Mit dem Kaiser fing es an: Die Träger des Bensemann-Preises
16 Bilder 19.10.2020, 15:50 UhrPreisträgerin 2020: Silvia Neid
2020 geht der Walther-Bensemann-Preis erstmals an eine Frau: Silvia Neid, frühere Nationalspielerin und -trainerin, erhielt die Auszeichnung der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur. Neid habe "dem Frauenfußball schon zu aktiven Zeiten zu einem Boom verholfen" und erfolgreich gegen Widerstände angekämpft. Sie war von 2005 bis 2016 Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft und an allen acht Europameisterschaftstiteln der Nationalelf als Spielerin, Co-Trainerin oder Coach beteiligt. Mit 56 Jahren ist Neid außerdem die jüngste Trägerin des Bensemann-Preises. © via www.imago-images.de, NN
Preisträger 2020: Die Fußball-Weltmeister von 1954
Teilen muss sich Sylvia Neid diesen Preis allerdings mit elf Männern. Ebenfalls ausgezeichnet wurden nämlich auch die Helden vom "Wunder von Bern" - die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft, die bei der Weltmeisterschaft 1954 sensationell den Titel gewann. "Als ganz normale Fußballer wurden sie zu Personen der Zeitgeschichte und nahmen diese Vorbildrolle Zeit ihres Lebens an", begründete Juryvorsitzender Rainer Holzschuh die Wahl. Aufgrund des 100-jährigen Jubiläums des Fußball-Fachmagazins "kicker" wurde der Preis 2020 doppelt vergeben. © imago sportfotodienst, NN
Preisträger 2019: Pierluigi Collina
Im vergangenen Jahr wurde mit Pierluigi Collina erstmals ein Schiedsrichter mit dem Walther-Bensemann-Preis ausgezeichnet. Der Italiener "leitete mit Fachkenntnis, aber auch Einfühlungsvermögen so souverän internationale Aufgaben, dass er unzweifelhaft über Jahre hinweg als weltbester Schiedsrichter genannt wurde", charakterisiert ihn Rainer Holzschuh, kicker-Herausgeber und Juryvorsitzender. © Pavel Golovkin/AP/dpa
Preisträger 2018: Horst Hrubesch
2018 ging der Preis an Horst Hrubesch. Nach seiner bemerkenswerten Karriere als Fußballer, wo er am Ende in 313 Spielen 211 Treffer vorzuweisen hatte, startete Horst Hrubesch einer nicht minder erfolgreiche Trainerkarriere. Seit 1997 ist der geborene Westfale fast ununterbrochen beim DFB tätig. Er führte jede Jugendmannschaft des DFB zum Erfolg, war Trainer der Olympiaauswahl und seit 2017 Sportdirektor des Verbandes. Hrubesch dient als Vater-Figur im deutschen Fußball und half als Interims-Trainer auch bei den DFB-Frauen aus. © Marcel Kusch/dpa
Presiträger 2017: Vicente del Bosque
Im vorletzten Jahr ging der Walter-Bensemann-Preis an den Spanier Vicente del Bosque. Als zu jeder Zeit ehrlicher Mann, wird er von seinem ehemaligen Schützling Pepe Reina beschrieben, der selten seine Emotionen frei gibt. Von 2008 bis 2016 war er als Trainer der spanischen Nationalmannschaft der Macher des Erfolges. In den acht Jahren Amtszeit holte der Schurrbartträger zwei Europa- und eine Weltmeisterschaft ins eigene Land. © Nelson Almeida/afp
Preisträger 2016: Sir Alex Ferguson
2016 wird der Preis Sir Alex Ferguson verliehen, der Trainerlegende von Manchester United. "27 Jahre Chefcoach beim gleichen Verein zu sein und dabei zwei Jahrzehnte lang die Mannschaft ständig auf Weltklasseniveau zu halten, ist eine sicher unwiederbringliche Leistung", sagte kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh bei der Pressekonferenz in Nürnberg: "Alex Ferguson hat mit enormem Fachwissen, Strahlkraft und viel Cleverness Manchester United zu international hochrangiger Fußball-Kultur und damit zu einem weltweit beliebten Produkt geformt." © ANDREW YATES
Preisträger 2015: Marcello Lippi
Weltmeister-Trainer, Champions-League-Sieger, Weltpokal-Sieger, mehrfacher italienischer Meister-Trainer, Welt-Klubtrainer des Jahres und Welt-Nationaltrainer des Jahres: Das alles und noch viel mehr gewann Marcello Lippi, Italiens Trainerlegende. Er war 2015 der zehnte Träger des Walter-Bensemann-Preises, der seit 2006 vergeben wird. © dpa/Berny Meyer
Preisträger 2014: Ottmar Hitzfeld
