Nächster Kleeblatt-Abgang: Jaeckel zieht's zu Union Berlin

Katharina Tontsch

Sport

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5.4.2021, 18:40 Uhr
Wird ab Sommer ein Eiserner: Fürths Paul Jaeckel (rechts) wechselt zu Union Berlin.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Wird ab Sommer ein Eiserner: Fürths Paul Jaeckel (rechts) wechselt zu Union Berlin.

Einmal die Stimmung an der Alten Försterei zu erleben, das ist der Traum vieler Fußballfans und Profis. Paul Jaeckel ist ganz in der Nähe aufgewachsen, Eisenhüttenstadt liegt nur eine gute Autostunde von Berlin-Köpenick entfernt. Aktuell steht der Innenverteidiger noch bei der Spielvereinigung Greuther Fürth unter Vertrag, bald aber wird er für Union Berlin auflaufen. Wie Fürths Geschäftsführer Sport, Rachid Azzouzi, bestätigt, wechselt Jaeckel im Sommer zu den Eisernen. Zuerst hatte die "Bild" darüber berichtet.

Die Hauptstädter sind auf dem besten Weg in die dritte Bundesliga-Saison, aktuell ist Union Berlin Tabellensiebter. Abstiegssorgen gibt es keine. Jaeckel wechselt also ins Oberhaus - unabhängig davon, ob es mit dem Aufstieg fürs Kleeblatt klappt.

"Wir sind schon ein bisschen länger informiert, dass das passieren wird", sagt Azzouzi, der seit Monaten mit den Spielern und deren Beraten in Kontakt steht. Insgesamt laufen neun Verträge zum Saisonende aus. Nach David Raum, der sich der TSG Hoffenheim anschließt, und Sebastian Ernst, den es zu Hannover 96 zieht, ist Jaeckel der dritte ablösefreie Abgang.

"Bitter, dass wir den Jungen nicht halten konnten"

"Klar ist es bitter, dass wir den Jungen leider nicht halten konnten", sagt Azzouzi, der bei allem aber auch realistisch bleibt. "Für uns wird es schwierig, wenn sich ein Spieler gut entwickelt." Zwar ist natürlich Ziel der Fürther, die eigenen Fußballer besser zu machen - werden sie aber zu gut, kann das Kleeblatt die Profis kaum halten. "Union Berlin ist ein super attraktiver Verein", sagt Azzouzi, "dazu die Familie in der Nähe. Doch letztlich sind es Fußballprofis, die schauen auch aufs Geld und wie attraktiv der Verein ist." Da fehlen der Spielvereinigung schlichtweg die finanziellen Argumente.

"Was wir hier aufbauen, ist super attraktiv für junge Spieler", sagt Azzouzi. "Natürlich muss es irgendwann die Vision des Vereins sein, diese Spieler auch länger zu halten. Jetzt sind wir auf einem guten Weg, wo wir 2011/12 schon waren. Damals gelang uns nicht der nächste Schritt. Es ist schwierig, sich über Jahre hinweg durchzusetzen." Nach dem ersten Bundesliga-Aufstieg folgte direkt wieder der Abstieg, danach drohte sogar der Gang in die dritte Liga.

"Manchmal ist es gut, Klarheit im Kopf zu haben"

Dass die Fürther davon aktuell weit entfernt sind und sogar wieder um einen Startplatz im Oberhaus kämpfen, ist die positive Entwicklung der vergangenen Jahre unter Stefan Leitl. Diese soll - zumindest in dieser Runde - nun noch genauso weitergehen. Trotz der Abgänge werde das Kleeblatt "eine gute Saison zu Ende spielen", sagt Azzouzi. Die Spieler, die den Verein verlassen, werden alles geben. "Das zeigen nun schon David Raum und Sebastian Ernst." Paul Jaeckel werde sich ebenfalls noch voll reinhängen. "Manchmal ist es dann auch gut, Klarheit im Kopf zu haben, wie es in der neuen Saison weitergeht", meint Azzouzi.

Für den 22-Jährigen steht sein Weg nun fest. 2018 war er vom VfL Wolfsburg zum Kleeblatt gekommen, ausgebildet hatte ihn Energie Cottbus. 63 Einsätze hat er bislang für die Fürther bestritten und zwei Tore erzielt. Bei der Spielvereinigung reifte Jaeckel auch zum U21-Nationalspieler heran. Wie es für ihn weitergeht, ist ab Sommer an der Alten Försterei zu beobachten.

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