Morddrohungen beim FCN: Für Behrens "ist das Thema durch"

Stefan Jablonka

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24.4.2020, 05:50 Uhr

Vor sechseinhalb Wochen sah sich Hanno Behrens einer besonders widerlichen Aktion ausgesetzt: Nach der 0:3-Heimniederlage gegen Hannover 96 wurde bekannt, dass es gegen den Kapitän des 1. FC Nürnberg sowie Mitspieler Lukas Mühl Morddrohungen gegeben hatte.

Unbekannte hatten vor dem Spiel Aufkleber in Stadionnähe und an Vereinsgebäuden angebracht, auf denen von "einem zweiten Fall Escobar" - einem kolumbianischen Fußballer, der 1994 in seiner Heimat auf offener Straße erschossen wurde - die Rede war. Der Verein verurteilte "diese über die Maßen geschmacklose Aktion" und stellte Strafanzeige bei der Polizei. Doch die Ermittlungen laufen seitdem ins Leere.

Hanno Behrens beschreibt sich selbst als "einen Menschen, der gerne unter Leuten ist" oder "Kaffeetrinken geht, das geht jetzt alles allerdings nicht", erzählte der 30-jährige Mittelfeldspieler nun bei Club-TV und meinte damit die Einschränkungen, die die Corona-Krise mit sich bringen.

Behrens: Keine Angst, aber ein merkwürdiges Gefühl"

Angst, sich unter Leute zu wagen, hatte er auch nach diesen Morddrohungen zu keiner Zeit. Lediglich ein "merkwürdiges Gefühl" umtrieb den Sonnyboy. Behrens gelang es jedoch, die Angelegenheit schnell auszublenden. Er spielte sogar gegen Hannover, obwohl er erst vier Stunden vor der Partie durch einen Anruf von Sportvorstand Robert Palikuca von den hässlichen Zetteln erfahren hatte.

Sechs Wochen später und mit viel Zeit zum Nachdenken zieht Behrens nun einen Schlussstrich unter diesen Vorfall. "Das Thema ist für mich aber durch", erzählte er, nachdem er sich reichlich Gedanken darüber gemacht hatte, wer nur auf eine solche Idee kommen konnte: "Man fragt sich schon, was Menschen zu so einer widerlichen Aktion treibt. Kein Gehirn, Vollidioten, charakterschwach", lautet sein endgültiges Fazit.

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