Erfolge sind das eine, Charakterstärke das andere. Ottmar Hitzfeld gewann mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern die Champions-League und hielt mit beiden Klubs auch mehrmals die Meisterschale in den Händen. Doch es waren Hitzfelds sympathisches Wesen und die Aura eines Gentleman, die den gebürtigen Lörracher in der Fußballszene so beliebt und hoch geschätzt werden ließen. © Armando Babani (dpa)
Preisträger 2013: Günter Netzer
Reflexartig wird Günter Netzer mit seiner Expertentätigkeit bei der ARD in Verbindung gebracht, als er sich mit Gerhard Delling unterhaltsame Wortgefechte lieferte, gleichzeitig mit präzisen Analysen bestach. In seiner aktiven Karriere betätigte sich der Mittelfeld-Schöngeist als Titelsammler, wurde mit der Deutschen Nationalmannschaft 1974 im eigenen Land Weltmeister und zwei Jahre zuvor Europameister. Bei Borussia Mönchengladbach und Real Madrid war Netzer überdies auch im Vereinsfußball in ständiger Tuchfühlung mit Trophäen. Nach seiner Karriere baute er eine Vermarktungsagentur auf und managte den Hamburger SV, ehe ihn der Ruf der ARD ereilte. © Caroline Seidel (dpa)
Preisträger 2012: Uwe Seeler
Die Hamburger Fußball-Legende bekam den Ehrentitel 2012 zugesprochen. Nicht nur in der Hansestadt ist "Uns Uwe" beliebt, auch in Franken freut man sich, den auf und neben dem Spielfeld couragierten Sympathieträger zu Gast zu haben. © Maurizo Gambarini (dpa)
Preisträger 2011: Sir Bobby Charlton
Von 1956 bis 1973 prägte er als aktiver Spieler den europäischen Spitzenverein Manchester United. Dreimal wurden die "Red Devils" mit der schussstarken Offensivkraft englischer Meister, 1968 Europapokalsieger der Landesmeister. 1966 holte Charlton gemeinsam mit der Nationalmannschaft den Weltmeister-Titel für England. Bis heute engagiert sich die lebende Fußball-Legende in zahlreichen sozialen Projekten. © AFP
Preisträger 2010: Otto Rehhagel
Als "Rehhakles" ging er in die griechische Geschichte ein. 2004 führte er als Trainer den Außenseiter Griechenland bei der Europameisterschaft zum Sieg. Mit 820 Spielen als Trainer hält er den Bundesliga-Rekord der meisten Einsätze. © dpa
Preisträger 2009: César Luis Menotti
Der ehemalige argentinische Nationalspieler wurde für sein Engagement und seine gesellschaftliche Verantwortung ausgezeichnet. Er propagiert bis heute den "linken" Fußball, bei deren Spielweise es nicht nur um Siege geht, sondern auch um Schönheit und Ästhetik. Als er die Nationalmannschaft 1978 im eigenen Land zum Weltmeister-Titel führte, verwehrte er dem amtierenden Staatsoberhaupt, Junta-General Jorge Rafael Videla, öffentlich den Handschlag. © oh
Preisträger 2008: Bernhard "Bert" Trautmann
1956 wurde er zum Fußballer des Jahres ernannt, 1997 erhielt der ehemalige Torwart das Bundestverdienstkreuz und 2004 ernannte ihn die Queen zum "Ehrenoffizier des Britischen Empires". Denn für die Briten ist er bis heute ein Idol. Für seinen Klub Manchester City verteidigte Trautmann 1956 im Pokalfinale des FA Cups verbissen das Tor - trotz Genickbruch und fünf ausgerenkter Wirbel, die er sich in der 75. Minute im Spiel gegen Birmingham City bei einem Zusammenprall zuzog. Entdeckt wurde das Towarttalent in einem britischen Kriegsgefangenenlager in der Nähe von Liverpool. Am 19. Juli 2013 starb Trautmann im spanischen Llosa de Ranes. © oh
Preisträger 2007: Alfredo di Stéfano
Er gilt als einer der besten Fußballer aller Zeiten. Als Spieler von Real Madrid gewann er zwischen 1956 und 1960 fünfmal in Folge den Europapokal der Landesmeister. Zudem kann er acht spanische Meisterschaften und einmal den Weltpokal verbuchen, war fünfmal Torschützenkönig in der Primera División und wurde 1957 und 1959 zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. In den letzten Jahren seines Lebens war Di Stéfano Ehrenpräsident bei Real Madrid. Am 7. Juli 2014 verstarb der Preisträger von 2007 in der spanischen Hauptstadt. © oh
Preisträger 2006: Franz Beckenbauer
Die Fußball-Karriere des 65-Jährigen ist eng verknüpft mit dem FC Bayern. Fünfmal wurde er in seiner aktiven Zeit Deutscher Meister, viermal Pokalsieger und dreimal in Folge Gewinner des Europapokals der Landesmeister. 1974 wurde er als Spieler, 1990 als Trainer Weltmeister. Beckenbauer gilt als eine der wichtigsten Personen des deutschen Fußballs. 2006 machte er sich als Organisator der WM in Deutschland einen Namen. © oh