zum 2:1-Siegtreffer.

© Sportfoto Zink / WoZi Mario Maloca vollendete eine Ecke von Maximilian Wittek zum 2:1-Siegtreffer.

Spitzenspiel im Ronhof – jedenfalls dann, wenn man nur die vergangenen fünf Spieltage berücksichtigt. Mit der Spielvereinigung Greuther Fürth und dem 1. FC Kaiserslautern trafen zwei Abstiegskandidaten aufeinander, die zuletzt kräftig gepunktet haben. Das Kleeblatt holte aus den vergangenen fünf Partien zehn, der FCK immerhin neun Punkte. Nur Dynamo Dresden kam in dieser Phase ebenfalls auf neun Zähler. 

In der echten Tabelle war es ein Duell, in dem Fürth den Tabellenletzten aus der Pfalz auf neun Punkte distanzieren konnte – ein wichtiger Schritt aus der Abstiegszone. Die Roten Teufel vergaben dagegen eine von nicht mehr vielen Gelegenheiten, Anschluss an die nichtgefährdete Zone zu halten. Denn Fürth gewann knapp, aber verdient mit 2:1. 

2000 Fans aus Lautern im Ronhof

Die Stimmung im Ronhof war der Brisanz des Duells angemessen, weit über 2000 Fans hatten die Lauterer begleitet, die Fürther Fans hatten ihre Fahnen vom Derbysieg mitgebracht und hofften darauf, dass das Team nach dem Prestigeerfolg über den 1. FC Nürnberg nachlegen würde. 

Ein Spiel, das nichts für Fußballgourmets werden würde, hatte Kleeblatt-Trainer Damir Buric angekündigt – doch die beiden Mannschaften sahen das etwas anders. Es gab Kampf und auch etliche Fehler, doch beide Teams spielten auch mutig und durchaus risikobereit nach vorne, sodass neutrale Zuschauer ein unterhaltsames Fußballspiel sahen. Die ersten Minuten gehörten den Fürthern, ein Flachschuss von Maximilian Wittek, den Lauterns Linksverteidiger Leon Guwara über das Tor lenkte, bedeutete die erste Gelegenheit. 

Doch die Pfälzer kamen ins Spiel und wären in der 12. Minute um ein Haar in Führung gegangen. Kleeblatt-Kapitän Marco Caligiuri ließ sich auf der linken Abwehrseite von Guwara ausspielen, dessen scharfe Hereingabe verfehlten Sebastian Andersson, Brandon Borrello und der nicht gestartete Osayamen Osawa aber knapp. 

Green muss nur noch einschieben

Weil der FCK sich Fehler im Aufbauspiel leistete, setzte Fürth wie im Derby auf Konter und spielte in der 17. Minute einen ähnlich konsequent aus wie gegen Nürnberg. Derby-Torschütze Khaled Narey setzte sich auf der rechten Seite gegen Lauterns Kapitän Christoph Moritz durch, brachte den Ball nach innen, wo ihn Julian Green nur noch ins Tor schieben musste. Mit der Führung im Rücken war das Kleeblatt nun die spielbestimmende Mannschaft, vier Minuten nach dem 1:0 lenkte Philipp Mwene eine Hereingabe von Roberto Hilbert an die eigene Latte. Vor allem über den pfeilschnellen Osawe blieb Lautern dennoch immer gefährlich, Innenverteidiger Mario Maloca konnte sich allerdings meist noch mit einer rechtzeitigen Grätsche behelfen. 

Fürth blieb in der Ausführung seiner Konter zu wenig konsequent, Lautern spielte in der Offensive technisch stark, aber fehlerbehaftet, auch weil die Fürther meist noch ein Bein zwischen Ball und Gegenspieler brachten. Und trotzdem gelang den Pfälzern kurz vor der Pause noch der Ausgleich: Mwene nahm Narey den Ball ab, gab weiter an Borrello, der ihn in den Fünfmeterraum flankte. Dort verfehlte Maloca das Leder, dafür trug Osawe es mit seinem Körper ins Netz. 

Schock nach Wiederanpfiff

Die zweite Hälfte begann mit einem Schockmoment: Nach einem Fehler von Caligiuri klärte Hilbert im Strafraum in letzter Sekunde gegen FCK-Stürmer Andersson. Fürth zeigte sich wenig beeindruckt und wäre durch Green fast zum 2:1 gekommen. Der Deutsch-Amerikaner hatte sich schon im Vorfeld stark behauptet, bekam den Ball von Narey zurück und setzte sich dynamisch gegen Moritz durch. Seinen Schuss aus gut 18 Metern klärte FCK-Keeper Müller im Flug gerade noch zur Ecke. Am Wettbewerb "Wir grätschen Osawe den Ball weg" beteiligte sich nun auch Caligiuri, der einen der wichtigsten Zweikämpfe des Spiels gewann – Lauterns englischer Stürmer wäre sonst alleine durchgebrochen (57.). Es blieb ein Hin und Her mit Gelegenheiten auf beiden Seiten, etwa durch Schüsse aus der Drehung von Gjasula (59.) und Osawe (64.). 

Was aus dem Spiel heraus nicht funktionierte, erledigte Fürth dann per Standard. Eine Ecke von Wittek köpfte der 1,89 Meter große Maloca, den die Lauterer Abwehr offenbar schlicht übersehen hatte, aus kurzer Entfernung das 2:1. 

Das Kleeblatt erwies sich als das bessere von zwei zuletzt formstarken Teams und machte einen enorm wichtigen Schritt im Kampf darum, die Liga zu halten. Die Spielvereinigung klettert damit auf Platz 14 der Tabelle. Am Montag, 19. März, kann bei Erzgebirge Aue schon der nächste Schritt folgen. 

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Hilbert, Maloca, Caligiuri, Wittek - Gugganig, Gjasula - Narey, Green (80. Raum), Ernst (88. Magyar) - Reese (74. Steininger)

1. FC Kaiserslautern: Müller - Mwene, Callsen-Bracker, Vucur, Guwara - Moritz, Seufert - Borrello (80. Altintop), Jenssen (80. Kwadwo) - Andersson (60. Spalvis), Osawe

Tore: 1:0 Green (17.), 1:1 Osawe (45.), 2:1 Maloca (73.) | Gelbe Karten: Wittek (63.), Maloca (70.) - Guwara (72.), Vuvur (79.) | Schiedsrichter: Heft (Neuenkirchen) | Zuschauer: 11.460.

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