Mutmacher vor Ligastart: Club feiert 5:0 im Test gegen Sofia

Fadi Keblawi

21.1.2020, 18:44 Uhr
Felix Lohkemper brachte den Club mit seinem Doppelpack innerhalb von knapp fünf Minuten gegen Sofia in Führung.

© Quelle: 1. FC Nürnberg Felix Lohkemper brachte den Club mit seinem Doppelpack innerhalb von knapp fünf Minuten gegen Sofia in Führung.

Am Donnerstag in einer Woche wird es wieder ernst für den 1. FC Nürnberg. Dann startet mit der Partie beim Hamburger SV die Restrunde in der 2. Fußball-Bundesliga. Um zu verhindern, dass es dann auch wieder so traurig wird, wie in weiten Teilen der Saison bislang, haben sie sich jetzt etwas über eine Woche im Trainingslager im spanischen Marbella auf den Ernstfall vorbereitet. Man sah dort unter anderem: einen Trainer, der keinen Gedanken an den Abstieg verschwendet, aber mit Felix Dornebusch schon wieder einen verletzten Torhüter zu beklagen hat.

Man sah ebenfalls die Früchte der Arbeit von Sportvorstand Robert Palikuca, der mit Konstantinos Mavropanos und Philip Heise zwei Neuzugänge für die Defensive präsentierte. Man sah ebenfalls: zwei Testspiele. Das erste ging gegen Osijek 0:2 verloren, das zweite stand einen Tag vor der Abreise gegen ZSKA Sofia auf dem Programm.

Spielpraxis und Selbstvertrauen

Gegen den bulgarischen Rekordmeister, derzeit Vierter in der Liga und noch etwas weiter entfernt vor dem Wiederbeginn der Pflichtspiele, stand für Mathenia das Sammeln wichtiger Spielpraxis auf dem Programm, für den Rest der Mannschaft ging es darum Selbstvertrauen zu sammeln. Das gelang, am Ende stand mit dem 5:0 (2:0) ein deutlicher Erfolg und blieb Mathenia während seiner 58 Minuten auf dem Platz ungeprüft. "Wir können zufrieden sein mit dem Abschluss. Es war auf jeden Fall ein aggressives, knackiges Spiel, aber ich glaub das ist für den Saisonstart ein ordentlicher Test gewesen. Dann wissen wir, was in Hamburg auf uns zukommt.", sagt Doppeltorschütze Felix Lohkemper.

Trainer Jens Keller hatte auf die angeschlagenen Hanno Behrens, Oliver Sorg, Sebastian Kerk und Philip Heise vorsichtshalber verzichtet, nach einer halben Stunde hatte dann auch Robin Hack Feierabend. Dem Offensivspieler schmerzte nach einem Foul der Fuß, wirklich gravierend soll die Verletzung aber nicht sein. Hack verabschiedete sich aus einer Partie, die von beiden Seiten durchaus körperbetont geführt wurde. "Wir haben gut dagegen gehalten, wir haben nicht zurückgezogen.", lobte Trainer Jens Keller.

Felix Lohkemper machte sich kurz darauf zum Mann der ersten Halbzeit: Jeweils nach Vorarbeit von Tim Handwerker auf der linken Seite traf Lohkemper erst ins leere Tor, dann spektakulär per Volley-Abnahme. Der Torschütze selbst blieb bescheiden. Er lobte die Vorarbeit von Tim Handwerker, zu seinem Tor sagte er nur: "War okay".

Starke Leistung und breiter Kader

Nürnberg wusste durchaus zu gefallen und wechselte im zweiten Durchgang munter das Personal. Nach einer knappen Stunde durfte Mathenia ebenso unter die Dusche wie viele seiner Kollegen. An der Überlegenheit des Clubs änderte das nichts. "Das hat uns nochmal Selbstvertrauen gegeben und uns gut getan", bewertete Lohkemper den Sieg. Nach energischer Vorarbeit von Michael Frey erhöhten die Bulgaren durch ein Eigentor auf 3:0 (66.), kurz darauf traf Frey dann selbst, Lukas Schleimer hatte die Vorlage gegeben (72.). Mit dem Schlusspfiff verwandelte der eingewechselte Johannes Geis noch einen Foulelfmeter.

"Eine rundum saubere Leistung", bilanzierte hernach Hanno Behrens. Vor allem ein Mutmacher dafür, wenn es nächste Woche wieder ernst wird. "Die Marschroute war auf jeden Fall, dass wir das Spiel gewinnen wollen. Es war ein Wettkampfspiel für uns und wir wollten auch, dass die Null hinten steht. Das ist beides ganz gut gelungen.", stimmte Lohkemper zu. Auch der Trainer zeigte sich zufrieden: "Es war von allen Spielern, die eingesetzt wurden, ein guter Abschluss. Zumal man ja nicht vergessen darf, in welchem körperlichen Zustand die Mannschaft ist. Aber die haben richtig Gas gegeben."

Nach dem Spiel zog Jens Keller außerdem eine kurze Bilanz zum Trainingslager und blickte auch auf die Restrückrunde: "Die Mannschaft hat sehr sehr gut gearbeitet im Trainingslager. Ich glaube, wir werden auch körperlich sehr gut drauf sein. Und dann sind unterm Strich aber die Punkte entscheidend. Sie müssen es halt im Bundesligaspiel auf den Platz bringen."

In der Partie zeigte sich außerdem, dass der Club in der Kaderbreite gut aufgestellt ist, da die Leistung auch nach dem fast vollständigen Durchwechseln der Mannschaft nicht nachließ. In Bezug auf künftige Startaufstellungen werden Keller und Co. also wohl auch mal den ein oder anderen Spieler enttäuschen müssen, der eigentlich einen Einsatz verdient gehabt hätte. "Mein Trainerteam und ich müssen einfach Entscheidungen treffen, aber ich bin froh, dass wir viele Optionen haben.", stellte Keller fest. Bis zum Spiel gegen Hamburg haben die Spieler noch eine knappe Woche Zeit, um sich anzubieten.

Nürnberg: Mathenia (58. Lukse); Mühl (58. Jäger), Sörensen (58. Margreitter), Mavropanos (58. Erras), Handwerker (58. Schleusener) – Nürnberger – Lohkemper, Cerin (58. Geis), Hack (26. Schleimer) – Dovedan (52. Besong), Zrelak (58. Frey). - Tore: 1:0 Lohkemper (29.), 2:0 Lohkemper (34.), 3:0 Carey (66. Eigentor), 4:0 Frey (72.), 5:0 Geis (90+1, Foulelfmeter).

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