Nächster Rückschlag: Club vergeigt Rückrundenauftakt
20.1.2019, 17:23 UhrDass sie auch im Stadion nicht rechtzeitig fertig geworden waren, passte ins Bild. Der Strafraum vor der Südkurve des Max-Morlock-Stadions war auch zu Beginn der Partie zwischen dem 1. FC Nürnberg und Hertha BSC noch in ein winterliches Weiß aus Schnee und Eis getaucht. Die Rasenheizung war offenbar nicht so recht vorbereitet auf den Rückrundenstart - ganz ähnlich hatte man das nach einer größtenteils als misslungen wahrgenommenen Wintervorbereitung auch vom Club selbst befürchten müssen.
Es kam dann in etwa so schlecht wie erwartet: Beim 1:3 (1:1) sahen 36.112 Menschen einen Club, der nicht den Eindruck machte, diese Saison noch zu einem guten Ende führen zu können. 16 Spieltage bleiben dem Letzten jetzt nur noch, um das Tabellenbild einigermaßen erträglich zu gestalten. Viel Hoffnung hat der erste Versuch nach der Winterpause in dieser Hinsicht allerdings nicht gemacht.
Begonnen hatte Trainer Michael Köllner das Unternehmen Aufholjagd mit einer Mannschaft, in die Christian Mathenia, Eduard Löwen, Hanno Behrens, Mikael Ishak, Ewerton und Enrico Valentini zurückkehrten. Vor der defensiven Viererkette war Ondrej Petrak mit der Aufrechthaltung der Ordnung betraut, während Behrens und Löwen eher offensivere Aufgaben übernehmen sollten. Allerdings wurden ihre Qualitäten in dieser Hinsicht selten gebraucht.
13 Minuten brauchten sehr zurückhaltende Nürnberger, um sich dem Berliner Tor erstmals gefährlich zu nähern, nach einer Flanke von Tim Leibold wurde dann allerdings erst Virgil Misidjans Schuss geblockt, ehe Löwen am Tor vorbeischoss. Wie es besser geht, zeigte die Hertha zwei Minuten später, als ein Doppelpass eine eh schon unsortierte Club-Defensive noch löchriger machte und Vedad Ibisevic keine Mühe hatte, das 0:1 zu erzielen.
"Gegentore zu einfach": Hier sind die Stimmen zum Spiel
Die Gastgeber waren beeindruckt, schafften es weiterhin kaum in die gegnerische Hälfte, verhinderten aber immerhin ein weiteres Gegentor. Stattdessen fiel kurz vor dem Pausenpfiff der Ausgleich. Nach einem Eckstoß hatte die Hertha Schwierigkeiten, den Ball aus der gefährlichen Zone zu klären, Löwen schoss einfach einmal und im Fünfmeterraum grätschte Behrens den Ball über die Linie. Ein etwas glücklicher Treffer zu einem etwas glücklichen Spielstand, aber das war den Nürnbergern egal.
Planloser Club
Die Zuversicht war zurückgekehrt, blieb aber nicht lange. Vier Minuten nach Wiederanpfiff genügten der Hertha eine Flanke von der rechten Seite, ein gestoppter Ball und ein Schuss von Ondrej Duda für das 1:2. Nürnbergs Defensivverbund wirkte in dieser Szene seltsam teilnahmslos und überfordert.
In der Folge blieb der Club bemüht, aber planlos. Das Bemühen, dem Abstiegskampf früh in der Rückrunde eine Wendung zu geben, blieb zwar erkennbar, aber wirklich zwingend geriet ihnen der Kampf nicht. Stattdessen durfte nach 70 Minuten die Hertha die Kombination von vor dem 1:2 noch einmal so ähnlich aufführen, am Ende traf wieder Duda zum 1:3. Mit etwas mehr Konsequenz hätten die Berliner das Ergebnis nun noch deutlicher gestalten können, waren zum Nürnberger Glück mit dieser Partie aber offenbar fertig.
1. FC Nürnberg: Mathenia - Valentini, Margreitter, Ewerton, Leibold - Petrak - Behrens, Löwen (82. Knöll) - Matheus Pereira (82. Kubo), Misidjan - Ishak
Hertha BSC Berlin: Jarstein - Stark, Lustenberger, Rekik - Lazaro, Maier, Grujic (57. Darida), Plattenhardt - Duda - Selke (89. Köpke), Ibisevic
Tore: 0:1 Ibisevic (15.), 1:1 Behrens (42.), 1:2 Duda (50.), 1:3 Duda (70.) | Gelbe Karten: Löwen, Misidjan - Duda | Schiedsrichter: Winkmann (Kerken) | Zuschauer: 36.112.
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